„Immer wieder den Blick der Freude“
Johannes Schütz als Pfarrer ordiniert: Neue Stelle in LützelbachNECKARSTEINACH. - „Freude“ hatte sich Johannes Schütz als Predigtthema für seinen Ordinationsgottesdienst ausgesucht.
Und damit meinte er nicht nur seine eigene Empfindung an diesem Tag, an dem sein Berufsweg als Pfarrer nun auch offiziell und feierlich begonnen hat.
Freude, so legte der 28-Jährige dar, entstehe auch aus Dankbarkeit für Erlebtes und Geschenktes, ebenso beim Spielen mit den je eigenen Gaben sowie aus den Verheißungen Gottes.
„Der Heilige Geist möchte uns immer wieder den Blick der Freude schenken“, so Schütz in seiner Predigt.
Zuvor hatte der Starkenburger Propst Stephan Arras (Darmstadt) den Theologen ordiniert, also offiziell mit seinem Dienst beauftragt und dafür gesegnet.
Dabei wirkten auch der Odenwälder Dekan Carsten Stein und Schütz‘ Ehefrau Lara – derzeit Pfarrerin in der praktischen Ausbildung in Beerfelden – mit, außerdem der Neckarsteinacher Ortspfarrer und zugleich Johannes Schütz‘ Lehrpfarrer Norbert Feick, Pfarrer Gregor Wirth (Hosanna-Gemeinde Heidelberg), Sophia Steigleder (Kirchvorstand Neckarsteinach) und Alexander Buff (Kirchenvorstand Lützelbach).
Propst Arras stellte den neuen Pfarrer kurz vor: im Westerwald großgeworden, studierte Johannes Schütz nach seinem Abitur evangelische Theologie in Marburg, Greifswald, Wien und Heidelberg.
Nach dem Vikariat bei Pfarrer Feick in Neckarsteinach absolvierte er ein halbjähriges Spezialvikariat in der Hosanna-Gemeinde in Heidelberg, wo Pfarrer Wirth sein Mentor war.
„Was muss man als Pfarrer können?“, fragte der Propst und gab sogleich einige Antworten: Natürlich müsse man ein Auge auf die Menschen haben und für sie ein guter Seelsorger sein; „und zugleich ein guter Lehrer in Glaubensdingen“.
Nicht zuletzt komme es heute angesichts zunehmender Verwaltung und weniger Personal auch auf Management-Qualitäten an. Und: Pfarrer zu sein, bedeute, auf der Schwelle zu stehen, verdeutlichte Arras: „Glaube ist nie Besitz.“
Es gebe auch immer wieder ein Ringen um Glauben und Zukunft, es gebe Anfechtung und Zweifel. Aber eben auch die Gewissheit, von Gott für den Weg gesegnet zu sein.
Seine erste berufliche Station als ordinierter Pfarrer hat Johannes Schütz nun in der Bergkirchengemeinde Lützelbach im nördlichen Odenwaldkreis.
Hier, also in Lützel-Wiebelsbach und Rimhorn, wird er ein Jahr lang wirken. Danach, wenn auch seine Ehefrau ihr Lehrvikariat abgeschlossen hat, werden die beiden nach ihren derzeitigen Plänen in Richtung Westerwald weiterziehen.
Gekommen, um mit ihm seine Ordination zu feiern, waren Gefährten von längeren oder kürzeren Abschnitten auf Johannes Schütz‘ bisherigem Weg, darunter neben Familie, Freunden und Kollegen auch Mitglieder der Kirchenvorstände sowie Gemeindeglieder nicht nur aus Neckarsteinach, sondern auch aus Lützelbach.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Evangelischen Bläserchor Neckarsteinach, Dustin und Susan Pratt mit E-Piano und Gesang sowie von Anne Diener und Renate Ebert.
An den Gottesdienst schloss sich noch ein Empfang in der Kirche an – dazu gehörte auch eine Reihe von Grußworten an Pfarrer Johannes Schütz.