NEWS

Wird ein Cold-Case Fall in Beerfelden gelöst?

Ex-Kriminalkommissar Erwin MĂĽller liest bei der Generation Oberzent e.V. in Beerfelden aus seinem Buch ĂĽber einen True-Crime-Fall aus dem Lahn-Dill-Kreis.

Buchcover. Fotos: Pressedienst Oberzent GO

Kultur trifft Gewerbe – GO! Autorenlesung bei „Pracht Living GmbH“: Ex-Kriminalkommissar liest aus seinem Buch über einen True-Crime-Fall aus dem Lahn-Dill-Kreis

BEERFELDEN. - Mit der neuen Reihe „Kultur trifft Gewerbe“ möchte der Verein Generation Oberzent e.V. in unregelmäßigen Abständen Autorenlesungen in die Oberzent veranstalten. Die erste Lesung dieser Reihe findet im „Studio Oberzent“ der Firma „Pracht“ in der Hirschhorner Straße 81 in Beerfelden statt.

Daniel Pracht, der Geschäftsführer von „pracht“ war sofort begeistert von der Idee, die im der Vereinsvorsitzende Erik Kadesch erläutert hat und hat seine Kooperation und Unterstützung spontan zugesagt.

Firmenportrait

pracht: Made in Odenwald – aus Liebe zum Handwerk. Ob Möbelstück oder Wohnraumprojekt, ob Parkett im Wohnzimmer oder Dachbodenausbau: pracht ist der richtige Partner, wenn Lebens-Räume Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit perfekt miteinander vereinen sollen.

Von der ersten Idee über die bauliche Planung bis zur Umsetzung begleitet und koordiniert pracht alle Projekte umfassend. So können sich die Kund:innen einfach nur auf das fertige Ergebnis freuen.

pracht versteht sich als kreative Ideengeber und leidenschaftliche Umsetzer für besonderes Wohnen im Neubau und bei Modernisierungsprojekten – ganzheitlich und nachhaltig.

Zur Lesung:

„Todestransit – Die Mordsache Stippbachtal“ greift Autor Erwin Müller auf seine Erfahrungen als ehemaliger Beamter der Kriminalpolizei zurück und verarbeitet einen realen Mordfall, der bis heute ungeklärt ist.

Ausgangspunkt bildet eine grausam zugerichtete Leiche, die Anfang der 80er Jahre im Stippbachtal bei Sinn gefunden wurde. Trotz der Rekonstruktion des Kopfes des Opfers und einem Beitrag in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ ist es den Ermittlern, zu denen damals auch Müller gehörte, bis heute weder gelungen, die Identität des Getöteten, noch seines Mörders festzustellen. Nur so viel steht fest: Das Opfer stammte wahrscheinlich aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks.

Hier setzt Erwin Müller an, verleiht den beiden Männern Gesicht und Namen, spannt den Bogen ihrer gemeinsamen Geschichte bis zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und löst den Fall am Ende - zumindest fiktiv.

Die Idee zu der Geschichte brodelte schon länger in ihm, gibt er zu. „Als 2004 die Polizei in Dillenburg aufgrund des Tunnelbaus umziehen musste, sollten die Drittschriften von Akten alter Fälle eigentlich vernichtet werden“. Dazu gehörte auch der ungelöste Mordfall im Stippbachtal.

Der im Jahr 2013 pensionierte Kriminalbeamte setzte sich dann 2021 an den Computer und verfasste einen spannenden Roman, der im Februar 2022 als Buch erschien. Es sei ihm nie darum gegangen, einen brutalen Reißer zu schreiben, der die Leser an den Fingernägeln kauen lässt, sagt Müller.

Vielmehr wollte er die Arbeit der Ermittler realistisch und detailreich darstellen. Aus diesem Grund hat er auch einige originale Vorlagen wie etwa den Obduktionsbericht des Toten, die Interpol-Ausschreibung zur Identifizierung des Toten oder auch Bilder vom Tatort in dem Buch verwendet.

Zudem beleuchtet er in dem Roman auch das Spannungsfeld zwischen Beruf und Privatleben der Ermittler und vermittelt den Lesern auf diese Weise authentische Einblicke in die reale Polizeiarbeit und die Herausforderungen, die diese mit sich bringt.

Dass ihm das ganz offensichtlich gelungen ist, belegt die Aussage einer befreundeten Autorin, der er das fertige Manuskript zum Lesen gegeben habe. „Als sie damit fertig war, meinte sie zur mir: Jetzt weiß ich endlich, wie die Kriminalpolizei wirklich arbeitet.“

Auf 384 Seiten breitet Müller die Geschichte der beiden fiktiven Männer, Täter und Opfer, aus, in der er unter anderem von Nazischergen, dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR und dem muslimischen Recht auf Blutrache erzählt und am Ende eine schlüssige Tataufklärung präsentiert.

Der Autor hat sein Werk zwischenzeitlich in einer Vielzahl von Lesungen im mittelhessischen Raum vorgestellt, u.a. auch bei den Krimifestivals in GieĂźen und Marburg.

Auch die Hessenschau ist ebenso auf das Werk aufmerksam geworden wie das ZDF für ihr Vorabend-Magazin „Deutschland heute“. In einem Beitrag berichtete die Hessenschau am 11. Januar 2023 über den Fall und ein längerer Beitrag für die Serie „Kommissare“ in „Deutschland heute“ ist bereits produziert.

Vorgestellt wurde das Werk außerdem vom Hörfunkprogramm hr2 am 7. Mai 2023 beim „Tag der Literatur“ in der Fachwerkkapelle in Sinn.

Der Verein Generation Oberzent e.V. lädt in Zusammenarbeit mit „pracht“ zur Autorenlesung am Samstag, 17. Juni, 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr) in das Studio Oberzent, Hirschhorner Straße 81, 64760 Oberzent-Beerfelden, ein.

Besucher können ihr Fahrzeug auf dem benachbarten Parkplatz der Firma „Braun & Wettberg Feinbürstenmanufaktur GmbH“ abstellen. Der Eintritt zu Lesung ist frei, um eine Spende wird gebeten.