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„AHMETI“ gebührt Prädikat „besonders wertvoll“

Jugendliche und Erwachsene begeisterten mit Aufführungen unter Regisseur Dirk Daniel Zucht in der Theodor-Litt-Schule in Michelstadt

MICHELSTADT. - Das Prädikat „besonders wertvoll“ gebührt den Aufführungen des vergangenen Wochenendes in der Theodor-Litt-Schule der Stadt Michelstadt mit dem Titel „AHMETI“.

Das Annagramm des Begriffes „Heimat“, wurde von einer generationenübergreifenden Gruppe unter der Leitung des Regisseur Dirk Daniel Zucht von Jugendlichen und Erwachsenen aus verschiedenen Herkunftsländern umgesetzt.

Die Gruppierung setzte nicht nur in künstlerischer Hinsicht Maßstäbe, sondern auch in Bezug auf die pädagogische Arbeit, welche durch Karen Bischof (Jugendwerkstätten Odenwald) und Eva Heldmann (Evangelisches Dekanat Odenwald) auch Jugendliche mit schwierigem Hintergrund gekonnt eingliederten.

Eingeleitet wurden die Aufführungsabende durch eine Ausstellung von Bildern und Collagen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Thema Heimat, die gemeinsam mit dem bildenden Künstler Wolfgang Häder erstellt wurden.

Häder schuf auch das Bühnenbild, welches von Alexander Kaffenberger ersonnen wurde. Ein Meilenstein der Produktion war ein Besuch der Kunsthalle Mannheim, der vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Zugang zur Umsetzung der eigenen Gedanken zum Thema öffnete. Fortan begleitete die bildende Kunst die darstellende Kunst.

Als Szenencollage konzipiert, verband das Bühnenwerk die Science-Fiction-Geschichte des Landes „Ahmeti“ mit der Legende des Rodensteiners um gleichsam dem symbolischen Zeitstrahl von der jüngeren Deutschen Geschichte bis in die Gegenwart zu folgen.

Klaus Krüger verband dabei die Szenerien als mystischer Mephisto mit rotem Faden und schuf so immer wieder Zusammenhänge zwischen Krieg und Frieden, zwischen Hoffnung und Flehen, zwischen Traum und Wirklichkeit zum Begriff Heimat.

Maßgeblich war auch der Beitrag von Christoph Wetteroth, der mit speziellen musikalischen Kompositionen einiges zum Tiefgang des Stückes beigetragen hat.

Dass die Arbeit um das Heimat-Projekt neue Standards setzt, davon ist auch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst überzeugt, welches bereits im zweiten Jahr in Folge die Arbeit von Dirk Daniel Zucht und den Jugendwerkstätten Odenwald über das Programm „Kulturkoffer“ maßgeblich fördert.

Auch für das kommende Jahr plant Zucht eine Inszenierung; mit dem Titel „Der Gerechte“ soll unter anderem die Geschichte der Eheleute List aus Ernsbach beleuchtet werden, die als „Gerechte unter den Völkern“ in der Gedenkstätte Yad Vashem geehrt werden.