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IVO-Vorstand um Rudolf Burjanko einstimmig entlastet

IVO-Vorstandsvorsitzender Rudolf Burjanko ließ zwei Geschäftsjahre der IVO Revue passieren. Foto: Manfred Giebenhain

Jahresmitgliederversammlung der Industrievereinigung Odenwaldkreis umspannt nach pandemiebedingter Zwangspause zwei Jahre

ASSELBRUNN. - 70 Jahre plus zwei – auf zusammen 72 Jahre blickt die Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO) zurück. Die zwei steht für die beiden zurückliegenden Jahre, in der es der Odenwälder Unternehmervereinigung nicht anders erging als allen Vereinen und Organisationen, die in erster Linie von der persönlichen Begegnung, dem fachlichen Austausch untereinander und dem unmittelbaren Einsatz für ihre Zielgruppen lebt.

Der pandemischen Zwangspause war es geschuldet, dass bei der Jahresmitgliederversammlung am Donnerstag der Vorsitzende Rudolf Burjanko und sein Stellvertreter und Schatzmeister, Heinz-Peter Aulbach (beide Erbach), gleich zwei Geschäftsjahre Revue passieren ließen.

Die Versammlung fand im Eventlokal Hüttenwerk statt, was mit einer Führung durch den Gewerbepark und der Vorstellung dem gastgebenden Mitgliedsunternehmen Tischler Veranstaltungstechnik einherging.

Sicher, das Jubiläumsjahr hatte die IVO sich anders vorgestellt. Die letzte Versammlung vom September 2020 fand bereits in eingeschränkter Form unter den damals geltenden Hygiene- und Abstandsregeln in einer Halle auf dem früheren Trelleborg-Gelände in Neustadt statt.

Und das für November 2021 anberaumte Treffen musste gänzlich abgesagt werden, spannte Burjanko den Bogen um die Berichterstattung der beiden Jahre. Bei Enthaltungen von Mitgliedern des Spitzengremiums wurde der Vorstand ohne Gegenstimmen entlastet.

Ebenfalls einstimmig fielen die Ergänzungswahlen des Vorstands aus sowie die Benennung von Claus Lau (Groß-Bieberau) zum ehrenamtlichen Geschäftsführer, der auf Christian Mühlhäuser (Michelstadt) folgte.

Mit Lau habe man einen „Mann mit höchster Qualität in Sachen Digitalisierung“ für diesen Posten gewinnen können, bedankte Burjanko sich bei dem früheren Bosch-Manager.

Dieser stellte sich per Videobeitrag der Versammlung vor; der IVO gehört er mit seinem Beratungsunternehmen Smart Business Excellence an.

Im Rückblick auf die 14 Jahre, die Mühlhäuser den Verein leitete, lenkte der frühere Vorsitzende Jürgen Walther (Bad König) den Fokus auf die Entwicklung, die besonders auf dem Feld der Berufsausbildung zum „Bildungsstandort Odenwald mit dem Schwerpunkt im Bereich Kunststoff und Kautschuk“ Fortschritte erzielen konnte.

So sei es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Darmstadt einen Studiengang Internationale Betriebswirtschaftslehre am Studienstandort Michelstadt zu etablieren.

Ebenfalls maßgeblich mitgestaltet habe Mühlhäuser auch den Beitritt des Odenwaldkreises zur Frankfurt RheinMain GmbH, der Wirtschaftsförderung der Region.

„Wir müssen uns Verbündete in der Region suchen und dürfen nicht darauf warten, dass die Metropolregion für uns tätig wird“, forderte Mühlhäuser dazu auf, in den Bemühungen nicht nachzulassen.

Beim Thema Verkehrsanbindung sei schließlich am Beispiel der „dringend nötigen Ortsumgehungen“, so Walther, inzwischen auch Bewegung in die Bundesstraße 38 gekommen. Mühlhäuser gehört weiter dem Vorstand an; für weitere Amtszeiten wiedergewählt wurden auch Karl-Heinz Ihrig, Ralf Magerkurth, Torsten Schäfer, Willy Schmidt, Wolfgang Bechthold und Aziz Yüzer. Außerdem wurde der Vereinssitz von Bad König nach Michelstadt verlegt.

In seinem Bericht betonte Burjanko, was nicht zuletzt angesichts der Pandemie und deren negativen Begleiterscheinungen für Geschäftsleute in der Region bedeute:

„Mitglied in der IVO zu sein ist von jeher ein Statement für die Wirtschaft und Gesellschaft im Odenwald, weit über den Ansatz eines Businessclubs hinaus.Wirtschaft ist zwar nicht alles, aber alles ist ohne Wirtschaft nichts.“

Wo es sich besonders zu engagieren lohne, machte er an der Bildung und Nachwuchsförderung deutlich: „Ein Verlust von Fachklassen in Richtung Darmstadt oder Offenbach wäre eine Schwächung des Ausbildungsstandorts im Odenwald und ein massiver Anschlag auf die Wirtschaft der Region.“

Wie es, auch unter Pandemiebedingungen, laufen kann und müsse, habe der 17. Odenwälder Berufs- und Informationstag (Osbit) am 3. November 2021 am Beruflichen Schulzentrum gezeigt.

Über 400 Schülerinnen und Schüler konnten in 65 Einzelvorträgen von 40 Unternehmen einen unmittelbaren Einblick in die Ausbildungs- und Berufswelt in der Region gewinnen und Kontakte knüpfen.

Überzeugt vom hohen Qualitätsniveau sei ferner auch das überaus positive Feedback der Teilnehmenden hinsichtlich der Bewertung der Referenten ausgefallen, so Burjanko.

Als „aktuelle Brennpunkte“ machte der Vorsitzende die Umsatz- und Absatzhindernisse, Lieferengpässe und hohen Energiekosten, den Stand der Digitalisierung und die Bürokratie fest. Um dem weiter anhaltenden Fachkräftemangel zu begegnen, kündigte er die Bildung eines Fachausschusses an.

In einem nächsten Schritt werde die IVO zu einem runden Tisch mit Externen einladen. Zu Beginn der Versammlung legten die Versammlungsteilnehmer eine Gedenkminute für die Opfer des Ukraine-Kriegs ein.