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Reichelsheim bleibt „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“

IHK-Vizepraesident Thorsten Muntermann (links) übergab während der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag, 22. August 2017, in der Reichenberghalle die Urkunde zum Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ an Bürgermeister Stefan Lopinsky (Mitte) und den Gemeindevertretervorsitzenden Jürgen Göttmann. Foto: Thomas Neu

IHK Darmstadt-Rhein-Main-Neckar vergibt Auszeichnung für Wohnortqualität + + + Reichelsheim baut Attraktivität als Wohnort weiter aus

REICHELSHEIM. - Die im Odenwaldkreis gelegene Gemeinde Reichelsheim kann weiter mit dem Prädikat „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ für sich werben. Thorsten Muntermann, Geschäftsführer der Koziol Ideas for friends GmbH und Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar, überreichte die entsprechende Urkunde am Dienstag, 22. August, an Bürgermeister Stefan Lopinsky.

„Reichelsheim war 2014 die erste Kommune im Odenwaldkreis, die ausgezeichnet wurde“, sagte Thorsten Muntermann. „Dass die Gemeinde das IHK-Audit erneut erfolgreich durchlaufen hat, spricht für ihren hohen Qualitätsstandard.“

Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ überprüft das Leistungsangebot und Serviceverhalten für Neubürger von Kommunen in der Region Frankfurt Rhein Main in sechs Handlungsfeldern (siehe unten).

Die Gemeinde konnte hier besonders in den Bereichen „Zuzug leicht gemacht“ und „Beruf und Familie“ punkten. Reichelsheim ist die 44. Kommune, die die Auszeichnung in Frankfurt Rhein Main erhält und die elfte in Südhessen. Die Gemeinde kann bis 2022 mit dem Prädikat für sich werben.

IHK möchte Standort Rhein Main Neckar voranbringen

„Ein strategisches Ziel der IHK Darmstadt ist es, dass Südhessen einer der stärksten Wirtschaftsstandorte Deutschlands bleibt“, erklärte Thorsten Muntermann. „Dafür müssen sich Fach- und Führungskräfte in der Region willkommen fühlen und gerne hier leben und arbeiten.“

Um ein Angebot zu schaffen, das den Bedürfnissen qualifizierter Mitarbeiter entspricht, hat die IHK Darmstadt 2011 – gemeinsam mit international agierenden Unternehmen vor Ort sowie den Pilotkommunen Bensheim und Groß-Gerau – das Audit als strategisches Instrument entwickelt.

„Wichtig ist, dass Kommunen für die Bedürfnisse von Fach- und Führungskräften sensibilisiert werden und ihnen entsprechende Angebote bieten“, erläuterte der IHK-Vizepräsident. In Reichelsheim etwa lädt der Bürgermeister einmal im Jahr alle Neubürger zu einer Führung mit Informationen über historische und kulturelle Attraktionen durch den Ort ein. Im Anschluss steht er für jedwede Rede und Antwort bereit.

Zudem gibt es ein Willkommenspaket für Neubürger, das einen Überblick über die Anlaufstellen der Verwaltung, aber auch über den Standort Reichelsheim und den Odenwald gibt sowie diverse Gutscheine für Probestunden vieler Sportclubs und dem Schwimmbad beinhaltet und so den Start am neuen Wohnort erleichtert.

Auch Neugeborene werden besonders begrüßt: Mit einem Begrüßungsschreiben und einem entsprechenden Hinweis auf die Betreuungsmöglichkeiten vor Ort werden auch die Kleinsten in die Gemeinde eingeführt.

„Diese und andere Bemühungen zeigen, wie das Audit und damit verbundene Entwicklungsziele die strategische Ausrichtung einer Kommune und damit auch der Region Darmstadt Rhein Main Neckar positiv beeinflussen“, sagte Muntermann.

Imagegewinn und praktischer Nutzen

Positiv waren auch die Rückmeldungen, die Reichelsheim nach dem ersten Auszeichnung erhalten hat: So bestätigte etwa eine unabhängige Presseumfrage unter Neubürgern die Relevanz des Audits für die Zielgruppe.

„Nach der sehr guten Resonanz, die wir aufgrund unserer ersten IHK Zertifizierung zum ausgezeichneten Wohnort für Fach- und Führungskräfte erhielten, war es uns sehr wichtig, diesen zweiten Schritt ebenfalls zu machen“, sagte Bürgermeister Stefan Lopinsky.

Neben dem Imagegewinn hat das Audit für Reichelsheim auch ganz praktische Vorteile. „Wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir die Daten, die wir anlässlich unserer Zertifizierung zusammengetragen haben, in Bezug auf die Darstellung der Stärken unserer Gemeinde Reichelsheim und sei es nur in solchen Fällen, wie die Diskussion um die >Odenwaldhölle<, wunderbar gebrauchen können“, freut sich Lopinsky.

„In diesem Sinne haben wir uns über die erfolgreiche Re-Zertifizierung sehr gefreut und bedanken uns bei allen Beteiligten und der IHK Darmstadt.“

Hintergrund: Gütezeichen „Ausgezeichneter Wohnort“

Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ ist eine Initiative des IHK-Forums Rhein-Main. Alle Kommunen in der Region Frankfurt Rhein Main können sich bei ihrer Industrie- und Handelskammer für die Auszeichnung bewerben.

Insgesamt 30 Kriterien in sechs sogenannten Handlungsfeldern werden bei der Zertifizierung abgefragt. Sie lauten „Strategische Zielsetzung“, „Zuzug leicht gemacht“, „Beruf und Familie“, „Ausländische Fach- und Führungskräfte“, „Kultur und Freizeit“, „Harte Standortfaktoren“.

Für jedes Kriterium, das eine Kommune erfüllt, werden – je nach Gewichtung des Kriteriums – ein bis drei Punkte vergeben. Maximal kann eine Kommune 101 Punkte erreichen. Um das Zertifikat zu erlangen, muss sie mindestens 71 Punkte bekommen.

Außerdem gibt es Sonderpunkte für außergewöhnliche Angebote oder Dienstleistungen, die die Attraktivität des Wohnorts für Fach- und Führungskräfte steigern. Diese werden zur Gesamtpunktzahl addiert und können das Gesamtergebnis nur verbessern. Darüber hinaus sollen für jedes der sechs Handlungsfelder Entwicklungsziele vereinbart werden, die bis zur nächsten Zertifizierung erfüllt werden müssen.

Bislang ausgezeichnete Kommunen in der Region: Mittlerweile tragen 44 Kommunen in Frankfurt Rhein Main das Qualitätszeichen „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte". Eine vollständige Liste und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.ausgezeichneter-wohnort.de