„Ewige Baustelle“ Höchster CAP-Markt
Freie Wähler - KAH fordern von der AWO Hessen-Süd eine verbindliche Auskunft über BaubeginnHÖCHST. - Schon seit drei Jahren warten die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Höchst auf den Wiederaufbau des im Juli 2017 abgebrannten, von der Arbeiterwohlfahrt „AWO miteinander gGmbH“, die zur AWO Hessen-Süd gehört, betriebenen CAP-Supermarktes in der Höchster Aschaffenburger Straße.
Seit drei Jahren würden sie Mal um Mal vertröstet. Zusagen und Versprechungen der AWO Hessen-Süd in dieser Richtung habe es seither mehrere gegeben, heißt es in einer Presemitteilung der KAH.
Aber gehalten habe sich die AWO Hessen-Süd daran bisher nicht. Gründe für die Verzögerung seien nicht genannt worden. Anlass für die Freien Wähler – Kommunalpolitischer Arbeitskreis Höchst (KAH), von dem in Frankfurt ansässigen Sozialverband eine verbindliche Antwort auf die Frage, wann der Baubeginn aktuell terminiert ist, einzufordern.
Der Brief des Vorsitzenden der Höchster Wählergemeinschaft KAH, Detlef Röttger, an die AWO Hessen-Süd hat folgenden Wortlaut:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
nicht nur in meiner Eigenschaft als Vorsitzender der örtlichen Vereinigung der Freien Wähler – Kommunalpolitischer Arbeitskreis Höchst i. Odw., sondern auch als Höchster Bürger und nicht zuletzt als langjähriges Mitglied der Arbeiterwohlfahrt wende ich mich in der oben bezeichneten Angelegenheit an Sie.
Durch einen Brand Anfang Juli 2017 wurde bekanntlich der von der Arbeiterwohlfahrt (AWO miteinander gGmbH, die zur AWO Hessen-Süd gehört) betriebene CAP-Markt in Höchst vollständig zerstört.
Dieser 2006 eröffnete Markt garantierte eine Nahversorgung mit Lebensmitteln und Bedarfen des täglichen Lebens. Zudem bot er als Integrationsbetrieb Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen einen Arbeitsplatz.
Im Zentrum der Gemeinde Höchst i. Odw. gelegen, trug er zu dessen Belebung bei, war ein Ort sozialer Kontakte und gerade für den weniger mobilen Teil unserer Einwohner/innen eine große Bereicherung.
Am 11. Juli 2017 hieß es auf der Facebook-Seite der AWO Hessen-Süd: „Wir werden den CAP-Markt in Höchst so schnell wie möglich wiederaufbauen.“
Am 20. April 2018 teilten Sie auf Ihrer Homepage mit, dass die Planungen abgeschlossen sind und der Bauantrag inzwischen gestellt worden ist: „In Kürze soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Eröffnung ist für Spätherbst geplant.“
Sogar eine Spendenaktion hatten Sie hierfür ins Leben gerufen und der interessierten Öffentlichkeit schon präsentiert, wie der neue Markt aussehen wird (siehe Skizze).
Auch das Sommerfest der AWO Integra im Höchster Ortsteil Mümling-Grumbach im Juli 2018 wurde zum Anlass genommen, den Neubau des CAP-Marktes zu verkünden. Im „OREG-Standortmagazin“ vom 19. Juli 2018 wurde über dieses Fest u. a. wie folgt berichtet:
>Michael Albers, Geschäftsführer der AWO Integra freute sich über den großen Zuspruch und brachte für die Besucher eine Neuigkeit in Sachen CAP-Markt Höchst mit:
„Die verbliebenden offenen Fragen sind nun abgearbeitet. Der neue CAP-Markt wird größer und moderner. Es wird auch wieder einen Bäcker und einen Metzger im CAP-Markt geben.
Neu ist die großzügige Getränkeabteilung im CAP-Markt. Jetzt wird endlich gebaut. Die Maßnahmen beginnen diese Woche“, so Albers. Die Pläne des neuen Marktes in der Aschaffenburger Straße hatte Geschäftsführer Albers gleich zur Ansicht mitgebracht.
Zusammen mit dem verantwortlichen Architekten gab es für Interessierte im direkten Gespräch nähere Informationen über die Planungen. Das Eröffnungsdatum soll im kommenden Winter liegen.<
Nunmehr sind seit dem Brand drei Jahre vergangen – und geschehen ist leider nichts. Den Worten sind bis dato keine Taten gefolgt. Zumindest nimmt man nicht wahr, dass sich irgendetwas tut oder getan hätte.
Ich muss leider feststellen, dass ich mit dieser subjektiven Wahrnehmung nicht alleine bin und die Öffentlichkeitsarbeit der AWO Hessen-Süd in dieser Angelegenheit absolut unprofessionell und unbefriedigend ist:
Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich getäuscht und bringen die von der AWO Hessen-Süd nach außen nicht kommunizierte Verzögerung mit den unrühmlichen und für einfache AWO-Mitglieder wie mich schier unerträglichen Vorgängen in den AWO-Kreisverbänden Frankfurt und Wiesbaden in Verbindung.
Auch wird bereits öffentlich nach dem Verbleib der von Ihnen für den Höchster CAP-Markt projektbezogen eingesammelten Spenden gefragt.
Der Ruf der gesamten Arbeiterwohlfahrt wird durch unterlassene Aktivitäten in Bezug auf den Neubau des CAP-Marktes in Höchst mit Sicherheit nicht besser, sondern er wird weiteren Schaden nehmen!
Dem gilt es entgegenzuwirken und deshalb mein dringender Appell an die AWO: Jetzt in Höchst schnell tätig werden, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen!
Bitte teilen Sie mir kurzfristig und verlässlich mit, wie sich die weiteren Prozedere um den Neubau des Höchster CAP-Marktes aktuell gestalten.“
Die Freien Wähler – KAH hoffen nicht nur auf eine baldige Antwort, sondern auch darauf, dass den Worten endlich Taten folgen, heißt es abschließend von der KAH.