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„Massensterben“ erinnert an US-Atombombenabwurf vor 75 Jahren

Odenwälder Naturfreunde fordern Beendigung der nuklearen Teilhabe

MICHELSTADT. - Die Naturfreunde Deutschlands haben in der Friedenspolitik eine lange Tradition.

Dass sie bei den politischen Spannungen auch heute für Abrüstung und Frieden stehen, dafür war am heutigen Samstag, 08. August, eine Demonstration in der Michelstädter Innenstadt sichtbarer Beweis.

Rund fĂĽnfzig Personen aus verschieden pazifistischen Gliederungen hatten sich zur Mittagsstunde am Lindenplaz eingefunden, um aus Anlass der beiden am 6. und 9. August vor 75 Jahren ĂĽber Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben an dieses katastrophale Urgeschehen zu erinnern.

Damals verdampften und verbrannten 65.000 Menschen auf der Stelle; bis Ende 1945 waren es mehr als 200.000. Für die Naturfreunde reichlich Grund also, auf die humanitären Folgen von Atomwaffen zu verweisen und eine nuklearwaffenfreie Welt zu fordern.

Und das geschah nach der Einstimmung auf dem Linden-platz auf dem Freigelände der evangelischen Stadtkirche, wo zwischen verschiedenen Lied- und Gedichtsvorträgen Robert Weber die Bundesregierung in seiner Ansprache zur Beendigung der nuklearen Teilhabe aufrief.

Der Redner forderte den Abzug der in BĂĽchel stationierten US-Atomwaffen ebenso wie ein Stationierungsverbot fĂĽr neue Mittelstreckenraketen.

Hingegen gelte es, in Gesundheits- und Klimaschutzpolitik zu investieren und fĂĽr eine Entspannungs- und Friedenspolitik mit Russland einzustehen.

Einen nachhaltigen Eindruck verlieh das symbolhafte „Massensterben“, das beim Auf und Ab einer Alarmsirene auch den letzten Straßenpassanten zum Innehalten und Nachdenken veranlasste. Foto: Ernst Schmerker