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Dank Europa ist im Odenwald viel in Bewegung

Die Teilnehmer/innen der diesjährigen IGO-Exkursion vor der neuen Radler-Infostation im Kommunikationspark Grasellenbach-Wahlen, unter ihnen der Ehrenvorsitzende Horst Schnur (3. von rechts), der Vorsitzende des IGO-Förderausschusses Eric Engels (Mitte) sowie (ebenfalls Mitte) Lilo Klein, die Witwe des ehemaligen IGO-Vorsitzenden Heinrich Klein. Ganz rechts außen der verantwortliche Architekt Bernd Daub. Foto: IGO

Exkursion zu ausgewählten Förderprojekten unterstreicht Vielfalt und Nutzen des LEADER-Programms

ODENWALD. - Im Odenwald ist an vielen Orten etwas Neues entstanden, was ohne Geld aus Brüssel so nicht möglich gewesen wäre. Dies wurde bei der diesjährigen Exkursion durch die europäische Leader-Region Odenwald deutlich, zu der unlängst die Interessengemeinschaft Odenwald (IGO) eingeladen hatte.

Das Fazit der Teilnehmer fiel eindeutig aus: Beeindruckend, was auf völlig unterschiedliche Weise und verteilt auf die gesamte Fläche der Förderregion seit Beginn der Förderperiode 2015 bis 2021 bereits so alles entstanden und noch im Werden ist.

Eine Auswahl von dem, wie und wo Brüssel die Regionen und besonders den ländlichen Raum fördert, konnte sich sehen lassen. An der Exkursion zu sechs ausgewählten Standorten nahmen 25 Vertreter aus den Mitgliedskommunen und Verwaltungen teil.

„Mit Blick auf die geförderten Projekte bin ich zuversichtlich, dass dies sich auch auf die Bevölkerungsentwicklung im Odenwald positiv auswirken wird“, unterstrich zu Beginn der Besichtigungs- und Informationstour der Landrat des Odenwaldkreises, Frank Matiaske, die Bedeutung dieser Investitionen für die Entwicklung der gesamten Region.

Immerhin stehen der Förderregion für die Jahre bis 2021 rund 2,36 Millionen Euro aus dem europäischen Programm zur Entwicklung seiner Regionen zur Verfügung. Neben allen 15 Kommunen des Odenwaldkreises gehören dem Zielgebiet fast ausnahmslos alle Odenwälder Kommunen im vorderen Odenwald des Landkreises Bergstraße an. 150.000 Menschen profitieren unmittelbar davon.

In Höchst entsteht aus einer lange Zeit als abbruchreif eingestuften ehemaligen Güterhalle eine Anlaufstelle für Bahnreisende und ein Zentrum für kulturelle Angebote, im Grasellenbacher Ortsteil Wahlen ist an einem Kommunikationspark ein Grillplatz samt Radlerinfostation und barrierefrei zugängiger Toilette entstanden.

„So verschieden die Projekte auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam, was unsere besondere Aufmerksamkeit verdient“, stellte IGO-Geschäftsführer Thomas Disser zu Beginn der Exkursion die Förderprojekte im Einzelnen vor.

Auch diese können den Förderrichtlinien zufolge sehr unterschiedlich ausfallen, merkte der Vorsitzende des Förderausschusses, Bürgermeister Eric Engels, aus Fränkisch-Crumbach an. An den einzelnen Stationen wurde deutlich: Jedes einzelne Projekt stellt für sich ein Mosaikstein auf dem Weg zur Weiterentwicklung des Odenwalds dar, die in der laufenden Förderperiode unter dem Leitbild „Die dynamische Qualitätsregion Odenwald – beschäftigungsreich, bürgerbewegt, vernetzt“ steht.

Für die Planung, Entwicklung, Umsetzung und Abrechnung zeichnet die IGO verantwortlich; dies bereits seit mehr als 20 Jahren. Rückblickend flossen seitdem insgesamt acht Millionen Euro in den nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur und die Verbesserung der Lebensqualität im südhessischen Odenwald.

Unterwegs folgten umfangreiche Informationen von Vertretern der Träger von den geförderten Projekten. So entsteht in Erbach am Mümlingufer auf dem Grundstück der Energiegenossenschaft Odenwald schon bald ein Generationenbewegungspark und weiter südlich davon eine Informationsreihe unter der Überschrift "Energieweg".

Aufgewertet wird das Vorhaben durch einen Wassererlebnisplatz für Kinder, der bereits sichtbare Formen angenommen hat. An den Gesamtkosten von 274.000 Euro beteiligt Europa sich mit 162.000 Euro. Einen Zuschuss von 45.000 Euro kann die Erwerbergemeinschaft Güterhalle GbR verbuchen, die für rund 331.000 Euro das denkmalgeschütze Objekt am Bahnhof von Höchst instandsetzt.

Auf Schloss Reichenberg in Reichelsheim arbeitet der Eigentümer, die Offensive Junger Christen, derzeit daran, für 177.000 Euro das Dachgeschoss des Saalbaus herzurichten, um den gestiegenen Bedarf an Veranstaltungsräumen gerecht zu werden. Auch hierfür hat der Förderausschuss 45.000 Euro bewilligt.

Am Sportzentrum in Rimbach wurde im Frühsommer ein Streetworkout-Park eröffnet, den Bürgermeister Holger Schmitt vorstellte. In die Calisthenics-Geräte und den Fallschutzbelag wurden 42.000 Euro investiert; davon 24.000 Euro aus dem Leader-Programm. Von der Planung bis zur Umsetzung waren die Jugendlichen beteiligt, die mit der Trendsportart das sportliche Angebot der Gemeinde bereicherten.

Bevor es wieder zurück nach Erbach ging, steuerte der Busfahrer sein Fahrzeug in Richtung Grasellenbach, wo in Wahlen Ortsvorsteher Bernd Daub am Kommunikationspark wartete. An den 133.000 Euro Gesamtkosten der Maßnahme beteiligt Europa sich mit 75.000 Euro.

Und in Erbach konnte mit dem Odenwald-Gasthaus „Mümling-Stube“ mit einem Zuschuss von 10.000 Euro ein gastronomisches Angebot in der Region seinen Sanitärbereich neu konzipieren und um Informationselemente für Besucher aus Nah und Fern erweitern.