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Gelungener Start in die Frühlingssaison

Heinrich-Andreas Schilling aus Grünstadt (rechts) freute sich über das große Besucherinteresse an seinen bunten Eiern aus Holz.

Werner Müller aus dem saarländischen Nohfelden ist ein Meister der Kalligraphie.

Ostereiermarkt und verkaufsoffener Sonntag füllten die Gassen in Michelstadt

MICHELSTADT. - Zum ersten Mal hat die Stadt Michelstadt den traditionellen Ostereiermarkt selbst ausgerichtet und der Gewerbeverein hat noch eins draufgesetzt.

Am Sontag hatten die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet und mit attraktiven Sonderangeboten gelockt. Die Rechnung ist aufgegangen.

„Die Mischung macht’s“, freute sich der Vorsitzende des Kulturausschusses, Franz Röchner, über das große Besucherinteresse.

Zusätzlich hatte der Gewerbeverein sich ein Gewinnspiel ausgedacht, in das 15 Einzelhändler involviert waren.

Der noch etwas verregnete Samstag konnte das Interesse am Ostereiermarkt nicht trüben. Wahre Fans von Osterdekoration ließen sich die Freude auf das Fest von dem ungemütlichen Wetter nicht nehmen.

Der Markt wurde zur Mittagszeit geöffnet und am Ende des Tages hatte das Kulturamt mehr als 1.000 zahlende Gäste gezählt. „Der Sonntag hat alle Erwartungen übertroffen. Insgesamt haben wir 2.853 zahlende Besucher gezählt.

Kinder hatten freien Eintritt. Wir gehen davon aus, dass alleine die Ausstellung im Kellereihof, im Schenkenkeller und im Stadtmuseum von 3.500 Menschen besucht wurden“, zog Kulturamtsleiter Heinz Seitz eine erste Bilanz.

Auch die Qualität konnte sich sehen lassen. „Wir erleben hier ein anderes Niveau als in den Vorjahren“, bescheinigte Leopold Marschner aus dem bayerischen Dittelbrunn, der seit 20 Jahren in Michelstadt mit von der Partie ist.

„Das Konzept gefällt mir. In den Geschäften der Stadt wurden Eintrittskarten an Kunden verteilt“, bescheinigte der auf die Dekoration von Schwaneneiern spezialisierte Kunsthandwerker die Organisation. Lobende Worte auch von Christa Treiber aus Schriesheim.

„Ich finde es gut, dass hier nur gutes Handwerk zugelassen wird“, spielte die Malerin auf Märkte an, auf denen Händler mit Massenware aus Asien unterwegs seien. 34 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet habe das Auge in dieser Hinsicht geschult.

Auch für Renate Rauth und ihren Ehemann dreht sich seit über 30 Jahren alles um das kunstvoll in Szene gesetzte Ei. Das Paar aus Fränkisch-Crumbach bietet eine breite Palette an: Ihre Eier zieren Sprüche von Goethe und Uhland, Elfen- und Blumenbilder und Federn von heimischen Vögeln. Meister der Kalligraphie ist Werner Müller aus dem saarländischen Nohfelden, der Eier mit Kunstschriften verziert.

500 Kilometer hat Mary Gorter-Laumen zurückgelegt, um in Michelstadt dabei sein zu können. Ihre im Fabergé-Stil gestalteten und mit Strasssteinen beklebten Eier lassen sich alle öffnen. Ebenfalls aus den Niederlanden angereist kam die Portraitmalerin Marianne Kreijne-Hemel.

Siarhei Rabtsevich aus Weißrussland bemalt Eier aus Lindenholz mit sakralen Motiven. Dazu im Kontrast stehen die mit kräftigen Farben bemalten Holzeier von Heinrich-Andreas Schilling aus Grünstadt. Auf Ostereier-Batik spezialisiert ist Aleksandra Belica aus dem polnischen Czestochowa.

Mit von der Partie war auch Konditoren-Weltmeister Bernd Siefert, der am Eingang des Museums seine österlichen Kreationen, darunter Trüffel-, Krokant- und Marzipaneier, mitgebracht hatte.

Nicht nur Kinder hatten ihre Freude daran, ihm dabei zuzusehen, wie er, einem Glasbläser gleich, aus Zuckermasse, bunte Osterhasen kreierte. Und wer noch nie ein Küken aus dem Ei hat schlüpfen sehen, ging zum Geflügelzuchtverein Michelstadt, der zwei Brutkästen in den Kellereihof mitgebracht hatte.

Der Markt selbst stand vor einem Jahr noch auf der Kippe. Nach dem angekündigten Rückzug einer gewerblichen Veranstalterin hatte das auch für Märkte und Tourismus zuständige Kulturamt die Sache selbst in die Hand genommen. „Es war für die Stadt die richtige Entscheidung, den Markt in eigener Regie fortzuführen.

Mit diesem speziellen Angebot haben wir bestimmt auch viele Menschen auf Michelstadt aufmerksam gemacht, wovon besonders die Gastronomie profitiert hat“, dankte die stellvertretende Ausschussvorsitzende Jutta Emig den städtischen Mitarbeitern.

Wie viele Biersorten gibt es im Rathausbräu und wie viele Spiegel hängen im Friseursalon Amrhein? Die Akzente Parfümerie wollte vom Kunden wissen, welches Parfüm sonst nirgendwo zu haben ist und Body & Beach fragte nach, aus wie vielen Teilen ein BH besteht. Zum verkaufsoffenen Sonntag hatte der Gewerbeverein sich ein Gewinnspiel ausgedacht, an dem 15 Geschäfte teilgenommen haben.

Petra Schäfer von der Schmucker GmbH war mit dem Zuspruch an sonntäglichen Kunden zufrieden. Sie wollte vom Kunden wissen, wie das Gewürz heißt, das nach Michelstadt benannt ist und nur in ihrem Geschäft erworben werden kann.

Die Teddy-Ecke fragte nach einer bestimmten Kreidefarbe und Christiane Adler vom Modehaus Henschel freute sich über jeden Kunden, der das Gewicht der leichtesten Handtasche bestimmen wollte. Unter allen richtigen Lösungen werden Einkaufsgutscheine verlost. Die Gewinner werden bei der Landpartie am 22. April bekannt gegeben.