Volkshochschule verstärkt Kontakt zu neuen Zielgruppen
Sucht Kontakt zu vielen Bildungs-Akteuren: Dr. Ilona Agoston. Sie leitet seit dem 1. Juni die Volkshochschule Odenwaldkreis. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung
ODENWALDKREIS. - Die Volkshochschule Odenwaldkreis will ihre Kurse künftig noch passgenauer als bisher anbieten und dazu intensiv mit verschiedenen Zielgruppen in einen Dialog treten, um deren Interessen zu erfragen. Das kündigte Dr. Ilona Agoston, die neue Leiterin der Volkshochschule, bei der Vorstellung des soeben erschienenen Programms an.
„Zum Beispiel wollen wir auf Unternehmen zugehen und nach deren Bedarf fragen.“ So könne die Volkshochschule gezielt eigene Firmen-Seminare anbieten oder bei der Vermittlung von Referenten tätig werden. „In meinen Augen ist die Fortbildung von Arbeitnehmern ein sehr wichtiges Feld für die Volkshochschule.“
Weitere Beispiele für einen spezifisch zielgruppenorientierten Ansatz sind ein neuer Kurs ab 2018, der zum Hauptschulabschluss führt, oder die Ausweitung des Angebots an Sprachförderprogrammen, von denen die Kindertagesstätten profitieren können, in denen es bereits Deutschkurse für die Kinder gibt. „Wir haben aber auch die Erzieherinnen im Blick, die wir schulen und so für die Sprachförderung von Kindern sensibilisieren können“, so Agoston.
Auf diese Weise wird das Programm der Volkshochschule immer wieder erweitert. „Ein Blick auf unsere Homepage, auf der wir über aktuelle Veränderungen informieren, lohnt sich also“, sagt Agoston und fügt hinzu, dass der Internetauftritt bald noch nutzerfreundlicher gestaltet werde.
Der größte Teil der Kurse ist jedoch in dem kürzlich erschienenen Programmheft für September 2017 bis August 2018 zu finden, das in der Kreisverwaltung, in Rathäusern und vielen weiteren Institutionen wie Banken, Sparkassen und Geschäften ausliegt. Auf der Homepage www.vhs-odenwald.de ist es ebenfalls nachzulesen.
Gegliedert ist das Angebot in die Bereiche Politik und Gesellschaft, Kultur und Kreativität, Gesundheit, Sprachen sowie Beruf und Karriere. Neu hinzugekommen sind Bewerbungstrainings, Kurse für Katalanisch und Türkisch für Anfänger sowie eine Exkursion zur Frankfurter Buchmesse.
„Damit wollen wir neue Zielgruppen gewinnen“, hebt Agoston hervor. Sie führt die Volkshochschule seit dem 1. Juni. Die Bildungsexpertin war vorher in einer Weiterbildungseinrichtung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der Universität Heidelberg tätig.
Erstmals sind in dem Programmheft auch Angebote anderer Bildungsinstitutionen des Kreises (Odenwald-Akademie, Kinder- und Jugendförderung und Ehrenamtsagentur) sowie von Kooperationspartnern zu finden. „Damit wollen wir die Zusammengehörigkeit der Akteure aus dem Bereich Bildung zum Ausdruck bringen“, sagt Agoston.
Der Odenwaldkreis hat sich auf den Weg gemacht, die Bildungslandschaft neu zu gestalten. Unter der Überschrift „Bildung integriert“ sollen verschiedene Bildungsangebote auf der Grundlage einer validen Datenbasis gebündelt werden. Das neue Programmheft ist ein erster sichtbarer Beleg dafür.
Teil dieses Veränderungsprozesses ist auch die neue Struktur der Volkshochschule: Sie ist seit Jahresanfang kein Eigenbetrieb mehr, sondern eine Abteilung der Kreisverwaltung. „Das erleichtert nicht zuletzt den Kontakt zu denjenigen Kolleginnen und Kollegen, die Bildungsangebote machen“, hebt Agoston hervor.
In der Volkshochschule sind außer ihr fünf Mitarbeiter beschäftigt. Mit der Personalausstattung ist die Leiterin zufrieden. Wichtiger als die Zahl ihrer Kollegen ist ihr aber deren Kompetenz, auf die sie nichts kommen lässt: „Bei uns herrscht eine absolut kreative Arbeitsatmosphäre.“
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