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Stabile Seitenlage, Sondersignal und prima Pizza

Das Fixieren auf dem Spineboard, einer speziellen Trage bei Verdacht auf Verletzung der WirbelsĂ€ule, ĂŒber hier von links: Pia Waldhoff aus WĂŒrzberg, Gabi Nowacka aus Hassenroth als Patientin und Maja Frindt aus Etzen-GesĂ€ĂŸ. Fachlich angeleitet hat sie die in der Mitte stehende RettungssanitĂ€terin Natalie Will. Foto: Michel Lang / DRK-Odenwaldkreis

GirlÂŽ s Day des Roten Kreuzes kommt bei den MĂ€dels bestens an

ERBACH. - „Mir haben eigentlich alle Übungen gut gefallen, besonders das Lernen in kleinen Gruppen fand ich toll.

Das hat viel gebracht. Auch dass wir eine reale Reanimation im Ablauf vom Notruf 112 bis zur Anleitung ĂŒber die Rettungsleitstelle simuliert haben, war prima organisiert.

SpĂ€ter möchte ich mal einen Beruf auf diesem Gebiet ausĂŒben“, schwĂ€rmt Lisa Zöller (15) aus Großostheim und nennt noch die feine Pizza, die es in der Mittagspause gegeben hat.

Abwechslungsreicher konnte dieser Tag fĂŒr die MĂ€dchen zum `GirlÂŽ s Day“ am vergangenen Donnerstag, 27. April, kaum sein.

Denn unter der FederfĂŒhrung der NotfallsanitĂ€ter Andrea Kummer und Daniel Rabes hat das Rote Kreuz an der Rettungswache in Erbach zwischen 9 und 15 Uhr 19 SchĂŒlerinnen aus dem Odenwald und angrenzenden Gebieten einen schmackhaften Cocktail an Wissen und Spaß serviert, wie er einfallsreicher kaum gemixt werden konnte.

Mit der jÀhrlichen Aktion wollen Schulen und Veranstalter junge Frauen mit typischen MÀnnerberufen bekanntmachen, um deren Dominanz in diesen Jobs zu mindern und somit zu Gleichberechtigung sowie Chancengleichheit beizutragen.

Im Rettungsdienst des OdenwÀlder DRK-Kreisverbandes wird dies bereits konkret umgesetzt, da ein hoher Prozentsatz der angestellten RettungskrÀfte Frauen sind.

Somit waren denn auch die RettungssanitÀterinnen Jacqueline Neubert, Natalie Will sowie Jasmin Kocholl und Nathalie Schultz als auszubildende NotfallsanitÀterinnen ins spielerisch gestaltete Geschehen eingebunden.

Stolz waren die MĂ€dels auf die originale Dienstkleidung mit extra hergestellten Namensschildern, was sie optisch mit ihren hauptamtlichen Kolleginnen gleichgestellt hat.

Nach der Kennlernrunde ging es dann auch gleich in die Vorbereitung eines Einsatzes, wozu das Fixieren auf einer speziellen Trage bei Verdacht auf WirbelsÀulenverletzung, aber auch das Erlernen von diversen VerbÀnden zÀhlte.

Viel Freude machte die Vermittlung der Stabilen Seitenlage bei bewusstlosen Personen. Auch die vielfĂ€ltigen Funktionen der elektrischen Fahrtrage mit anschließendem Probeliegen kamen bei den MĂ€dchen gut an. Ebenso wurden die Berufsbilder RettungssanitĂ€ter und NotfallsanitĂ€ter mit ihren Inhalten vorgestellt.

Absoluter Höhepunkt war natĂŒrlich eine kleine Einsatzfahrt mit Blaulicht und Horn ĂŒber den Hof der Rettungswache. „Das war total spannend“, stellte Miriam Brenneis (10) aus FĂŒrth fest. Körperlich gefordert waren die Retterinnen auf Zeit beim Üben der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

„Da sah man manchen Schweißtropfen auf die Phantompuppen fallen“, erzĂ€hlt Andrea Kummer. Angepasst an das jeweilige Alter zwischen zehn und 15 Jahren, hat Jacqueline Neubert das EKG-GerĂ€t mit dem Defibrillator fĂŒr die Elektroschocks vorgestellt.

„Probieren geht ĂŒber Studieren“, so die Devise von Daniel Rabes, was die MĂ€dchen in ihren praktischen Beispielen wunderbar und hoch motiviert umgesetzt haben.

Als Entlohnung gab es einen ganzen Sack voller Wissen ĂŒber den Rettungsdienst und ein kleines EinkaufstĂ€schchen mit SĂŒĂŸigkeiten. „Jeder Zeit wieder. Schließlich brauchen wir fĂ€higen weiblichen Nachwuchs“, freute sich Andrea Kummer im Nachgang.

Den GirlÂŽs Day hat der Bereich Rettungsdienst des Roten Kreuzes bereits zum zweiten Mal unter reger Beteiligung interessierter MĂ€dchen durchgefĂŒhrt.