ESS Engineering Services & Solutions GmbH bezieht Green Building im Erbacher GrÀsig
Geladene GĂ€ste ĂŒberzeugen sich bei Einweihung von der ökologisch nachhaltigen BauweiseERBACH. - Das in Familienhand gefĂŒhrte Unternehmen ESS Engineering, Services & Solutions GmbH ist von Bad König nach Erbach umgezogen. Es ist weit mehr als die Verlegung eines Firmensitzes, wie dieser hĂ€ufiger vorkommt.
Der Neubau im Erbacher Gewerbegebiet GrĂ€sig, gefördert durch den EuropĂ€ischen Fond fĂŒr regionale Entwicklung , unterscheidet sich von anderen insbesondere durch die ökologisch nachhaltige Bauweise, die durch die Kombination aus Photovoltaikanlagen und der Verwendung von ökologisch abbaubaren DĂ€mmstoffen auf Holzfaserbasis besteht.
Wie dies funktioniert und wie breit das 2008 gegrĂŒndete Unternehmen heute aufgestellt ist - davon konnten sich bei der offiziellen Einweihung am Dienstag, 7. Oktober, geladene GĂ€ste aus der Politik und Wirtschaft ĂŒberzeugen.
Mitten im neuen Gewerbegebiet ist auf einer GrundstĂŒcksflĂ€che von rund 2200 Quadratmetern ein BĂŒrogebĂ€ude (400 qm) in HolzstĂ€nderbauweise entstanden, das von zwei Werkhallen in Stahlkonstruktion ergĂ€nzt wird.
FirmengrĂŒnder RĂŒdiger Heger stellte Details der Umsetzung eines Energieeffizienzkonzepts vor, das aus Mitteln des Landes Hessen (Hessen Pius) und des EuropĂ€ischen Fonds fĂŒr regionale Entwicklung gefördert wurde.
Herzlich willkommen geheiĂen wurden die interessierten GĂ€ste von GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Tina Menge, Tochter des GrĂŒnderehepaars Jutta und RĂŒdiger Heger, die 2015 die Leitung des international tĂ€tigen Unternehmens ĂŒbernommen hat.
Die ESS GmbH hat sich als Spezialist fĂŒr Lösungen in der mechatronischen Konstruktion von Maschinen und Anlagen, in der Automatisierungstechnik, im Steuerungsbau, in der Prozess- und Verfahrenstechnik sowie in der innovativen Energietechnik einen Namen gemacht.
Die Auswahl der GĂ€ste war nicht rein zufĂ€llig erfolgt. Sie steht fĂŒr ein gelungenes Zusammenspiel, ohne die es das Vorzeigeprojekt nicht gegeben hĂ€tte.
Die Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH war vertreten durch GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe und Gabriele Quanz von der Wirtschaftsförderung, die die ESS von Oktober 2017 an bei der Antragstellung beraten und begleitet hat.
Steuerberater Jens Ihrig schilderte, wie es nach der Fertigstellung des Businessplans mit der Beantragung der EFRE-Mittel weitergegangen ist.
Von Seiten der Finanzwelt waren der Bereichsleiter Firmenkundenberatung Fred Schweikert und Firmenkundenberater Daniel Weyrauch von der Volksbank Odenwald vertreten.
Tina Menge hieĂ ferner die Landtagsabgeordnete Sandra Funken, Landrat Frank Matiaske, BĂŒrgermeister Dr. Peter Traub, Dr. Daniel Theobald von der IHK Darmstadt und Hans-Peter Aulbach vom Vorstand der Industrievereinigung Odenwaldkreis willkommen.
Weshalb ein Umzug und warum sollte es nicht ein âgewöhnlicherâ Neubau sein? âMit dem Ăbergang in die nĂ€chste Generation war der Weg fĂŒr weiteres Wachstum geebnetâ, schickte RĂŒdiger Heger der Vorstellung des neuen Standorts voraus.
Die RĂ€umlichkeiten in Bad König wurden zu eng und bereits 2016 setzten die ersten Ăberlegungen in Richtung rĂ€umlicher VerĂ€nderung ein. Der Neubau sollte in jedem Fall ökologisch, nachhaltig und energieeffizient sein und obendrein noch einen Beitrag zur E-MobilitĂ€t leisten.
Unter dieser Maxime machten die Unternehmer sich auf die Suche nach einem geeigneten Standort und wurden in Erbach fĂŒndig, wo ein vollstĂ€ndig erschlossenes GrundstĂŒck erworben werden konnte.
In die 2017 begonnene Planungsphase wurden die rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv mit einbezogen.
Die vollstĂ€ndige Umsetzung lag in den HĂ€nden der Firma OFFGrid, die eigens zu diesem Zweck als BautrĂ€gergesellschaft gegrĂŒndet wurde. Zum Zuge kamen ausschlieĂlich Handwerksunternehmen aus der Region, unterstrich RĂŒdiger Heger.
Beim anschlieĂenden Rundgang durch die RĂ€ume konnten die GĂ€ste sich selbst davon ĂŒberzeugen, dass nicht nur das aus einem Flachbau bestehenden BĂŒrogebĂ€ude absolut barrierefreies Arbeiten ermöglicht, sondern auch von der dreifachverglasten Fensterisolierung bis zum Einsatz energiesparender LED-Beleuchtung bis zur hocheffizienten Heizungs- und KĂŒhlanlage an alles gedacht wurde.
Mit einem Jahresverbrauch von rund 790 Kubikmeter erzeugt die gasbefeuerte Heizungsanlage extrem niedrige Werte. Die Jahresleistung der PV-Anlage liegt bei rund 35 000 Kilowattstunden (DĂŒnnschicht PV-Anlage mit 29,8 Kilowattpiek), wovon mehr als Zweidrittel in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Das BĂŒrogebĂ€ude wurde in selbsttragender HolzstĂ€nderbauweise errichtet; die flexiblen ZwischenwĂ€nde und Decken mit DĂ€mmstoffen auf Holzfaserbasis im Einblasverfahren eingezogen.
Das Raumklima wird ĂŒber Deckenstrahlplatten reguliert. Im Ergebnis: Die ausgewiesene COÂČ-Einsparung betrĂ€gt rund 30 500 Kilogramm im Jahr.
Landrat Frank Matiaske dankte der Unternehmerfamilie fĂŒr ihr zielstrebiges Handeln und konsequentes Umsetzen der PlĂ€ne. Das Ergebnis stehe stellvertretend fĂŒr die konstruktive Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft mit der OREG-Wirtschaftsförderung, insbesondere, wenn es darum geht, mit innovativen Zielsetzungen MaĂstĂ€be fĂŒr die Zukunft zu setzen.
Ebenfalls mit einem WillkommensprĂ€sent bedankte sich BĂŒrgermeister Dr. Peter Traub bei den NeubĂŒrgern und kĂŒndigte an, dass im Rahmen einer vorgesehenen Umstrukturierung in der Verwaltung die Bereiche Wirtschaft und MĂ€rkte aufgewertet werden.