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Der Öffentliche Personennahverkehr trĂ€gt seine Handschrift

Der „Mister ÖPNV“ geht: Peter KrĂ€mer hĂ€lt seine Abschiedsurkunde in den HĂ€nden, begleitet von seiner Frau Silvia. In den Ruhestand verabschiedet wurde er von der Gleichstellungsbeauftragten Natalie Kurek, Landrat Frank Matiaske, der Personalratsvorsitzenden Britta Ziefle, Personalamtsleiter Manfred Kaufmann und dem OREG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe (von links nach rechts). Foto: Stefan Toepfer / Kreisverwaltung

Peter KrĂ€mer in Ruhestand verabschiedet – „Odenwaldkreis hat Vorreiterrolle“

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Ob es um die Zukunftssicherung der Odenwaldbahn geht, den City-Bus-Verkehr oder um „garantiert mobil!“, den deutschlandweiten ersten On-Demand-Verkehr – Peter KrĂ€mer hat in der Gestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Odenwaldkreis deutliche Akzente gesetzt.

Die Liste der Beispiele ließe sich fortsetzen – unter anderem mit der Integration des SchĂŒlerverkehrs, der Begleitung umfassender Restrukturierungen im Busgewerbe und der europaweiten Ausschreibung des Busverkehrs mit einem innovativen Vergabeverfahren.

Zum Jahresende geht der erfahrene Fachmann in den Ruhestand. Mehr als 25 Jahre war KrÀmer Leiter des GeschÀftsbereichs Nahverkehr, der bei der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) angesiedelt ist.

Landrat Frank Matiaske sagte in einer Feierstunde zur Verabschiedung, „dank des Engagements von Peter KrĂ€mer, seiner großen Fachkenntnis und seiner mit HartnĂ€ckigkeit gepaarten Innovationskraft ist der ÖPNV im Odenwaldkreis als lĂ€ndlich geprĂ€gter Region extrem gut aufgestellt“.

Auch der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Oliver Grobeis, der OREG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe, Verwaltungsleiter Oliver Kumpf und Personalamtsleiter Manfred Kaufmann wĂŒrdigten das Know-how KrĂ€mers, seine KreativitĂ€t und ZuverlĂ€ssigkeit sowie ein stets lösungsorientiertes Arbeiten.

Grobeis hob besonders auf das FingerspitzengefĂŒhl ab, mit dem KrĂ€mer den sensiblen Bereich der SchĂŒlerbeförderung nahezu perfekt gemanagt habe.

„Bis zum Ende seiner Dienstzeit hat er Projekte weiterentwickelt, so dass wir im Odenwaldkreis ein Vorreiter in Sachen Personennahverkehr waren und sind“, betonte Schwabe. „Unser ,Mister ÖPNV‘ war weit ĂŒber die Grenzen des Odenwaldkreises und Hessens in der Fachwelt ein gefragter GesprĂ€chspartner.“

Ihren Dank fĂŒr die stets gute Zusammenarbeit und ihre guten WĂŒnsche fĂŒr die Zeit im Ruhestand ĂŒberbrachten auch die Personalratsvorsitzende Britta Ziefle und die Gleichstellungsbeauftragte Natalie Kurek.

Landrat Matiaske hob hervor, dass die Gestaltung des ÖPNV vor großen Herausforderungen stehe. „Der Personennahverkehr ist ein Teil der sozialen Grundversorgung und ermöglicht Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben, gerade in lĂ€ndlichen Regionen“, sagte er mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende und steigende Benzinpreise.

„Fortbewegung darf nicht vom Geldbeutel abhĂ€ngen, sonst drohen soziale Verwerfungen.“ Hier sei ein gut funktionierender ÖPNV gerade fĂŒr Regionen wie den Odenwaldkreis essentiell.

Er forderte Bund und Land auf, dazu ihren Beitrag zu leisten und ihren Blick nicht nur auf ein funktionierendes Verkehrswesen in den BallungsrÀumen zu legen.

KrÀmer hatte von 1973 bis 1975 in der Kreisverwaltung eine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten absolviert und war danach als Sachbearbeiter in der Verkehrsabteilung tÀtig.

Nach zwei LehrgĂ€ngen fĂŒr die Beamtenlaufbahn wurde er 1983 ins BeamtenverhĂ€ltnis berufen, 1984 wurde ihm die Leitung der Verkehrsabteilung ĂŒbertragen. Davon wurde er im September 1994 entbunden, um sich dem Aufgabengebiet ÖPNV zu widmen.

Am 1. Januar 1996 wurde er dann Leiter des GeschÀftsbereichs Nahverkehr bei der OREG. Im Jahr 1998 konnte er sein 25-jÀhriges und im Jahr 2013 sein 40-jÀhriges DienstjubilÀum feiern.

KrĂ€mer war unter anderem Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft und der Landesarbeitsgemeinschaft der ÖPNV-AufgabentrĂ€ger, Beiratsmitglied im Fachzentrum fĂŒr MobilitĂ€t im lĂ€ndlichen Raum und Verfasser von mehreren Fachartikeln.

Er bedankte sich fĂŒr die anerkennenden Worte und sagte, sein Ziel sei immer gewesen, „etwas Gutes fĂŒr die Region zu tun“. Er dankte auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fĂŒr die „einzigartige Zusammenarbeit“ im Team, das sehr viel erreicht habe. KrĂ€mer wird der Kreisverwaltung und der OREG noch einige Zeit beratend zur VerfĂŒgung stehen.