NEWS

GEW-Dreierspitze im Odenwaldkreis bestätigt

ODENWALDKREIS. - Dieser Tage bestätigte die Mitgliederversammlung der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) im Odenwaldkreis ihre Dreierspitze als Kreisvorstandsteam: Sebastian Breth, Angelika Lerch und Julia Manlik.

Als Schatzmeister wurde Harald Klein bestätigt, als Beisitzer*innen wurden Ralf Amann, Helene Gepp, Hidir Kaya, Roger Nisch und Mechtild Schneider gewählt, womit alle Schulformen im Kreisvorstand repräsentiert sind.

Einer Mitarbeit weiterer Mitglieder, auch aus den Ki-Tas oder außerschulischer Bereiche, stehe der Kreisvorstand jederzeit offen gegenüber, betonte das neu gewählte Gremium. Im zuvor erläuterten Tätigkeitsbericht konnte das Vorsitzenden-Team die vielfältigen Aktivitäten des Kreisvorstandes aufzeigen.

Neben der Unterstützung ihrer GEW-Mitglieder und der GEW-Schulgruppen vor Ort seien wichtige Leitlinien im Bezirks- und Landesverband der GEW abgestimmt und auch gemeinsame Aktionen mit dem DGB-Kreisverband koordiniert worden, berichtete Angelika Lerch.

Zur Bildungspolitik, insbesondere den Themen Inklusion, Aufwertung der Grundschularbeit und Zukunft der Beruflichen Schulen, seien Gespräche mit den Landtagsabgeordneten geführt worden, die im Herbst in einer Demonstration in Michelstadt und schließlich in Frankfurt mündeten, ergänzte Sebastian Breth.

Nicht zuletzt dank dieser und weiterer Anstrengungen der GEW in ganz Hessen werde nun endlich die Besoldungsanhebung der Grundschullehrkräfte umgesetzt – wenn auch im Schneckentempo, so Julia Manlik.

Aktuell beschäftige der eklatante Lehrkräftemangel, der auch im Odenwald angekommen sei, das Gewerkschaftsgremium. Der habe an vielen Schulen Lern- und Arbeitsbedingungen geschaffen, die einerseits zu weiteren Überlastungen der Kollegien und andererseits zu einer beispiellosen Entprofessionalisierung führten.

Die Rechnung bezahlten letztendlich die Kinder und Jugendlichen in den Schulen. Die Verantwortung für die Bildungsmisere liege eindeutig bei der Landesregierung, die die Bildung über Jahre kaputtgespart hätte, so Lerch.

Die Beschulung vieler junger Menschen aus den Flüchtlingsgebieten, aktuell insbesondere aus der Ukraine, komme als Herausforderung sicher dazu, allerdings habe man seine Hausaufgaben schon zuvor nicht gemacht.

Trotz ernstzunehmender Prognosen führender Bildungsforscher, z.B. Klaus Klemm, habe man seitens des HKM den Kopf in den Sand gesteckt, sich die Zahlen schön gerechnet und eine verantwortungslose Bildungsploitik betrieben.

Die vielfältigen Aufgaben der Integration, Inklusion, Digitalisierung usw. seien nur halbherzig angegangen und nicht mit den entsprechenden Ressourcen ausgestattet worden. Letztlich setze der Fiskus die Maßstäbe und nicht die pädagogischen Notwendigkeiten!

Die bessere Bezahlung der Grundschullehrer*innen, für die sich die Odenwälder GEW jahrelang eingesetzt habe, sei längst überfällig gewesen und nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Jetzt müsse es darum gehen, die Bedingungen an den Schulen zu verbessern: Kleinere Klassen, eine Reduzierung der Pflichtstundenzahl, Koordinationsstunden, Entlastungen der Schuldeputate u.ä. seien das Gebot einer zukunftsfähigen Schule.

Eine Aufstockung der Studien- und Referendariatsplätze sei dringend nötig, sowie kurzfristig Maßnahmen der reellen und machbaren Weiterqualifizierung für Fachpersonal, der Anerkennung ausländischer Abschlüsse und nicht zuletzt mehr IT- und Verwaltungsunterstützung in den Schulen.

Es könne nicht angehen, dass sich ein reiches Land wie Deutschland ein Bildungssystem leiste, das in Kauf nehme, dass immer mehr Kinder und Jugendliche abgehängt würden, so der einhellige Tenor der Versammelten.