GRÃœNE: Der Jugendhilfeausschuss muss zeitnah tagen
Kinder- und Jugendparlament, Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt SCHLAU thematisiertODENWALDKREIS. – Auf Initiative der Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Odenwald, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Elisabeth Bühler-Kowarsch, wurden zwei Anträge – „Kinder- und Jugendparlament für den Odenwaldkreis“ und „Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt SCHLAU“ - an den Jugendhilfeausschuss überwiesen.
Dieser müsse nach Ansicht der Grünen nun auch zeitnah tagen, damit die Initiativen schnellstmöglich umgesetzt werden könnten.
Der Antrag zum Kinder- und Jugendparlament wurde gemeinsam mit den beiden Abgeordneten der Linken, Marlene Wenzl und Erika Langbein initiiert.
Nach § 4c HKO sind Kinder und Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die deren Interessen berühren, in angemessener Weise zu beteiligen.
Ein Kinder- und Jugendparlament ist dafür ein geeignetes Instrument, auch um politische Bildung und Demokratieverständnis zu fördern.
In zahlreichen anderen Landkreisen und Städten und Gemeinden gebe es bereits erfolgreich agierende Kinder- und Jugendparlamente und auch im Odenwaldkreis habe es vor Jahren bereits diese Form von Beteiligung junger Menschen gegeben.
Politische und gesellschaftliche Teilhabe müsse gelernt werden und Politik müsse dabei tatkräftig unterstützen. Es sei wichtig, die Stimmen junger Menschen zu hören, die ihre Meinung noch nicht bei Wahlen ausdrücken können.
Der zweite Antrag der GRÜNEN-Fraktion zielt darauf ab, Akzeptanz für Menschen, die schwul, lesbisch, bi oder trans* sind, zu schaffen, da sie gerade in ländlichen Regionen häufig Diskriminierungen ausgesetzt seien.
Hier eine Sensibilisierung der Gesellschaft für ihre Lebenssituation und ihre speziellen Probleme und Bedürfnisse zu schaffen, sei Gegenstand des Antrages.
Zwischen fünf und zehn Prozent aller Menschen sind nach Angabe der Bundeszentrale für politische Bildung schwul, lesbisch, bi oder trans*.
Statistisch gesehen seien das ein oder zwei Jugendliche in jeder Schulklasse. Ausgrenzung und sogar Gewalt seien Erfahrungen, von denen die meisten betroffenen Jugendlichen berichten.
Gut und richtig sei, dass seit 2016 ein schulformübergreifender Lehrplan Sexualerziehung in Hessen geschaffen wurde. Dennoch müsse in der Gesellschaft insgesamt noch deutlicher über sexuelle Orientierungen und Geschlechteridentitäten gesprochen und aufgeklärt werden.
Ziel müsse sein, dass Menschen nicht erst den Mut finden müssen sich zu outen, sondern dass es eine Selbstverständlichkeit werde, dass dieser Teil ihres Selbst akzeptiert wird.