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LESERBRIEF: Ausgebremst in Bad König - Die teuren Behinderten

„Ausgebremst?“, eine Diskussionsrunde zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Odenwälder Kurstadt Bad König, zu der der Behindertenclub Odenwald eingeladen hatte, lese ich in einem Beitrag einer regionalen Zeitung, und erinnere mich an die vielen Eingaben in den vergangenen 10 Jahre durch den VdK Bad König, in dem ich selbst Mitglied bin.

Wie oft hat dessen jahrelanger Vorsitzender an den Kurstadt-Bürgermeister Uwe Veith geschrieben und um Unterstützung gebeten, die bekannten Missstände für behinderte Menschen und Mütter mit Kinderwagen zu beseitigen?

Und jetzt wurde es wieder keine Wohlfühlveranstaltung für den noch amtierenden Bürgermeister Uwe Veith. Alleine, dass die Informationen der vielen Behinderungen wieder nichts Neues für ihn sein konnten, bleiben nur seine schönen Notizen übrig. Was er wohl damit macht?

Vielleicht nimmt er es mit dem Satz: „Barrierefreiheit ist, wenn alle überall hin können“, einmal mit der nötigen Ernsthaftigkeit zur Kenntnis? Es ist natürlich erfreulich, dass sich jetzt auch der Hessische Behindertensportverband dieser städtischen Peinlichkeit angenommen hat.

Zukünftig könnte auch der „Verein zur Förderung von Kur und Tourismus“ seine Unterstützung anbieten, der offensichtlich keine Einladung erhalten hatte. Nicht umsonst wird es deren Wunsch sein, in Solidarität Hilfe anzubieten und das Wir-Gefühl zu stärken.

Ob sich dann etwas ändert? Aber warum gerade jetzt? Das kann natürlich nur mit einer anstehenden Landtagswahl und Unterstützern wie Landrat Frank Matiaske von der SPD, der sich leider vertreten lies und den selbst um die Wiederwahl kämpfenden Uwe Veith als SPD-Anhänger, dem scheinbar mangelnder Realitätssinn im Bezug zur Bevölkerung gänzlich fehlt, zusammenhängen.

Na ja. So sind nun eben diese Politiker! Nach der Wahl ist vor der Wahl und alles geht im bekannten Trott weiter. Vielleicht aber kann dann Uwe Veith's parteiloser Nachfolger Axel Muhn alles im Sinne der Bürgerschaft viel ernster begreifen und sich den Sorgen und Nöten der Bevölkerung und der Entwicklung unserer Stadt annehmen?

Heinrich Hofferbert
64732 Bad König