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Erbacher Brunnen zu Pfingsten traditionell wieder bunt geschmückt

Mit Birken geschmückt, präsentiert sich der Brunnen im Erbacher Schlossgraben zu Pfingsten 2022.

Die Historie des Pfingstbrunnen-Schmückens in >Erbacher Loabser-Deutsch< erläutert. Fotos: mk-Presse

Der Marktplatzbrunnen im Pfingstschmuck. Foto: Pressedienst Erbach

Brunnenpaten haben fünf Wasserspender im Erbacher Stadtkern wieder herausgeputzt

ERBACH. - Einer uralten Tradition folgend präsentierten sich die Brunnen im Stadtkern der Odenwälder Kreisstadt Erbach auch zu Pfingsten 2022 wieder bunt geschmückt.

Fünf Erbacher Vereine und Glaubensgemein-schaften, die ehrenamtlich als Brunnenpaten fungieren, haben die Schmückung der Wasserspender mit Birkenlaub, bunten Bändern und Brunnenspruch realisiert. Bis Dienstag, 7. Juni, können die geschmückten Brunnen noch bewundert werden.

Beteiligt waren: Chorvereinigung Liedertafel (Brunnen an der südlichen Lustgartenmauer), Hans-von-der-Au-Trachtengruppe (Marktplatzbrunnen), DRK-Ortsgruppe Erbach (Schlossgrabenbrunnen), Gänsgretelverein Gi-Gack (Gänsgretelbrunnen – „Am Badbrunnen“), Evangelische Kirche Erbach (Städtelbrunnen).

Die Brunnenschmückung zu Pfingsten ist ein uralter Brauch, der auf den germanischen Glauben an Quell- und Brunnengeister zurückgeht und den das Christentum mit dem Fest des Heiligen Geistes verknüpfte, um das Wasser als Quelle allen Lebens zu feiern.

Für Erbach ist sogar überliefert, dass nach einer großen Trockenheit die versiegten städtischen Brunnen just an Pfingsten wieder zu fließen begannen und zum Dank dafür zu diesem Fest alljährlich geschmückt wurden.

Der Erbacher Ludwig Stellwag war es, der vor neunzehn Jahren die Anregung gab, den lange brach liegenden Brauch wieder aufleben zu lassen, und die Stadtverwaltung als Organisator für seine Idee gewann. Seither hat die Tradition wieder ihren festen Platz im Erbacher Jahreskalender.

Heute, im Zeitalter der knapper werdenden natürlichen Ressourcen und des Klimawandels, kann die Brunnenschmückung uns vielleicht noch nachdrücklicher als einst vor Augen halten, welch kostbares Gut das Wasser für unser tägliches Leben bedeutet.

Auch wenn es noch wie selbstverständlich aus den Wasserhähnen sprudelt, sollte man achtsam damit umgehen - die sich jetzt wiederholenden Dürren auch in unseren gemäßigten Breitengraden sind Warnsignale genug.