Hilfe für Jugendliche auf dem Weg in den Arbeitsalltag
Kommunales Job-Center: Integrationsmaßnahme „Praxis Junior“ in Abstimmung mit dem Bildungswerk der Hessischen WirtschaftODENWALDKREIS. - Unentschlossenheit bei der Wahl des Berufszweigs oder nicht gerade optimale schulische Voraussetzungen sind nur zwei Gründe, die es Jugendlichen erschweren, ihren Weg in den Arbeitsalltag zu finden. Hier will das Kommunale Job-Center (KJC) des Odenwaldkreises für seine Kunden Abhilfe schaffen und hat deshalb die Maßnahme „Praxis Junior“ nach abstimmenden Gesprächen erneut in sein Angebotsportfolio integriert.
Mit der Maßnahme für junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II beziehen, wurde das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW / Michelstadt) beauftragt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen durch Praktika darauf vorbereitet werden, eine Berufsausbildung, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder eine weiterführenden Qualifizierung aufzunehmen.
So unterschiedlich und vielfältig wie die möglichen Berufsrichtungen sind dabei auch die Voraussetzungen der Kursteilnehmer. Ganz bewusst hat man sich deshalb bei der Wahl der Gruppengröße auf höchstens acht Personen festgelegt, um individuelle und bedarfsorientierte Hilfe im Integrationsprozess zu bieten.
Innerhalb von maximal fünf Monaten werden die Jugendlichen an fünf Tagen die Woche bis zu 25 Stunden durch erfahrenes, fachlich qualifiziertes Personal in der Entwicklung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen unterstützt. Themen wie Selbstorganisation, soziale und interkulturelle Kompetenz oder zielorientierte Mediennutzung zur Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche zählen dazu und sollen eigenständiges Handeln fördern.
„Unsere individuelle und offene Herangehensweise bei der Arbeit mit den Jugendlichen, aber auch die Auswahl der Themen haben bereits nach kurzer Zeit Früchte getragen. Durch offene Gruppen- und Einzelgespräche und das Einbeziehen der Jugendlichen in Entscheidungsprozesse zum Arbeitsablauf konnten wir die Motivation und aktive Mitarbeit der Teilnehmer enorm steigern. Dabei entstand eine Gruppendynamik, die allen zugutekommt“, beschreibt Birgit Golak vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft die aktuelle Situation.
Dass jeder der Teilnehmer die grundsätzlichen Voraussetzungen für die Aufnahme einer Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt erfüllt, wurde im ersten Schritt durch das Kommunale Job-Center geprüft. In einem weiteren Schritt konnten dann zu Beginn der Maßnahme in einem detaillierten Kompetenzfeststellungsverfahren die individuellen Stärken der Jugendlichen für bestimmte Berufszweige ermittelt werden. Ziel wird es nun, die „Marschrichtung“ des Einzelnen zu erarbeiten und ihn bei der Realisierung persönlichen Wünsche in Bezug auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu unterstützen.
„Mit Praktika in individuell gewählten Berufsfeldern wollen wir den Jugendlichen die Chance geben herauszufinden, welcher Bereich für sie am besten passt. Die Praktikumszeit innerhalb der Maßnahme kann dabei von wenigen Tagen bis zu zwölf Wochen betragen und auf bis zu drei verschiedene Berufszweige aufgeteilt werden. So besteht die Möglichkeit auch unterschiedliche Arbeitgeber der Region kennenzulernen“, erklärt Ulrike Schlegel, Teamleiterin U 25 im KJC.
Eine enge Kommunikation zwischen Teilnehmern, dem Maßnahmeträger, dem Kommunalem Job-Center und regionalen Unternehmen soll allen Beteiligten dabei helfen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Wer sich für „Praxis Junior“ interessiert, erfährt mehr dazu beim Kommunalen Job-Centers des Odenwaldkreises in Erbach oder beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft in Michelstadt.
Ansprechpartnerinnen sind Ulrike Schlegel, Telefon 06062 70-1570, E-Mail u.schlegel(at)odenwaldkreis.de sowie Birgit Golak, Telefon 06061 9438-20, E-Mail golak.birgit(at)bhwh.de