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Echt gerecht: Zukunft solidarisch gestalten

Klausurtagung des DGB Odenwaldkreis stellt die Weichen für 2022

ODENWALDKREIS / ZELL. - „ECHT GERECHT: Zukunft solidarisch gestalten“ – unter diesem Motto führte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis unter strikter Einhaltung der 2G Plus-Corona-Schutzmaßnahmen seine Klausurtagung durch und stellte damit die Weichen für die gewerkschaftliche Arbeitsplanung im neuen Jahr.

Zu der Tagung konnte DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) die Mitglieder des DGB-Kreisvorstandes, Mitglieder aller DGB-Ortsverbände und der DGB-Frauen begrüßen. Zum ersten Mal waren auf der Klausurtagung des DGB Odenwaldkreis mehr Frauen als Männer vertreten.

Den inhaltlichen Aufschlag machte DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt): „Klimaschutz und Arbeitsplätze dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der notwendigen sozial-ökologischen Transformation müssen aktiver Klimaschutz, gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit miteinander verbunden werden“.

Raupp begrüße das klare Bekenntnis der Ampel-Regierung zum Industriestandort Deutschland: „Auch für den Odenwaldkreis, für die jungen Menschen in der Region und für die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises sind tariflich bezahlte Industriearbeitsplätze unverzichtbar“.

Für den DGB Odenwaldkreis stehen die Ausweitung der Tarifbindung, die sozial-ökologische Erneuerung und die Durchsetzung von Verteilungs- und Steuergerechtigkeit im Mittelpunkt der gewerkschaftlichen Arbeit: „Mensch und Umwelt müssen Vorrang haben vor Kapital- und Profitinteressen“.

Ausdrücklich begrüßen DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier und DGB-Regionssekretär Horst Raupp die von der Bundesregierung versprochene deutliche Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro: „Das ist für zehn Millionen Beschäftigte eine ordentliche Lohnerhöhung“.

Nach einer Analyse des Pestel-Instituts in Hannover würden im Odenwaldkreis 8.960 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einem Mindestlohn von zwölf Euro profitieren – das sind 21 Prozent der Beschäftigten im Landkreis“.

Nach Angaben des Pestel-Instituts würde die Kaufkraft im Odenwaldkreis um rund 14 Millionen Euro pro Jahr steigen: „Davon profitiert auch die regionale Wirtschaft“.

Der DGB Odenwaldkreis fordert die Bundesregierung auf, die geplante Erhöhung des Mindestlohns möglichst rasch auf den Weg zu bringen und die Einhaltung des Mindestlohns effektiv zu kontrollieren: Der DGB Odenwaldkreis betont: „Ausnahmeregelungen beim Mindestlohn darf es nicht geben, weder für Jugendliche unter 18 Jahren noch für Langzeitarbeitslose. Der Mindestlohn heißt Mindestlohn, weil darunter nichts gehen kann“.

Entscheidend sind für die Gewerkschaften gute Tariflöhne. Auch im Odenwaldkreis arbeiten viele Beschäftigte für Löhne, die zum Leben nicht reichen – auch weil Unternehmen ausgehandelte Tarifverträge unterlaufen.

Deshalb setzt sich der DGB Odenwaldkreis für die Ausweitung der Tarifbindung ein, damit die von den Gewerkschaften ausgehandelten Löhne für alle Betriebe der jeweiligen Branche gelten. „Hier ist auch die Bundesregierung gefordert, konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Tarifbindung umzusetzen.

In einem reichen Land wie Deutschland müssen Löhne und später die Renten für ein gutes Leben reichen“. Britta Ziefle (Michelstadt), Sprecherin der DGB-Gewerkschaftsfrauen im Odenwaldkreis, unterstreicht: „Für Frauen sind gute Tarifverträge ein sogar doppeltes Plus, denn Lohnarmut und Altersarmut sind in erster Linie weiblich“.

DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier, der Stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Lothar Löll (Oberzent) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp betonen: „Für die vor uns liegenden Herausforderungen sind organisierte Solidarität, mitgliederstarke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar. Nur gemeinsam und solidarisch können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgreich für ein gutes Leben kämpfen.“