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FĂŒr den NĂ€chsten da sein

Symbolfoto: Tobias Frick / fundus-medien.de

ROTHENBERG. - Reinhold Hoffmann bevorzugt den Begriff „hospizliche Begleitung“. Der Ausdruck Hospizarbeit sei unpassend, findet der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Rothenberg.

Sterbende Menschen und ihre Angehörigen zu begleiten, sei keine Arbeit, die man eindeutig und regelkonform erledigen mĂŒsse, damit sie „richtig“ sei.

Gleichwohl gibt es eine Qualifizierung fĂŒr die zumeist ehrenamtlich tĂ€tigen KrĂ€fte; dabei werden wichtige Grundlagen vermittelt, RĂŒstzeug sozusagen: psychologisches und theologisches Wissen, SpiritualitĂ€t oder auch ganz andere Inhalte wie die Wirkung von Aromen und KlĂ€ngen.

Aber wie diese Grundlagen und Möglichkeiten dann eingesetzt werden, das ist so verschieden wie die Menschen, die auf dem letzten Abschnitt ihres Lebensweges begleitet werden. Dabei immer mit im Blick: ihre Angehörigen.

Ein neuer Qualifizierungskurs der „Hospizgruppe SĂŒdlicher Odenwald“ fĂŒr ehrenamtliche Hospizbegleiter beginnt nun. FĂŒr Pfarrer Hoffmann ist dies ein wichtiger Bereich bĂŒrgerschaftlichen Engagements.

„Vieles kann der Staat nicht oder nicht mehr leisten“. Wenn Menschen ehrenamtlich tĂ€tig sind, tun sie das, weil sie solidarisch denken, fĂŒreinander da sein wollen; christlich gesprochen: Der NĂ€chste ist ihnen nicht egal. FĂŒr ihn sei das ein echtes Hoffnungszeichen gegen Kapitalismus und Egozentrismus, sagt der Rothenberger Pfarrer.

Die Begleitung sterbender Menschen ist dabei unabhĂ€ngig von Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit. Gleichwohl tun Mitarbeitende der „Hospizgruppe SĂŒdlicher Odenwald“ dies zu einem großen Teil auch aus einer christlichen Motivation heraus.

Alle ehrenamtlichen HospizkrĂ€fte wollten auf dem letzten Lebensabschnitt eines Menschen „das fördern, was den anderen ein Leben lang getragen hat“, beschreibt Pfarrer Hoffmann.

Der Qualifizierungskurs beginnt am 6. September um 16 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Rothenberg. Er besteht aus sechs Wochenendblöcken und dauert bis April kommenden Jahres.

Wer kurzentschlossen teilnehmen möchte, sollte sich unter Telefon 06275 919 9889 bei Pfarrer Reinhold Hoffmann wenden, der auch weitere Informationen bereithÀlt. E-Mail: hospizdienst.sued-odenwald(at)ekhn.de.