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Auf gute Nachbarschaft

HAINGRUND. - Wenn der Blick über den eigenen Kirchturm hinausgeht, reicht er in den meisten Fällen zunächst zum Nachbarn. Und um die Bildung von Nachbarschaftsbereichen ging es denn auch bei der jüngsten Tagung der Synode des Evangelischen Dekanats Odenwald in der Mehrzweckhalle in Haingrund.

Denn in den kommenden Jahren gilt es im gesamten Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) im Rahmen des Prozesses „ekhn2030“ zwischen den Kirchengemeinden zunächst Nachbarschaftsbereiche zu bilden, in denen dann Gemeinden ihr künftiges Miteinander gestalten.

Das kann etwa durch Bildung von Gesamtkirchengemeinden, Arbeitsgemeinschaften oder auch Fusionen geschehen.

Hintergrund: In den kommenden Jahren werden nicht nur die Gemeindemitglieder weiterhin weniger – und damit die Kirchensteuereinnahmen –, sondern auch die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeitenden etwa im Pfarrdienst wird aufgrund der demographischen Entwicklung deutlich zurückgehen.

Über die Nachbarschaftsbereiche zu entscheiden, sind die jeweiligen Dekanatssynoden – vergleichbar etwa regionalen Kirchenparlamenten – aufgerufen, und darum beschäftigten sich mit ebendiesen Fragen nun die Vertreter der 24 Dekanatskirchengemeinden zwischen Wald-Amorbach und Neckarsteinach.

Wobei wohlgemerkt noch keine Entscheidungen, sondern zunächst Vorüberlegungen anstanden. Entschieden werden soll voraussichtlich auf der nächsten Synodaltagung Mitte November.

Dekan Carsten Stein zeigte auf, dass bereits gegenwärtig im Nordbereich des Dekanats einige Pfarrstellen vakant sind: in der Bergkirchengemeinde Lützelbach, in Sandbach und Wald-Amorbach, in Mümling-Grumbach sowie eine von zwei Stellen in Kirchbrombach.

Die Stellen seien da und könnten jederzeit besetzt werden, verdeutlichte der Dekan – nur mangelt es eben an Bewerberinnen und Bewerbern.

Die derzeitigen Überlegungen, mit denen sich die Dekanatssynodalen beschäftigten, sehen ein bis zwei Nachbarschaftsbereiche im Norden des Dekanats vor, einen in der Mitte und einen im Süden – wobei eben die genauen Grenzziehungen noch eingehender Überlegungen bedürfen.

Erfreulicherweise gebe es im Dekanat derzeit drei Vikare, also Pfarrer in Ausbildung, informierte Dekan Stein die Synode. Auch könne die Kirchenmusikstelle in Michelstadt in absehbarer Zeit wiederbesetzt werden.

Präses Sandra Schultheis zog eine zufriedene Bilanz des Dekanats-Umzugs nach Bad König. Dort, im Neuen Schloss, sei nun, anders als bislang in Michelstadt, „alles unter einem Dach“.

Außerdem informierte die Präses darüber, dass Theresa Möke, die Inhaberin der Fachstelle für Gesellschaftliche Verantwortung, das Dekanat zum Monatsende verlassen und an anderer Stelle in der Landeskirche tätig werde.