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Filme zur Geschichte und Natur beim Dorftreff Olfen

Klaus und Irene Frank bei der Präsentation ihrer selbst gedrehten und technisch perfekt aufgenommenen Videos. Foto: Horst Schnur

OLFEN. - Zum Jahresende waren wieder eine große Schar der Gäste zum Olfener Dorftreff nach Olfen ins Gasthaus „Zum Spälterwald“ gekommen.

Bei geräumten Straßen konnten sie sich bereits auf der Anfahrt über die tief verschneite Landschaft freuen und zu der Vorführung hervorragender Filme von Klaus und Irene Frank bei Kaffee und Kuchen sich gemütlich einfinden.

Die Filmemacher hatten vier selbst gedrehte und technisch perfekt aufgenommene Videos zur Präsentation ausgewählt.

Zunächst ging es auf den Spuren des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. zu dessen Schlössern Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, mit denen der leidenschaftliche Schlossbauherr sich ein Denkmal gesetzt hat, das für den Tourismus heutzutage ein bedeutendes wirtschaftliches Kapital darstellt.

Darüber hinaus gingen die filmischen Aufnahmen auch auf das Schicksal des Königs und dessen mysteriösen, bis heute ungeklärten Tod am 13. Juni 1886 im Starnberger See ein.

Eine Fahrt führte in die Stadt Schmalkalden im Südwesten des Thüringer Waldes, das als Exklave seit 1360 zur Hälfte, ab 1584 vollständig fast 600 Jahre zu Hessen gehörte und in der Reformation mit Martin Luther und Philipp Melanchthon eine wichtige Rolle spielte.

Der damalige Schmalkaldische Religionskrieg von 1546/47 zwischen dem Bund und dem Kaiser sind in den wunderbaren Renovierungen der romantischen Fachwerkaltstadt nicht zu vermuten.

Beim mehrfachen Besuchen am Reinheimer Teich entstand über Jahre ein beachtenswerter Naturfilm des gesamten Biotops. Die geschützte Pflanzenwelt und ihre Insekten im 75 ha großen seit 1975 ausgewiesenen Naturschutzgebiet mit seinen offenen Wasserflächen, Schilfbeständen und Feuchtwiesen bietet zahlreichen Vogelarten Lebensraum, Brut- und Rastplatz vieler Zugvögel.

Beobachter können sich an der Tierwelt des ehemaligen Fischereigewässers mit zahlreichen Wasser- und Wiesenvögel, Schwänen und Graugänsen, Eisvögeln und Weißstörchen erfreuen.

Auch die Europäische Sumpfschildkröte und der Biber sind hier heimisch geworden. Mit geduldiger Ausdauer haben die Filmemacher auf der Lauer gelegen, um die besonderen Tierporträts zu sichern.

Mit dem vierten Film knüpften Franks an den Dorftreffnachmittag im August an, bei dem sagen aus dem Odenwald auf dem Programm standen. In diesem Zusammenhang führten sie die Besucher auf die Höhe zum Bullauer Bild und zum Ebersberger Felsenmeer, um bei der Gebhardshütte den „Rutschstein“ zu suchen.

Obwohl der geheimnisumwitterte Steinblock in seiner mysteriösen Form mit zwei parallel verlaufenden und knapp 20 cm tiefen Kerben zum Rutschen verleitet, geht seine Bedeutung wie Heimatforscher vermuten weit in die Regionalgeschichte zurück.

Möglicherweise spielte er bei der Grenzbeschreibung der Mark Michelstadt aus dem Jahre 815 bereits einen wichtigen Grenzpunkt. Woher diese Rillen stammen, ist bis heute nicht geklärt und gibt Rätsel auf.

Mit dem langanhaltenden Beifall der Gäste dankte Moderator Horst Schnur Irene und Klaus Frank mit einem essbaren Honorar aus der Hausmetzgerei.

Zugleich wies er darauf hin, dass der Dorftreff Olfen bis Ende März Winterpause macht und dann wieder am letzten Dienstag im März einen Beitrag über das Landleben der Römer im Odenwald anbieten wird.