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AWO Odenwald als Eckpfeiler der sozialen Infrastruktur

Kreiskonferenz bilanziert breitgefächertes Betreuungs- und Dienstleistungsangebot

MICHELSTADT. - Mit einer gelungenen Mischung aus Ehrenamtlichkeit und Professionalität hat die Arbeiterwohlfahrt Odenwaldkreis im abgelaufenen Jahr ihr Betreuungs- und Dienstleistungsangebot weiter gefestigt.

Zwar gab es mit der Gründung der Gesellschaft AWO Senioren und Pflege Odenwald gGmbH und der Beteiligung des Bezirksverbandes Hessen Süd strukturelle Veränderungen in den Pflegeeinrichtungen.

Doch wie Kreisvorsitzender Dr. Michael Reuter und der nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des langjährigen Geschäftsführers Edmund Hofmann-Protze neu berufene Nachfolger Oliver Hülsermann auf der Jahreskreiskonferenz in der Rechenschaftsablage berichteten, konnte das Hilfs- und Betreuungsangebot weiter ausgebaut werden.

Neu sind die Sozialarbeit an der Grundschule Wersau und auch Leistungen im Betreuten Wohnen für Jugendliche und junge Volljährige. Worte des Dankes gab es für die mehr als 200 hauptamtlichen Mitarbeiter, doch auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer in den Ortsvereinen.

Als verbesserungswürdig hingegen bezeichnet wurde die finanzielle Situation mit einem negativen Jahresabschluss aufgrund von Nachzahlungen im betrieblichen Bereich der Altersfürsorge.

Hier soll durch eine Dynamisierung der Versicherungsverträge Abhilfe geschaffen werden. Vielseitig genutzt wurde das Mehrgenerationenhaus an der Kellereibergstraße 4 in Michelstadt, in dem u. a. Kurse, Veranstaltungen, Seminare, Schulungen, Qualifizierungsmaßnahmen und offene Begegnungen stattfanden.

Dort befinden sich das Familienzentrum, die Familienbildungsstätte, die Kindertagespflege und diverse Beratungsinstanzen. Zudem haben am gleichen Ort die Flexiblen Hilfen nach SGB VIII (Ambulante Hilfen und Betreutes Wohnen für Jugendliche und junge Volljährige) sowie der Betreuungsverein ihre Büros und Anlaufstellen.

In der Zuständigkeit von Bettina Finger wurden in der Familienbildungsstätte fünfundvierzig Kurse aus den Bereichen „Babyschwimmen“, „Babys, Kinder und Jugendliche“ durchgeführt.

Bei allen anderen Angeboten ging es um eine Optimierung der familiären Lebensqualitäten und die Sicherung individueller Chancen auf Bildung, Ökonomie, Lebengestaltung und Gesundheit. Außerdem durchgeführt wurden Ferienspiele und Fortbildungslehrgänge für Kindertagesstätten.

Von der Kindertagespflege wurden 152 Kinder an 51 Personen mit Pflege-erlaubnis vermittelt. Bei 502 Geburten im Odenwaldkreis wurden 304 Frauen im Krankenhaus besucht und über Hilfsangebote informiert.

Zweiundvierzig Familien haben die Hausbesuche von AWO-Hebammen in Anspruch genommen. Für die vom Jugendamt an die AWO delegierten dreiunddreißig Trennungs- und Scheidungsberatungsfälle mussten 190 Arbeitsstunden aufgewendet werden.

Bei belastenden Lebenssituationen konnten siebzehn Mütter-Kind-Kuren in die Wege geleitet werden. Hilfreich war die Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung in 61 Fällen.

Als Beratungsgründe wurden sehr häufig soziale Probleme, Überschuldung und Arbeitslosigkeit genannt. Die Hälfte der Frauen in der Konfliktberatung waren ledig oder getrennt lebend. In Reichelsheim, Beerfelden, Höchst und Bad König fanden vier mobile Jobberatungstermine statt.

Entgegen dem deutschlandweiten Trend war bei der Schuldner- und Insolvenzberatung ein Rückgang der zu bearbeitenden Fälle zu verzeichnen.

Von 328 neuen Mandanten befanden sich 138 im Leistungsbezug. Zweiundvierzig Mandanten waren selbständig. Neunzig Bescheinigungen über das Scheitern des außergerichtlichen Vergleichsversuchs wurden erteilt.

Für Kinder und Jugendliche gab es das Angebot „Klettern“, Ferienfreizeiten, Spielmobileinsätze, Kinder-Film-Treffs. Vier Wohnungen für Betreutes Wohnen für Jugendliche und junge Volljährige wurden in Brensbach, Nieder-Kainsbach und Michelstadt angemietet.

Bei der Heilpädagogischen Tagesgruppe befanden sich am Jahresende fünf Jungen und drei Mädchen in der Einrichtung. Schulsozialarbeit gab es an der Grundschule „Am Treppenweg“ und der „Astrid-Lindgren-Schule“ in Erbach, dem Gymnasium in Michelstadt, der Carl-Weyprecht-Schule in Bad König und den Grundschulen Beerfurth und Wersau. Nachmittagsbetreuung wurde an den Grundschulen Reichelsheim, Lützelbach und dem Bewegungskindergarten in Brombachtal angeboten.

Erfolgreich war die kommunale Jugendarbeit für die Stadt Bad König, bei dessen offenen Treffen an 122 Tagen 2571 Besucher gezählt wurden. Im Bereich Migration und Integration lagen die Schwerpunkte bei Veranstaltungen in Michelstadt und Bad König.