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Friedensprotest vor der Clay-Kaserne gegen Stationierung von Mittelstreckenwaffen

Ãœber 300 friedensbewegte Menschen versammelten sich am 28. Dezember vor der ...

... Clay-Kaserne in Wiesbaden-Erbenheim um für den Frieden zu demonstrieren. Fotos: Sergej Perelman

WIESBADEN. - Zu einer Friedensdemonstration vor der Clay-Kaserne in Wiesbaden-Erbenheim hatten für den 28. Dezember mehrere friedensaktive Gruppen aus dem Rhein-Main-Gebiet aufgerufen.

Sie sind Teil der vereinten Friedensbewegung, die sich nach dem 3. Oktober 2024 zusammenfand und jetzt unter dem Symbol der weißen Fahne und dem Slogan: Zusammen für Frieden. Jetzt! ihre Stimme für den Frieden und gegen die massiven Kriegsvorbereitungen erhebt.

Der 28. Dezember war der erste einer Serie von Friedenstagen, die mit Veranstaltungen in ganz Deutschland in 2025 die Aufmerksamkeit auf die Forderung nach Frieden lenken wird. Neben der Hauptveranstaltung in Wiesbaden gab es am gleichen Tag weitere Friedensveranstaltungen in Köln, Konstanz, Koblenz und Hannover.

Unter dem Titel „Aufstehn für Frieden“ fordern die Veranstalter der Friedensdemo Wiesbaden:

- eine konsequente Friedenspolitik Deutschlands mit Verhandlungen statt Eskalation

- die Einhaltung des Friedensgebots des Grundgesetzes und des 2+4-Vertrages

- kein weiteres Schüren von Feindbildern zwischen den Völkern

- Freundschaft Deutschlands mit USA und Russland

- einen Stopp der Waffenlieferungen - keine Taurus-Raketen in die Ukraine

- keine weitere Stationierung von Atom- & Hyperschallraketen in Deutschland

- den Austritt aus der NATO, da diese eskaliere, statt Schutz zu bieten

Diese Forderungen wurden im Rahmen einer Sternfahrt mit vier Autokorsos aus Wiesbaden, Mainz, Frankfurt und Darmstadt zwischen 11 und 14 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt.

Es gab in den auf der Strecke liegenden Gemeinden und Städten gut hörbare Lautsprecherdurchsagen sowie Botschaften mit Schildern und Fahnen. Durch die Reden bei der folgenden Versammlung direkt vor der Clay-Kaserne ab 14:30 Uhr wurden die Themen weiter vertieft.

Als Redner traten auf: Florian Pfaff, Major der Bundeswehr a.D. und Sprecher des Arbeitskreises „Darmstädter Signal“, Marion Schneider vom Friedenskongress aus Thüringen, Christian Moser, Mitbegründer der „Anwälte für Aufklärung“, Dr. med. Sonja Reitz vom Ärzteverband Hippokratischer Eid und Dr. Eugen Drewermann per Videoschalte.

Drewermanns Hauptappell war: „ Wir rufen im Namen aller Kreaturen, die wir dabei sind zu zerstören: nein! - im Aufruf zur Menschlichkeit, nein zum Krieg, ja zum Frieden, ja zur Humanität untereinander, universal!“ (Alle Reden im Livestream von UtopiaTV)

Laut Grundgesetz habe Deutschland dem Frieden der Welt zu dienen und es sei verfassungswidrig, einen Angriffskrieg vorzubereiten (Art. 26 GG). Die derzeitigen Kriegsvorbereitungen sprächen jedoch eine ganz andere Sprache.

Besonders besorgt waren die Teilnehmer darüber, dass eine mögliche CDU-geführte Regierung nach der vorgezogenen Wahl Taurus liefern könnte und damit die Kriegsgefahr weiter eskalieren würde. Deutschland wäre mit 30 US-Nato-Stützpunkten die erste Zielscheibe – selbst bei einem versehentlichen technischen Fehlalarm als Auslöser.

Neben den Forderungen an die Politik sei jedoch auch der Frieden im Inneren jedes Menschen von zentraler Bedeutung, um nachhaltigen Frieden im Außen zu erreichen, betonen die Veranstalter.

Ungeachtet des frostigen Wetters waren über 300 friedensbewegte Menschen von nah und fern zusammengekommen. Dank einer guten Versorgung mit heißen Getränken an diversen Ständen und einer Tanzaktion für den Frieden hielten die meisten bis zum Ende gegen 17 Uhr der Kälte stand. Sowohl die Autokorsos als auch die Kundgebung verliefen durchweg friedlich.