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Flüchtlingshilfe mit dem Ziel der Beschäftigung ist in der Oberzent erfolgreich

OBERZENT. - Im Gespräch mit dem für das Flüchtlingswesen beauftragten Magistratsmitglied der Stadt Oberzent, Walter Braner, wurden den Akteuren der „Kümmerer“ in der Flüchtlingshilfe der Generationenhilfe Beerfelden Brigitte Schanbacher, Renate Löw und Horst Schnur einige Informationen gegeben.

Die Generationenhilfe will in ihrer ehrenamtlichen Aufgabenstellung weiterhin ihren Beitrag leisten und dankt allen humanitären Unterstützungen aus der Bevölkerung und dem Kreis der wirtschaftlich Tätigen.

In jüngster Zeit sind bis auf eine Familie aus Ostanatolien keine neuen Migranten in der Stadt Oberzent zugewiesen worden. Aktuell steht der Arbeitskreis der Kümmerer in der Unterstützung dieser neuen Familie.

Für sie ist eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht worden, um eine Abschiebung zu verhindern. Die Familie muss in der Wohnung mit Mobiliar ausgestattet werden und Winterkleidung erhalten. Auch hierbei wird die Generationenhilfe wohlwollend unterstützt.

Zudem sind viele bürokratische Hürden zu bearbeiten. Der Familienvater war selbstständig und ist an einer Arbeitserlaubnis sehr nachdrücklich interessiert, um die Familie auf eigene wirtschaftliche Grundlage zu stellen.

Die Kinder gehen zum Teil in die Theodor-Litt-Schule in Michelstadt bzw. in die Grundschule Beerfelden und werden zurzeit mit entsprechendem Unterrichtsmaterial ausgestattet.

Einige Personen aus dem Betreuungsverhältnis sind weggezogen und ausgeschieden. Daher haben die „Kümmerer“ aus Gründen des Datenschutzes mittlerweile keinen Überblick über den Umfang ihrer ehrenamtlichen Aufgabe. Weil kein Bedarf mehr besteht und alle seitherigen Neubürger versorgt sind, wurden die Kleiderkammer und das Möbellager der Generationenhilfe aufgelöst.

Nach Kenntnis der Helfer haben die ihnen bekannten Neubürger alle auf der Grundlage eines Bleiberechts oder einer Duldung eine Arbeitserlaubnis und sind in Unternehmen beschäftigt oder in Ausbildung.

Sie arbeiten im Dreischichtbetrieb als Maschinenführer, als Werksarbeiterin und Hausmeister im Industriebetrieb, als Fliesenleger, Kraftfahrzeugmechaniker und Konditor. Eine junge Frau ist in Ausbildung als Bürokauffrau und alle schulpflichtigen Kinder gehen regelmäßig in die Oberzent-Schule oder das Gymnasium.

Die in Rothenberg von den dortigen Helfern betreuten Flüchtlinge sind als Maler, Kraftfahrzeugmechaniker, Steuerfachangestellte und auch außerhalb des Kreises in der Industrie und im Maschinenbau tätig.

Auch eine Tätigkeit im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) steht im Verzeichnis. Soweit in der Übergangszeit das Einkommen nicht ausreichend ist, erhalten einige Migranten eine Unterstützung aus Hartz IV.

Das örtliche Gewerbe in der Oberzent hat gerne die Arbeitsleistungen aufgenommen und die „Kümmerer“ sind der durchweg entgegenkommenden und hilfsbereiten Art und Weise der Selbstständigen mit ihren Beschäftigungsmöglichkeiten dankbar.

Die in einem Arbeitsverhältnis stehenden Neubürger, die durch ihre Erwerbstätigkeit dem Staat zurückgeben, was sie als Bezieher der staatlichen Leistungsgesetze erhalten haben, zahlen sie mit Lohnsteuer, Krankenversicherung und Sozialabgaben der Staatskasse mittlerweile Schritt für Schritt zurück, wie sich das auch in den veröffentlichten statistischen Zahlen positiv darstellt.

Zudem finanzieren sie ihren Lebensunterhalt selbstständig mit Mieten und Abgaben wie jeder Bürger. Der erfreulich niedrige Stand der jüngsten Arbeitslosen- und Beschäftigtenzahlen, die gestiegenen Steuer-und Sozialversicherungseinnahmen belegen, dass niemand vor der Arbeitsaufnahme von Flüchtlingen Angst haben muss.

Wichtig sei vielmehr, dass die bürokratischen Hürden für eine Arbeitserlaubnis gesenkt würden. Die deutsche Volkswirtschaft profitiere mit ihrem Bruttosozialprodukt von der sozialversicherungspflichtigen Berufstätigkeit der Zugewanderten, stellt der Arbeitskreis der „Kümmerer“ in der Generationenhilfe Beerfelden fest.

Vor allem die westdeutsche Wirtschaft profitiere enorm von der Zuwanderung. Die vor einigen Jahren veröffentlichten Zukunftsprognosen, dass große Teile Westdeutschlands bis dahin von rapidem Bevölkerungsschwund betroffen sein werden und nur wenige Regionen noch Zuwächse erwarten könnten, müsse wesentlich modifiziert werden, weil die düsteren Vorhersagen möglicherweise überholt seien. Die ländlichen Räume müssten ihre Möglichkeiten daran ausrichten und ihre Chancen nutzen.