Lokalhistoriker referiert ĂŒber die Stadtgeschichte
Michael Nord beleuchtet Geschichte Michelstads in zwei Teilen, Voranmeldung zur Vortragsreihe dringend empfohlenMICHELSTADT. - Der Heimatforscher und Geschichtskenner Michael Nord widmet sich an zwei Abenden der historischen Entwicklung Michelstadts, jeweils um 19 Uhr im historischen Rathaus. Seine beiden VortrĂ€ge finden im Rahmen der Reihe des Kulturamts Michelstadt âUnser Odenwald - vom Bekannten zum Unbekannten" statt.
Da die Veranstaltungen in der Vergangenheit stets ausgebucht waren, ist eine vorherige Anmeldung unbedingt empfohlen. Die Anmeldung erfolgt beim Kulturamt der Stadt Michelstadt, am besten per E-Mail: anmeldung(at)michelstadt.de oder aber auch telefonisch unter: 06061-97941-22. Die TeilnahmegebĂŒhr betrĂ€gt drei Euro pro Person.
Was kam nach Einhard?
Unter dem Titel âEinhards Erbe oder von der/die Gestaltwerdung in Ort und Markâ fasst der MichelstĂ€dter Michael Nord am Freitag, den 1. Juli die wichtigsten Aspekte der Stadtgeschichte nach Einhards Anwesenheit im frĂŒhen 9. Jahrhundert in der Region zusammen.
Durch den Biografen Karls des GroĂen wehte damals ein Hauch der karolingischen Reichsgeschichte durch Michelstadt, danach versank der Ort in Quellen ĂŒber das Zeitgeschehen im Dunkel des sogenannten âFinsteren Mittelaltersâ.
Nord stellt die Frage, ob diese Kennzeichnung wirklich zutreffend ist. Wiewohl fĂŒr die folgenden drei Jahrhunderte auch reichsweit bisweilen nur spĂ€rliche Belege vorliegen - die aber in QuantitĂ€t und QualitĂ€t stetig zunehmen - werden im hiesigen Gebiet unter Lorscher Herrschaft Grundlegungen und
Entwicklungslinien sichtbar, die vor dem Hintergrund der Reichshistorie bis 1250 dargestellt und anhand derer die Formierung kleiner und groĂer Territorien aufgezeigt werden sollen.
Der Adel beeinflusst die Geschichte
Am Freitag, den 8. Juli geht der Streifzug durch die Geschichte mit dem Titel âVon neuen Territorialherren oder dem Weg in eine Neue Zeit (1250 - 1532)â weiter. Im zweiten Teil des geschichtlichen Ăberblicks wird das mutmaĂliche Geschehen in der Epoche des Hohen bis zum SpĂ€ten Mittelalter beleuchtet und die Entstehung der Erbacher Schenken â bis hin zur Grafschaft â in seinen Auswirkungen fĂŒr Michelstadt dargestellt werden.
Mit der Auflösung der Reichsabtei Lorsch durch Stauferkaiser Friedrich II. im Jahre 1232 Ànderten sich nÀmlich auch die HerrschaftsverhÀltnisse und -bedingungen in der vormaligen Mark Michelstadt.
Schon in der Zeit des Lorscher Niedergangs beobachten Historiker das erstmalige Aufscheinen niederadliger Geschlechter, die im Ringen der groĂen Machtblöcke des Alten Reiches um die Lorscher Gebiete sich positionierten und einen möglichst groĂen Anteil zur Bildung eigener Territorien herauszulösen versuchten.
Manchmal mit verheerenden Auswirkungen. Die Ereignisse des 14./15. Jahrhunderts geben den Rahmen fĂŒr die weitere Entwicklung des alten Zentrums der Mark und ihren Weg in die kommunale Selbstverwaltung vor, von welchem die auf unsere Zeit gekommenen Baulichkeiten noch heute ein beredtes Bild abzugeben vermögen.
Ausblick auf die Vortragsreihe
Organisiert wird die Reihe âUnser Odenwald â Vom Bekannten zum Unbekanntenâ vom Kulturamt der Stadt Michelstadt, unterstĂŒtzt wird sie von der Odenwald Tourismus GmbH. Es wird in diesem Jahr drei weitere VortrĂ€ge geben, die immer freitags um 19 Uhr stattfinden.
Am 12. August beschĂ€ftigt sich Silke Schmidt unter dem Titel âWer hat Angst vorm schwarzen Mann?â mit der Köhlerei im Odenwald. Antje Vollmer stellt am 30. September die Baugeschichte der evangelischen Stadtkirche vor und Hans Winter bereitet unter der Fragestellung âHeldenverehrung oder Opfergedenken?â am 4. November eine kleine Kulturgeschichte der KriegerdenkmĂ€ler auf.