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Wolfsriss sorgt für Sorgenfalten und Fragen an die Gemeinden

CDU-Gemeindeverbände Höchst im und Brensbach: Fraktionen sehen Zielkonflikte zwischen Wolf und bestimmten Bevölkerungsgruppen bzw. kommunalen Einrichtungen + + + Mehr Informationen zur Vorbereitung auf häufigere und nähere Wolfskontakte angefordert + + + Entnahme von Problemwölfen nicht ausschließen

HÖCHST / BRENSBACH. - Mit Sorgenfalten haben die CDU-Gemeindeverbände aus Höchst im Odenwald und der Nachbarkommune Brensbach eine Meldung vom vergangenen Freitag, 5. November, zur Kenntnis genommen, nach der ein in Höchst/Annelsbach gerissenes Lamm unzweideutig einem Wolf zum Opfer gefallen ist.

„Der Wolf wird über kurz oder lang nicht mehr nur gelegentlicher Gast im Odenwald sein, und wir werden uns in den Mümlingtal- und Gersprenztal-Gemeinden mit den Zielkonflikten befassen müssen, die es überall dort gibt, wo der Wolf (regelmäßig) auftaucht“, stellte Catherina Singer, Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung Höchst fest.

Die Wiederkehr des großen Raubtiers bedeute zwar prinzipiell eine Bereicherung der Biodiversität der lokalen Ökosysteme, aber von direkten, nahen Wolfskontakten werden ihrer Meinung nach die wenigsten Bürgerinnen und Bürger begeistert sein.

Ihr in gleicher Funktion in der Nachbargemeinde Brensbach aktiver Parteikollege Dr. Frank Volz ergänzte: „Egal, wo wir uns im Odenwald umsehen, bei Wolfskontakten sind die typischen Probleme vorprogrammiert. Insbesondere gilt dies für die besonders tiergerechte Weidehaltung, die unsere Odenwälder Landwirtschaft prägt, aber auch für den einen oder anderen spazierengehenden Hundebesitzer.“

Und ohne irgendeine Panik schüren zu wollen möchte Volz auch die Situation rund um Brensbacher Waldkindergarten im Auge behalten, der nur wenige Kilometer vom Wolfsriss entfernt, auf der Höchst und damit Annelsbach zugewandten Seite von Brensbach angesiedelt ist.

Die CDU-Fraktionen von Höchst und Brensbach möchten sich aus dem gegebenen Anlass näher mit dem Thema „Wolf“ beschäftigen und haben sich mit diesbezüglichen Anfragen an die jeweiligen Gemeindevorstände gewandt.

Konkret geht es darum, einen Überblick über die genauen Zahlen der Wolfsnachweise und - sichtungen und den aktuellen Status der Ansiedelung in der Region zu erlangen. Außerdem wollen sie wissen, welche Präventionsmaßnahmen auf Gemeinde- und Kreisebene in Bezug auf den Umgang mit Wölfen bereits ergriffen oder künftig ins Auge gefasst wurden.

Hinzu kommen Regelungen für eine gegebenenfalls nötige Entnahme von Einzeltieren im (wiederkehrenden) Schadenfall. „Wir haben jetzt die Gelegenheit, uns in Ruhe Wissen anzueignen und uns auf das Thema ‚Wolf‘ vorzubereiten.

So können wir später unaufgeregt, angemessen und trotzdem schnell reagieren, bevor Konflikte auftreten“, stellten die beiden CDU-Fraktionsvorsitzenden abschließend klar.