Die E-Phase der Georg-August-Zinn-Schule erkundet Berlin
BERLIN / REICHELSHEIM. - Auch am Ende des Schuljahres 2018/2019 erkundete die E-Phase der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim wieder die Bundeshauptstadt.
In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien besuchte der gesamte Jahrgang der Einführungsphase mit deren Tutoren gemeinsam Berlin.
Die Studienfahrt der GAZ deckt dabei viele Bereiche ab: Politik, Geschichte, Geographie und Kultur.
Untergebracht im Szenekiez Kreuzberg machte sich in diesem Jahr eine fast 120-köpfige Gruppe auf Stadterkundung. Dazu gehörte neben der inhaltlichen Vorbereitung auch das Erlernen von U-und S-Bahn fahren oder die Erkundung des Regierungsviertels in Form einer digitalen Stadtrallye.
Im „Herzen der Demokratie“, dem Deutschen Bundestag, hatte die Gruppe ein Abgeordnetengespräch mit Dr. Jens Zimmermann (SPD). Zimmermann ist neben Patricia Lips (CDU) einer der beiden Abgeordneten für den Wahlkreis Odenwald.
Das Gespräch fand in einem der größten Räume neben dem Plenarsaal statt - im Sitzungssaal der SPD-Bundestagsfraktion. Natürlich ging es dabei um aktuelle Themenwie Digitalisierung, Bildung sowie Flucht und Migration.
Vor allem aber hatten sich die Schülerinnen und Schüler auf regionale Themen vorbereitet, wie die Diskussion um den Öffentlichen Personennahverkehr im Gersprenztal. Insgesamt war die Gruppe nachhaltig beeindruckt und hätte gerne das Gespräch um einige Fragen verlängert.
Neben einem Vortrag im Plenarsaaldes Bundestagsstand schließlichauch der Besuch der Reichstagskuppel mit auf dem Programm. Das Mahnmal zum Gedenken an die ermordeten Juden Europas und die unterirdisch liegende Gedenkstätte beeindruckten die Schülerinnen und Schüler nachhaltig.
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ So drückte es der italienische Autor und Auschwitz-Überlebende Primo Levi sehr treffend aus.
Den Schülerinnen und Schülern wurde an dieser Stelle sehr bewusst, wie schlüssig die Inhalteder Berlinfahrt zwischen Politik und Geschichte gewählt sind.
Denn die jungen Menschen sind es, die darüber etwas zu sagen haben müssen.Neben dem Zweiten Weltkrieg stand auch die Teilung Deutschlands in der Nachkriegszeit auf dem Programm.
Zu den historischen Lernorten der Exkursion zählten deshalb die unterirdischen Bunkeranlagen in den Berliner U-Bahn-Schächten, Zivilschutzbunker, die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam und das ehemalige Stasi Gefängnis in Hohenschönhausen.
Hier fanden Führungen und Zeitzeugengespräche mit einem ehemaligen Inhaftierten statt. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler wählen zwischen einem Sprayer-Workshop in Kreuzberg, einer Literaturführung und der Ausstellung „Topographie des Terrors“.
Die Lichtinstallation überdie Geschichte der Bundesrepublik beeindruckte schließlich auch in diesem Jahr LehrerInnen und SchülerInnen gleichermaßen.
Das Kabarett „Die Distel“ zeigte Berliner Kultur und zielte auf eine Zeitreise ab, wie es in der Zukunft in Deutschland politisch aussehen könnte.
Die Tutoren Kirsten Berg, Patrick Eckert, Maic Ihrig, Frank Rosenberg und Fritz Volz, sowie die Kolleginnen und Kollegen Martina Schemenau, Liane Speckhard-Schinkelund René Beckhatten damit ein umfassendes Programm zusammengestellt und vorbereitet.
„Es war eine anstrengende Fahrt, aber eine der interessantesten, die ich bisher erlebt habe“, so das Fazit eines Schülers.