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Vier Millionen Euro für neues Hochwasser-Rückhaltebecken

Geldsegen: Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid übergibt Dr. Michael Reuter, Vorsteher des Wasserverbands Mümling, im Erbacher Landratsamt einen Förderbescheid in Höhe von rund vier Millionen Euro für das neue Hochwasser-Rückhaltebecken. Mit dabei sind (von rechts) Verbandsgeschäftsführer Heinrich Hess, Erster Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis, Bürgermeister Harald Buschmann und Verbandsingenieur Matthias Sottong. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

ODENWALDKREIS. - Der Odenwaldkreis bekommt ein weiteres Hochwasser-Rückhaltebecken. Im Frühjahr 2018 wird der Wasserverband Mümling mit den Arbeiten an dem Bau beginnen, der östlich der B 45 zwischen den Erbacher Ortsteilen Schönnen und Ebersberg liegt.

Das Rückhaltebecken kostet rund fünf Millionen Euro. Vier Millionen Euro steuert das Land Hessen bei. Vor kurzem übergab Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid dem Vorsteher des Wasserverbands, Dr. Michael Reuter, im Landratsamt in Erbach den entsprechenden Bescheid.

Für die, so Lindscheid, „erhebliche Unterstützung“ bedankten sich außer Reuter auch der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis und der Erbacher Bürgermeister Harald Buschmann. Angesichts der möglichen Schäden, die ein Hochwasser anrichten könne, sei das Geld „gut angelegt“, so Buschmann.

Wie Reuter sagte, investiert der Wasserverband eine Million Euro in den Bau des Retentionsraums. Er besteht aus mehreren Bauabschnitten und wird dem Verbandsingenieur und künftigen Verbandsgeschäftsführer Matthias Sottong zufolge in zwei bis drei Jahren beendet sein.

Das neue Rückhaltebecken ist das dritte seiner Art im Mümlingtal – neben der 1982 in Betrieb genommenen Marbachtalsperre und dem 2008 fertiggestellten Bau in Bad König-Zell. Nötig ist das zusätzliche Becken nicht zuletzt wegen der relativ starken Gefälle der Nebengewässer der Mümling, die bei starkem Regen steile Abflusswellen erzeugen.

Das neue Becken kann bis zu 85.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen, das Becken Marbach hat ein Rückhaltevolumen von rund 2,5 Millionen Kubikmetern, der Retentionsraum Zell eines von 200.000 Kubikmetern. Ein viertes Rückhaltebecken im Odenwaldkreis gibt es bei Bockenrod, das der Wasserverband Gersprenzgebiet errichtete, der mit dem Wasserverband Mümling in Personalunion geführt wird.

Mit Hilfe des neuen Retentionsraums wird vor allem der Hochwasserschutz für die Städte Erbach und Michelstadt verbessert. Wie Sottong ausführte, wurde der Bau möglichst landschafts- und flächenschonend konzipiert. „Dazu wurde der Standort an die schon bestehende Brücke der B 45 über die Mümling gerückt. Dort ist das Tal sehr schmal, so dass der Damm nur 60 Meter lang sein muss, um es zu sperren.“

Mit der Planung war im Jahr 2000 begonnen worden. 2013 wurde das Projekt genehmigt. Eine Besonderheit ist die Form, in der das gesammelte Wasser ablaufen kann: Durch zwei entenschnabelförmige Einlauftrichter wird es so durch zwei große Rohre geleitet, dass die beiden Teilströme am Ende aufeinandertreffen. Auf diese Weise verlieren sie an Energie und verlassen das Rückhaltebecken nicht mit voller Wucht.