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„Die Impfzentren werden noch benötigt, wenn auch in abgespeckter Form“

„Die Impfzentren werden definitiv benötigt, wenn auch in abgespeckter Form“, befinden Projektleiter Oliver Keil und der hessische DRK-PrĂ€sident Norbert Södler (rechts) vor dem mit Besucherfahrzeugen gefĂŒllten Parkplatz der Einrichtung in Erbach.

Projektleiter Stefan Beller, DRK-Vorstand Frank Sauer, Georg Kaciala, DRK-PrÀsident im Odenwaldkreis und Norbert Södler, PrÀsident des DRK-Landesverbandes Hessen (von links nach rechts) aus Wiesbaden im Corona-Testzentrum.

Vor dem Impfzentrum stellen sich der Presse: DRK-Vorstand Frank Sauer, Projektleiter Oliver Keil, Landrat Frank Matiaske, der hessische DRK-PrÀsident Norbert Södler und Georg Kaciala, PrÀsident des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis (von links nach rechts).

Der hessische DRK-PrÀsident Norbert Södler (links) lÀsst sich von Projektleiter Stefan Beller die AblÀufe im Testzentrum erlÀutern.

Oliver Keil, Projektleiter des DRK-Impfzentrums und die beiden Leiter der Einrichtung, Patrick Knirim und Manfred LeuthĂ€ußer, machen den hessischen DRK-PrĂ€sidenten Norbert Södler mit den AblĂ€ufen vertraut. Fotos: Michel Lang / DRK Odenwaldkreis

Norbert Södler, Rotkreuz-PrÀsident des Landesverbandes Hessen, informiert sich vor Ort in Erbach

ERBACH. - „Man wird uns brauchen“, sagte Ulrich Herrmann, stellvertretender Kreisverbandsarzt beim Roten Kreuz im Odenwaldkreis und beratender Mediziner im lokalen Impfzentrum mit Nachdruck, als am vergangenen Dienstag Norbert Södler, PrĂ€sident des DRK Landesverbandes Hessen, die Einrichtung besucht hatte.

Im Zuge seiner Rundreise zu den VerbĂ€nden im Bundesland hatte er es sich nicht nehmen lassen, auch dem Ă€ußersten SĂŒden seine Aufwartung zu machen und aktuelle Informationen zum derzeitigen Sachstand einzuholen.

Dass die vom Land angekĂŒndigte Schließung dieser Einrichtungen Hauptthema der Veranstaltung sein wĂŒrde, hatte sich abgezeichnet. „Die HausĂ€rzte allein werden die Arbeit nicht bewĂ€ltigen können. Schon jetzt kommt das Personal nicht vom Telefon weg.

Die eigentliche Aufgabe rĂŒckt in den Hintergrund, da die TĂ€tigkeit des vorbeugenden Impfens den therapeutischen Auftrag dominiert. Manche niedergelassenen Ärzte haben sich schon ausgeklinkt“, diagnostizierte der frĂŒhere Internist Herrmann, der in Bad König mit Kollegen eine Gemeinschaftspraxis betrieben hatte.

„Eine kleinere Einheit in Form einer Art Impfstation ist dann unerlĂ€sslich“, unterstrichen DRK-Vorstand Frank Sauer und Georg Kaciala, PrĂ€sident des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis.

„Und eine Antwort darauf benötigen wir dringend. Denn wenn die TĂŒren zugehen, sind unsere Leute bereits weg und anderweitig gebunden. Ein abermaliges Hochfahren geht nicht.“, prognostizierte Kaciala.

„Sie bringen mit ihrer Erfahrung und einem eingespielten Team ja auch wichtige Werte mit, die Private so gar nicht leisten können“, berichtete Södler und nannte Beispiele, wo man nach einem Scheitern umgehend wieder nach den Hilfsorganisationen gerufen habe. Er werde versuchen, diesbezĂŒglich auf den MinisterprĂ€sidenten einzuwirken.

„Wir haben von Anfang an auf die FĂ€higkeiten des Roten Kreuzes gesetzt“, merkte Landrat Matiaske an. Schon wĂ€hrend der FlĂŒchtlingskrise hatte das Rote Kreuz mit dem Betrieb der Notaufnahmeeinrichtung seine Kompetenzen gezeigt.

Anhand einer FĂŒhrung durch eine Impfstraße schilderte DRK-Projektleiter Oliver Keil dem PrĂ€sidenten das Prozedere und verwies auf bĂŒrokratische HĂŒrden, die doch öfters hinderlich seien.

Auch betonte Keil, dass man kurz vor dem Termin die Impflinge telefonisch an ihre zweite Injektion erinnere und frage, ob sie das Serum wechseln möchten. „Damit bauen wir der Verwerfung von Impfstoff vor“, machte der Projektleiter deutlich.

„Aktuell streben wir anhand ausgeklĂŒgelter Strategien an, den Impfstoff auch zu jenen Menschen zu bringen, die einen Besuch im Zentrum scheuen. Wir arbeiten mit Migrationsbeauftragten zusammen und bieten aufsuchende Impfungen in Vierteln an, die vorwiegend von auslĂ€ndischen MitbĂŒrgern bewohnt werden.

Da kommt dann Johnson & Johnson zum Einsatz, denn mit einer Spritze ist der volle Schutz gegeben. Oftmals ist dabei aber Überzeugungsarbeit gefragt“, informierten Patrick Knirim und Manfred LeuthĂ€ußer, die beiden Einrichtungsleiter des Impfzentrums, den hessischen Rotkreuz-PrĂ€sidenten.

Vorstand Frank Sauer lobte auf einer professionellen Ebene die unkomplizierte Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt und Landratsamt. So kenne er den Odenwald, bemerkte Södler anerkennend.

Nach dem Besuch im Impfzentrum folgte eine Stippvisite im unweiten Corona-Testzentrum, wo Projektleiter Stefan Beller den Gast aus Wiesbaden mit den AblÀufen vertraut gemacht hatte.