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„Tanz der Linien“ wirft Fragen auf

Klarheit, KomplexitĂ€t und Zeichenhaftigkeit bestimmen die in Stahl, Bronze und Holz ausgefĂŒhrten Stelen.

Wechsel von SchÀrfe und UnschÀrfe, letztlich Linie und FlÀche, begleiten das Gesamtwerk von Karlheinz Bux. Fotos: Ernst Schmerker

Arbeiten von Karlheinz Bux in der Galerie Kautsch

MICHELSTADT. - „Tanz der Linien“ nennt sich die Ausstellung von Karlheinz Bux, die bis 28. August in der Galerie Kautsch an der Mauerstrasse 11 zu sehen ist.

Der 1952 in Ulm geborene KĂŒnstler ist Zeichner und Bildhauer. Seine Ausbildung begann er als ZwanzigjĂ€hriger an der Staatlichen Akademie der Bildenden KĂŒnste in Karlsruhe als SchĂŒler von Herbert Kitzel. Verschiedene Stipendien fĂŒhrten ihn nach Paris und Basel.

Seine Arbeiten sind im Besitz des Ministeriums fĂŒr Wissenschaft und Kunst, Baden-WĂŒrttemberg, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, der RegierungsprĂ€sidien Freiburg, Karlsruhe, TĂŒbingen, der StĂ€dtischen Galerie Karlsruhe, des Ulmer Museums und in Privatsammlungen

Das zentrale bildnerische Mittel im Schaffen ist die Linie, deren VielfÀltigkeit Dr. Martin Stather vom Mannheimer Kunstverein bei der Vernissage am Samstag allseitig beleuchete.

In den zum Teil monumentalen plastischen Arbeiten betonen pulsierende LinienverlĂ€ufe vorwiegend die Vertikale. Klarheit, KomplexitĂ€t und Zeichenhaftigkeit bestimmen die in Stahl, Bronze und Holz ausgefĂŒhrten Stelen und Wandreliefs.

Die zeichnerischen Arbeiten werden vorzugsweise auf transparenten Materialien wie Glas und Folie ausgefĂŒhrt. Grundlage der Folien- und Glasarbeiten sind Fotovorlagen, die durch Überlagerung und lineare Bearbeitung verwandelt werden.

Es entsteht eine vielschichtige BildrealitÀt, die zahlreiche Deutungsmöglichkeiten erlaubt. Der Wechsel von SchÀrfe und UnschÀrfe, letztlich Linie und FlÀche, begleiten das Gesamtwerk.

Das hat eine tiefere Bedeutung. Linien sind keine Eigenschaft in vorhandenen Dingen, sondern nur GliederungsablÀufe, die aber den Kern der Dinge nicht völlig preisgeben.

Die Wandarbeiten lassen am ehesten noch die Herkunft von der Malerei erahnen. Waagerecht oder senkrecht an die Wand angebracht, verdeutlichen sie den Übergang von der Leinwand zur Plastik. Sie sind mit Kerben versehen in einem bestimmten Rhythmus, in denen ein Rot oder Blau hervorschimmert.

Der Betrachter geht an ihnen vorbei und nimmt verschiedene Grade der Tönung wahr, je nach Winkel, in dem er sich zu den Kerben bewegt. Die Skulpturen sind in einem Àhnlichen Sinne erfahrbar.

Angesichts solcher ‚Entwicklungen‘ lĂ€sst sich fragen, ob dies auf der zweidimensionalen FlĂ€che der Leinwand möglich ist. In diesem Sinne sind die Arbeiten von Karlheinz Bux Malerei in der dritten Dimension.

Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 06061-12361.