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Impf-Mobile des Roten Kreuzes fahren jetzt auch Tagespflege-Einrichtungen an

In trauter Eintracht erwartet das Ehepaar Erna und August Garg die Injektionen mit dem Impfstoff.

Dr. Hubert Schröder impft gerade Anton Boll, wÀhrend RettungssanitÀterin Bilkay Keller von Roten Kreuz den vorbereiteten Impfpass bereithÀlt. Fotos: Michel Lang / DRK Odenwaldkreis

Kampf gegen Corona - Chance auf gewohntes Miteinander steigt mit vorbeugender Spritze

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Nachdem von den mobilen Impfteams des Roten Kreuzes die meisten Bewohner der Altenheime im Odenwaldkreis versorgt worden sind, geht der Korridor nun weiter auf, da jetzt die teilstationÀren Einrichtungen der Tagespflege an der Reihe sind.

DarĂŒber freute sich vergangenen Mittwoch Ulrike Wolf, Inhaberin des Pflegeteams Wolf in Michelstadt. „Von unseren GĂ€sten werden heute 30 Personen geimpft.

Das ist eine stolze Zahl, zumal dann hoffentlich bald wieder ein ordentliches Miteinander stattfinden kann“, sagte Wolf und merkte an, dass einige ihrer SchĂŒtzlinge aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus momentan gar nicht erst kĂ€men.

Manchen Todesfall unter jenen dem Team anvertrauten Menschen fĂŒhrt sie vorsichtig auch auf den begleitenden Umstand der Vereinsamung zurĂŒck.

„Dies ist zwar nicht zu beweisen, aber im Verlauf der Pandemie hat die Isolation in Verbindung mit bestimmten Vorerkrankungen sicher einen negativen Einfluss auf geschwĂ€chte Personen“, vermutet die Fachfrau.

Ihre 20 Mitarbeitenden in der Tagespflege sind bereits geimpft und wieder guter Dinge, was gemeinsame Unternehmungen betrifft.

Schließlich setzt sich die Tagespflege zum Ziel, Menschen durch fachliche Begleitung zu beschĂ€ftigen und mittels Bewegung sowie Motivierungen im eigenstĂ€ndigen Handeln zu stĂ€rken.

Dies kann eine vollstationÀre Aufnahme hinauszögern oder im besten Falle verhindern. So können die GÀste der Tagespflege möglichst lange in ihrem eigenen Umfeld zuhause leben.

Wie Erna und August Garg aus Erbach, die von Mediziner Hubert Schröder mit dem Serum von Biontech/Pfizer ihre erste Impfung erhalten hatten. UnterstĂŒtzt lebt das Ehepaar in der eigenen Wohnung und hofft, dies durch die vorbeugende Spritze auch noch lange zu können.

Der ehemals in Erbach als Hautarzt tĂ€tige Mediziner lobt die Organisation und den Impfstoff: „Wenn dieser mal da ist, wird er immer zĂŒgig geimpft.

Das geht wunderbar flott. Komplikationen habe ich noch keine erlebt, auch ist die Wirksamkeit gut“, befand der Mediziner und bereitete sich auf die nĂ€chste zu setzende Spritze vor.

Diese bekam an diesem Tag Anton Boll aus LĂŒtzelbach. Der kurze Pik entlockte dem Impfling einen kleinen Laut des milden Schmerzes, dem aber sofort das entwarnende LĂ€cheln folgte.

Geimpft wurden auch die GÀste der Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bad König, wo der Internist Thomas Eisenhauer die Injektionen verabreichte.

„Zehn von unseren 16 Besuchern haben das Serum heute erhalten, manche bleiben aus Angst vor einer Ansteckung daheim“, informierte Pflegedienstleiter Klaus Engemann. Das Pflegepersonal ist auch hier bereits geimpft.