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ODENWALD-TILL: Dietrich KĂŒbler's Begegnung mit dem bösen Wolf

Heute widmet sich Odenwald-Till in seinem Satire-Beitrag dem bösen grauen Wolf im Odenwaldkreis: MÀr oder bittere RealitÀt?

ODENWALDKREIS. - Ob Ex-Landrat Dietrich KĂŒbler als böser grauer Wolf in der sogenannten Standortmarketing-AffĂ€re im Odenwaldkreis fungierte, bemĂŒhen sich das Strafgericht unter dem Vorsitzenden Richter Helmut Schmied und StaatsanwĂ€ltin Brigitte Lehmann beim Amtsgericht in Michelstadt seit Juli diesen Jahres unter teils schwierigsten UmstĂ€nden herauszufinden.

Nach inzwischen zehn Prozesstagen und unzĂ€hligen Zeugen, deren GedĂ€chtnis – soweit mit politischen Inhalten in BerĂŒhrung – zumeist mehr oder weniger große LĂŒcken aufweist, sind bis Jahresende aktuell noch zwei weitere Sitzungen des Gerichts terminiert, die AufklĂ€rung bringen und ein faires Urteil ermöglichen sollen.

Analog frĂŒherer Aussagen diverser OdenwĂ€lder Politi-Strategen waren auch bei den jĂŒngsten Politiker-Aussagen von Stefan Lopinsky und Frank Matiaske vor Justitias Schranken, selektive Bestandteile, die möglicherweise belastende Inhalte hĂ€tten aufweisen können, auf wundersame Weise im dunklen Tal der Erinnerungen verschwunden.

DemgegenĂŒber nahmen den Angeklagten klar entlastende Bestandteile der Ereignisse aus den Jahren 2011 und 2012 noch auffallend breiten Raum ein bei diversen Provinzpolitikern aus dem Odenwald, die sich gar in alter Verbundenheit mit dem frĂŒheren Leiter des Kreisrechtsamtes beim Odenwaldkreis und einem der drei KĂŒbler-Verteidiger Georg DĂŒrig, im Volksmund als „Rechts-Schorsch“ bekannt, auf dem Gerichtsflur innigst austauschten.

In diesem dichten Erinnerungsnebel und Gerichtsgetuschel tun sich aktuell dennoch offenbar klare Konturen auf: Die vom bösen Wolf nĂ€mlich. Den wahrhaft Bösen hat der Ex-Landrat nach eigenen Angaben dieser Tage doch tatsĂ€chlich in seiner Heimat, dem Mossautaler Ortsteil HĂŒttenthal gesichtet.

Dort soll es der wilde Graue gewesen sein, der ein Schaf und eine Ziege aus dem Tierbestand des Ex-Landrats auf einer Weide gerissen habe. Und Dietrich KĂŒbler hat nach eigenem Bekunden den ÜbeltĂ€ter klar als Wolf erkannt. „Als JĂ€ger muss er es ja wissen“, kommentierte ein Familienangehöriger das Geschehen in einer Tages-Gazette.

Vielleicht war es ja wirklich ein Wolf, der ein Schaf und eine Ziege auf KĂŒbler's Weide bei HĂŒttenthal gerissen hat, wovon der Ex-Landrat ohnedies schon jetzt vor Abschluss der tiermedizinischen ÜberprĂŒfung ĂŒberzeugt ist.

Ganz sicher war es auch nicht RotkĂ€ppchens Freund, der mit Hilfe zweier „neutralen“ Zeugen aus der einge-kessel-ten OdenwĂ€lder Polit-Connection mit Harald Buschmann und Stefan Lopinsky 2014 bei einem konspirativen Geheimtreffen im BĂŒro einer Erbacher Werbeagentur eine nicht „linientreue“, unbequeme GeschĂ€ftsfĂŒhrerin einer Kreistochter mit „professionellen Bissen“ an die Kehle aus dem Amt „beißen“ wollte, notfalls gar per Fake-Stufenklage.

Und tatsĂ€chlich war es nicht der unbekannte böse Graue, der den damaligen Kreisausschussmitgliedern vor deren Entscheidung zur Auftragsvergabe insgesamt vier Gutachten des kreiseigenen Rechtsamtes vorenthalten und den GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Kreistochter OREG 2013 wider besseren Wissens angewiesen hat, die bewilligten Fördermittel trotz bekannter RechtsverstĂ¶ĂŸe anzufordern und die Richtlinien-konforme Verwendung zu attestieren.

Sollte also das aktuelle grausame tierische Ereignis auf einer HĂŒttenthaler Weide trotz wohlmeinender ErinnerungslĂŒcken frĂŒherer und aktueller VerbĂŒndeter aus dem OdenwĂ€lder Polit-Lager vor dem Amtsgericht etwa doch keine MĂ€r und ein real in HĂŒttenthal entdeckter böser grauer Wolf auch ein böses Prozessomen sein fĂŒr den Angeklagten?