Odenwaldkreis setzt deutliches Signal fĂŒr Klimaschutz
Fuhrpark wird ganz auf E-MobilitĂ€t umgestellt + + + Landrat: GroĂer, aber nötiger SchrittODENWALDKREIS / ERBACH. - Der Odenwaldkreis setzt MaĂstĂ€be in umweltfreundlicher MobilitĂ€t und stellt seinen gesamten Fuhrpark schrittweise auf E-MobilitĂ€t um. Das hat Landrat Frank Matiaske am Mittwoch, 21. November, im Kreistags-Ausschuss fĂŒr Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz angekĂŒndigt.
âDas ist ein groĂer, aber in Zeiten des Klimawandels nötiger Schritt. Wir leisten damit einen Beitrag fĂŒr eine sauberere Umwelt und hoffen, dass andere öffentliche Verwaltungen Ă€hnlich vorgehen.â
Geplant ist, den aus 26 Fahrzeugen bestehenden Fuhrpark schrittweise vollstĂ€ndig auf Elektro- beziehungsweise Hybridfahrzeuge umzurĂŒsten. Bisher fĂ€hrt Landrat Matiaske mit einem Hybridauto, auĂerdem stehen den Mitarbeitern schon seit lĂ€ngeren zwei Elektro-Smarts, die dem Kreis gehören, als Dienstfahrzeuge zur VerfĂŒgung.
Bereits bestellt sind zwei weitere Elektrofahrzeuge, die Mitte 2019 zwei alte Dieselfahrzeuge ersetzen werden. Die Anschaffung dieser E-Autos durch den Kreis wird vom Bund zur HÀlfte gefördert.
FĂŒr 21 weitere Dieselautos laufen die LeasingvertrĂ€ge Anfang bis Mitte 2020 aus. Auch sie werden durch Elektro- beziehungsweise Hybridfahrzeuge ersetzt, ebenfalls im Leasingverfahren.
âAb Juli 2020 ist der Fuhrpark des Odenwaldkreises frei von Autos mit reinen Verbrennungsmotorenâ, hob Matiaske hervor. Letztlich wird der Fuhrpark aus 15 Elektro- und elf Hybridfahrzeugen bestehen. ErgĂ€nzt wird er durch drei Elektroautos, die die Entega AG Anfang dieser Woche ĂŒbergeben hatte. Sie haben besonders gĂŒnstige Leasing-Konditionen.
âDie reinen E-Autos können die Kollegen sehr gut fĂŒr kĂŒrzere Dienstfahrten nutzen, wie sie hĂ€ufig anfallen, die Hybridfahrzeuge fĂŒr lĂ€ngereâ, so der Klimaschutzmanager des Kreises, Frank Slawik.
Verantwortlich fĂŒr den Fuhrpark ist das Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis, ein Eigenbetrieb des Kreises. Der Erste Kreisbeigeordnete Grobeis, der der Betriebskommission vorsitzt, hob hervor, dass sehr bald die notwendige Infrastruktur vorhanden sein werde, zum Beispiel LadesĂ€ulen, um den Umstieg problemlos umzusetzen.
Der fĂŒr Klimaschutz zustĂ€ndige Kreisbeigeordnete Andreas Funken Ă€uĂerte: âEs ist richtig, dass der Odenwaldkreis seiner Vorreiterrolle gerecht wird und den Fuhrpark umstellt. Wir zeigen: E-MobilitĂ€t ist alltagstauglich.â
Die Betriebs- und Wartungskosten fĂŒr die neuen Fahrzeuge werden niedriger sein als derzeit, dafĂŒr werden Mehrkosten durch höhere Leasingraten entstehen. Insgesamt mĂŒssen ab dem Jahr 2020 jĂ€hrlich 16.000 Euro mehr aufgewendet werden.
âDas ist vertretbarâ, sagte Matiaske. Einmalige Kosten werden dem Kreis durch den Ausbau von Ladestellen entstehen. An allen Standorten der Kreisverwaltung soll es genĂŒgend Stationen geben.
Gedacht ist daran, nach und nach 13 Ladestellen einzurichten, deren Anschaffung und Montage insgesamt rund 65.000 Euro kosten werden. Da der Odenwaldkreis ausschlieĂlich Ăko-Strom bezieht, werden auch die neuen Fahrzeuge mit diesem Strom âbetanktâ.
Einmalige Kosten entstehen dem Kreis auch durch die Anschaffung der beiden E-Fahrzeuge Mitte 2019, die dank der Bundesförderung den Kreis aber zusammen nur 35.000 Euro kosten. Hinzu kommen noch 6.000 Euro fĂŒr den Kauf von zwei Elektro-FahrrĂ€dern.
âMan muss nicht fĂŒr jede Dienstfahrt ein Auto nehmenâ, so Matiaske. Insgesamt sei der Umstieg auf die E-Fahrzeuge eine finanzielle Kraftanstrengung, fĂŒgte er hinzu. âAber es ist mir wichtig, dieses nachhaltige Signal fĂŒr eine umweltfreundlichere MobilitĂ€t zu setzten. Immer nur VerĂ€nderungen von anderen zu fordern, ist einfach und fĂŒhrt letztlich keinen Schritt weiter.â