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Jugendliche entdecken den Apfel für sich

Engagierter Einsatz bei der Apfelsaftproduktion. Foto: Alexander Carrasco Torres, Stadt Erbach

Tatkräftiger Einsatz im erfolgreichen Apfeljahr: „Erlebt, wie der Apfel in die Flasche kommt“

ERBACH. - Erfolgreich blicken die Akteure des Erbacher Jugendpräventionsprogramms „Gewalt, Scherben und Alkohol“ mit dem Modul „Unser Apfel - Das Projekt mit Stiel!“ auf die diesjährige Apfelsaison zurück.

Auf den eigens zur Verfügung gestellten Streuobstwiesen wurden im Verlaufe des Jahres eine Reihe von Aktionen durchgeführt. Dazu gehörten unter anderem das Setzen von jungen Bäumen, die Pflege der Streuobstwiesen und Baumschnittschnittmaßnahmen zur gesunden Entwicklung der Bäume.

Zur Freude der jugendlichen Mitarbeiter sind der Ertrag und die Ernte sehr gut ausgefallen. Zum zweiten Mal hat das Jugendprojekt bei der Veranstaltungsreihe des

„2. Odenwälder Apfelherbstes“ mitgemacht, in diesem Jahr mit zwei Veranstaltungstagen. Bei der Apfelsaftproduktion auf dem Schulhof der Schule am Sportpark - zusammen mit dem Kooperationspartner Albin Strecker - konnten die Jugendlichen direkt erleben, „wie der Apfel in die Flasche kommt.“

Zusätzlich bestand für Apfelbauminhaber die Gelegenheit, die eigenen Äpfel zu haltbarem Apfelsaft zu verarbeiten. Diese Gelegenheit hat die Familie Grieser genutzt, die in ihrer Freizeit mit viel Engagement ihren „Äweleshof“ in Fürth/Krumbach betreibt.

Insgesamt wurden 2.330 Liter haltbarer Apfelsaft an beiden Veranstaltungstagen hergestellt. Die Saftqualität überraschte insbesondere die Jugendlichen, die zum ersten Mal mitgearbeitet haben. Projektsprecher Soner Akbayir erklärte begeistert: „Meine ganze Familie möchte wieder diesen Saft haben, das wird eine größere Bestellung geben.“

Mit der produzierten Menge ist jetzt auch wieder das Lager für die offene Apfelsafttheke an der Schule aufgefüllt. Zum Selbstkostenpreis können Schülerinnen und Schüler in den Pausen den Saft genießen. Mit neuem und ansprechendem Etikett gehen die Fünfliterboxen auch wieder an das Trendcafé „Träumerei“ in Michelstadt.

Die Saison wurde kürzlich mit dem Pflanzen fünf neuer Setzlinge beendet. Ersetzt wurden zwei aufgrund von Erkrankungen, unter anderem der hochinfektiösen Kragenfäule und ein weiterer, der durch Vandalismus zu stark beschädigt war.

Zwei weitere Setzlinge wurden zur Erweiterung des Baumbestandes gepflanzt. Möglich gemacht hat dies die Kelterei Krämer aus Beerfurth, die erneut das Jugendprojekt im Rahmen ihrer Streuobstaktion 2018 unterstützt und die Setzlinge mit Pflanzpfahl und Stammschutz zur Verfügung gestellt hat.

Neben den Sorten „Winterrambour“, „Goldparmäne“ und „Renette vom Zabergäu“ wurde erstmals die neu gezüchtete Sorte "Florina" ausgewählt. Die mit dem Apfelprojekt verbundene landwirtschaftliche Arbeit, die körperliche Beanspruchung fordert, kommt bei den beteiligten Jugendlichen gut an. Dies betont Hasan Nazlikol nach dem Ausheben der Pflanzengruben: „Mir macht das Spaß, ich fühle mich immer gut nach so einer Aktion.“

Beim diesjährigen Resümee des gesamten Jahres stellt der Projektleiter und Fachwart für Obstbaumpflege Alexander Carrasco Torres fest: „So viel haben wir bisher noch nicht in einem Jahr geschafft.

Auch wenn die landwirtschaftliche Arbeit anstrengend ist, nutzen die jungen Leute diesen Erfahrungsraum, sie arbeiten mit. Diese Form von Erlebnispädagogik macht Freude und stimmt zuversichtlich. Wir bleiben dran, am Apfel.“