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„Nur mitgliederstarke Gewerkschaften können gute Löhne durchsetzen“

Volles Haus beim Filmabend von ver.di und DGB im Kino in Höchst

ODENWALDKREIS / HÖCHST. - Volles Haus im Kino in Höchst – mehr als 100 GĂ€ste nahmen an dem Filmabend „Sorry we missed you“ teil, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Odenwaldkreis und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Nördlichen Odenwaldkreis eingeladen hatten.

Zu den GĂ€sten gehörten auch viele Post-BeschĂ€ftigte, die aktuell zusammen mit ihrer Gewerkschaft ver.di fĂŒr eine deutliche Lohnerhöhung kĂ€mpfen.

Der Filmabend wurde von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Odenwaldkreis, der Betriebsgruppe der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei der Vias (Odenwaldbahn), der Ortsgruppe Unterzent der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) Darmstadt und den Filmfreunden Höchst i.Odw. unterstĂŒtzt.

Der Film von Regisseur Ken Loach und Drehbuchautor Paul Laverty schildert die Geschichte eines Paketfahrers und einer Altenpflegerin und die gnadenlosen Bedingungen in der „schönen neuen Arbeitswelt.“ 

„Sorry we missed you“ ist ein sehenswerter Film ĂŒber unmenschlichen Leistungsdruck und extreme Ausbeutung in einer von kapitalistischer Profitmaximierung geprĂ€gten Arbeitswelt, aber auch ein Film ĂŒber Kampfgeist und Zusammenhalt.

Die nĂ€chste VorfĂŒhrung von „Sorry we missed you“ findet am 24. MĂ€rz 2023 um 18.30 Uhr im BĂŒrgerhaus Beerfelden statt. Veranstalter sind ver.di Odenwaldkreis und der DGB Oberzent.

Sindy Bruchmann (Höchst i.Odw.), Stellvertretende Vorsitzende des ver.di-Ortsvereins Odenwaldkreis, eröffnete den Filmabend und moderierte die Diskussion im Anschluss an den Film.

An der Diskussion beteiligte sich auch der OdenwĂ€lder SPD-Landtagsabgeordnete RĂŒdiger Holschuh, der auch Mitglied bei ver.di ist. Sindy Bruchmann betonte mit Nachdruck die Notwendigkeit und die Vorteile der gewerkschaftlichen Organisation:

„FĂŒr die Durchsetzung von guten Arbeitsbedingungen, guten Löhnen und sozialer Gerechtigkeit sind mitgliederstarke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar“.

DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt) berichtete ĂŒber die Arbeitsbedingungen und die gewerkschaftlichen KĂ€mpfe in verschiedenen Branchen sowie ĂŒber den aktuellen Arbeitskampf bei der Post: „Die Deutsche Post AG hat auf Kosten der BeschĂ€ftigten satte Gewinne gemacht.

Allein fĂŒr das Jahr 2022 wird ein Gewinn von 8,4 Milliarden Euro erwartet. Der Konzern schwimmt in Geld. FĂŒr die AktionĂ€re regnet es Milliarden. Konzernchef Frank Appelt bezieht ein Jahresgehalt von ĂŒber 10 Millionen Euro.

Er bekommt damit so viel Geld wie 232 Post-BeschĂ€ftigte. Es ist höchste Zeit, dass unanstĂ€ndig hohe ManagergehĂ€lter gedeckelt und die Post-BeschĂ€ftigten fĂŒr ihre harte Arbeit endlich anstĂ€ndig bezahlt werden.

Der Streik wird den Konzernvorstand daran erinnern, dass es die BeschĂ€ftigten sind, die die Gewinne erarbeiten, nicht die AktionĂ€re“. Raupp betonte: „Gewerkschaft lohnt sich. Überall dort, wo wir als Gewerkschaften stark sind, sind die Arbeitsbedingungen und die Löhne der BeschĂ€ftigten deutlich besser.

Nur mitgliederstarke Gewerkschaften können gute FlĂ€chentarifvertrĂ€ge und gute Löhne durchsetzen. Nur gemeinsam und solidarisch können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgreich fĂŒr ein gutes Leben und fĂŒr eine bessere Zukunft kĂ€mpfen.

Mensch und Klima sind wichtiger als Kapital- und Profitinteressen. Eine andere, bessere Welt ist möglich. Es lohnt sich, dafĂŒr zu kĂ€mpfen.“