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Die neue Kirche ist die alte

Die Pfarrer Carsten Stein (Rimhorn/Lützel-Wiebelsbach, links) und Thomas Reichard (Seckmauern) sowie Dekanatsjugendreferentin Sabine Jackwert überzeugten sich dieser Tage bei einem Besuch der fast fertig renovierten beziehungsweise rekonstruierten evangelischen Kirche in Rothenberg von dem neuen Raumeindruck. Foto: Bernhard Bergmann

ROTHENBERG. - „Die Kirche sieht nun deutlich anders aus, als die Menschen sie kennen“, sagt der Rothenberger Pfarrer Reinhold Hoffmann.

Nach der umfassenden Innenrenovierung, die vor zwei Jahren begonnen hatte und nun abgeschlossen ist, wird die evangelische Kirche wieder für Gottesdienste geöffnet, zum ersten mal in einem Abendgottesdienst, der am Freitag, 23. August, um 19 Uhr beginnt.

Sehr bald habe man nach einer Bestandsuntersuchung gemerkt, dass es nicht darum gehen wird, die Kirche nur zu renovieren, sondern sie dabei zugleich auch zu rekonstruieren, erklärt Hoffmann; waren doch an vielen Stellen Spuren der älteren Ausgestaltung zu entdecken, die offenbar bei einer größeren Renovierung in früheren Jahrzehnten übermalt worden waren.

So kennzeichnet die „neue Kirche“ das, was in früheren Zeiten auch schon das Gotteshaus geprägt hatte: etwa eine leuchtend blaue Decke, eine Vorhangmalerei im Chorraum sowie gelbe Wandfarbe und an einigen Stellen aufgemalte Weinranken.

Auch das Holz sowie die Bänke sind umfassend aufgearbeitet worden. Neu ist außerdem der Sandsteinfußboden.

Als provisorischer Altar dient die Steinplatte, die vermutlich Altarplatte des Vorgänger-Kirchbaus (Wehrkirche) gewesen ist. Sie stand zuletzt draußen vor dem Haupteingang der Kirche.

Die Unterkonstruktion macht diesen Altar beweglich, denn noch ist manches nicht endgültig geklärt, zum Beispiel, wo genau der Taufstein und wo der Altar seinen Platz finden wird. Es gibt derzeit auch noch keine Kanzel.

„Unsere Kirche hat nun eine Anmutung, die ihre Geschichte verrät“, sagt Pfarrer Hoffmann. Technisch ist sie indessen hochmodern: Elektrik, Beleuchtung, Beschallung sind nach der Renovierung auf dem neuesten Stand.

In der Zeit der Arbeiten in der Kirche war diese geschlossen gewesen, und die Gottesdienste hatten im Gemeindehaus in der Hauptstraße stattgefunden.

Die Gesamtkosten für die Arbeiten belaufen sich auf rund 450.000 Euro, 150.000 Euro muss die Kirchengemeinde selbst übernehmen, etwa 30.000 Euro sind bislang an Spenden eingegangen. 300.000 Euro übernimmt die Landeskirche.