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„MinSoz“ - Migranten in Sozialwirtschaft

Ewa Scheuermann, freiberufliche Maßnahmen-Coachin. Foto: © InA gGmbH

Die vom Kommunalen Job-Center beauftragte Maßnahme der InA gGmbH zur Integration von Migranten und Geflohenen in den Arbeitsmarkt

ODENWALDKREIS / ERBACH. – Die vom Kommunalen Job-Center und von der InA gGmbH - Integration in Arbeit, mit Sitz in Erbach, ins Leben gerufene Maßnahme „MinSoz“, soll den Teilnehmenden die Chance ermöglichen einen Sozialberuf anzustreben.

Leider weist die Sozialwirtschaft bereits heute einen kaum zu deckenden Bedarf auf und auch die Anforderungen fĂŒr die betreffenden Berufe steigen stĂ€ndig an. LandlĂ€ufig wird zwar angenommen, dass die Berufe der Sozialwirtschaft vorrangig Frauen ansprechen, jedoch möchte die InA auch MĂ€nnern den Weg zu einem Beruf in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft ebnen.

Weiter richtet sich „MinSoz“ alters- und herkunftsunabhĂ€ngig an alle Interessierte, die SGB II-Leistungen, UnterstĂŒtzung im Rahmen des SGB XII oder Asylleistungen erhalten.

Vor allem die Anforderungen, die sich in der digitalen Weiterentwicklung der verschiedenen Sozialberufe aufzeigen, stellen grĂ¶ĂŸere HĂŒrden dar.

Daher werden die Maßnahmeninhalte fast zu 100% durch die Nutzung der InA-Lernplattform „Digitales InA-Lernen“ (Blended Learning, Web-Seminare, Videokonferenzen usw.) den Teilnehmenden, unter professioneller Leitung der InA-Coaches, vermittelt.

Von Vorteil ist, dass einige Migranten und Geflohene schon ĂŒber Berufskompetenzen aus ihren HeimatlĂ€ndern verfĂŒgen. Sei es durch die Betreuung und heimische Pflege ihrer Angehörigen ohne fachkundige Ausbildungen oder einer beruflichen TĂ€tigkeit in ihrer Heimat im Gesundheitsbereich.

SelbstverstĂ€ndlich will die InA mit „MinSoz“ auch Migranten und Geflohene fördern, die noch keinen Bezug zu Sozialberufen haben.

„Bundesweit fehlen mindestens 35.000 Pflege-FachkrĂ€fte. Ich finde es Ă€ußerst lobenswert, dass die InA mit ihrem Projekt helfen will, diesen FachkrĂ€fte-Mangel zu beheben, und sei es auch nur zu einem kleinen Teil.“, so Michael Vetter, Kreisbeigeordneter fĂŒr Arbeit und Soziale Sicherung.

Neben der fachlichen Vermittlung von Anforderungen der Gesundheits- und Pflegeberufe, sollen die Teilnehmenden interkulturelle Kompetenzen vermittelt bekommen, da gerade die soziale Integration ein Grundstein der beruflichen Integration darstellt.

DafĂŒr findet tĂ€glich ein beruflich fachbezogener Sprachunterricht statt. Ein weiterer wichtiger Themenschwerpunkt des Projekts ist die Vermittlung von Grundlagen des Rechts- und Wertesystems Deutschlands.

Weitere wichtige Inhalte von „MinSoz“ sind: Die Erstellung einer Ist-Analyse, um daraus den notwendigen Förderbedarf der Teilnehmenden zu ermitteln. Individuelle Interessen werden dabei selbstverstĂ€ndlich berĂŒcksichtigt.

Mit Hilfe von 360-Grad-VR-Brillen und einer entsprechenden Software, die von der InA kĂŒrzlich angeschafft wurden, besteht die Möglichkeit von virtuellen Arbeitsplatzbegehungen, um zu erleben, wie es aussieht und sich anfĂŒhlt, in einem Sozialberuf zu arbeiten.

Des Weiteren gehören zu den wichtigen Inhalten der Maßnahme der Aufbau und die Festigung von digitalen Kompetenzen, vorrangig derer, die in der Sparte der Pflege- und Gesundheitsberufe gefordert werden. Sowie der Ausbau berufsvorbereitende Kenntnisvermittlung gemeinsam mit den Kooperationspartnern der Gesundheits- und Pflegebranche.

Dass alles erfolgt selbstverstĂ€ndlich im Rahmen eines Coachings durch das InA-Team, das auch einen erfahrenen Übersetzer fĂŒr die Maßnahme zur VerfĂŒgung stellt. Praktika und AusbildungsplĂ€tze werden durch den Arbeitgeberservice der InA gGmbH akquiriert.

Im gesamten Prozess einer Berufs- oder Ausbildungsaufnahme werden die Teilnehmenden durchgehend von der InA unterstĂŒtzt. Da das vorrangige Ziel die Motivation und Qualifizierung von Migranten und Geflohenen ist, um ihnen eine berufliche Integration oder Ausbildung in Sozialberufen zu ermöglichen, sind die besonderen Bedingungen und Hemmnisse von geflohenen Menschen im Konzept berĂŒcksichtigt. 

Die InA gGmbH kann aufgrund der aktuellen und in der Vergangenheit liegenden DurchfĂŒhrungen von Migrantenmaßnahmen auf eine langjĂ€hrige Erfahrung zurĂŒckgreifen.

Geplant ist „MinSoz“ fĂŒr 30 Teilnehmenden pro Jahr. Die Maßnahme ist gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums fĂŒr Soziales und Integration.