Reifen schwarz und rund oder auch grün?
MICHELSTADT / BREUBERG. - Um ein beeindruckendes Leistungsspektrum ging es beim Festvortrag, den der diplo-mierte Physiker Michael Wendt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Pirelli in Breuberg, am gestrigen Samstag bei der Verleihung des Professor-Walter-Masing-Preises (siehe gesonderten Bericht) im Stadthaus in Michelstadt hielt.
Er erinnerte daran, dass seit etwa 130 Jahren Automobile auf luftgefüllten Gummireifen rollen, jenem Fahrzeugbauteil, das Außenstehende oftmals nur als schwarz und rund wahrnehmen.
Von diesem Bauteil hänge in hohem Maße nicht nur die Fahrsicherheit, sondern auch die Perfor-mance des gesamten Fahrzeugs ab, so der Experte. Dies verdeutliche der Umstand, dass allein die Aufstandsflächen der vier Reifen, keine größer als die Handfläche eines Mannes, den Kontakt zur Fahrbahn darstellten.
Über diese wenige Quadratzentimeter müssten alle wirkenden Kräfte wie Beschleunigung, Bremsen oder Seitenführung übertragen werden - und dies über die gesamte Lebensdauer mehrerer zehntausend Kilometer.
Zudem solle dies möglichst komfortabel, leise, spritsparend und umweltverträglich erfolgen. Obwohl das Anforderungsprofil moderner Reifen schon jetzt äußerst umfangreich sei, werde es noch immer kontinuierlich komplexer.
Bei der Weiterentwicklung der Fahrzeuge müsse die Reifentechnologie Schritt halten, insbesondere bei E-Mobilität und Digitalisierung. Aktuelle Trends und zunehmende Anforderungen würden zukunftsorientierte Lösungen erfordern. Pirelli und sein Standort Breuberg nehme dabei eine führende Rolle ein, so Michael Wendt.