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Der Metropolregionen-Highway kommt

Die Machbarkeitsstudie für die Bergsträßer Radautobahn wird vorgestellt: Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Verbandsdirektor Ralph Schlusche, Doris Hofmann, Kreisbeigeordnete des Kreises Darmstadt-Dieburg, Lothar Quast, Verkehrsdezernent der Stadt Mannheim, Markus Schmitt, HessenMobil Straßen- und Verkehrsmanagement, Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße, Dr. Klaus Dapp, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, David Faulhaber, Bürgermeister von Dossenheim, Jürgen Odszuck, Verkehrsdezernent der Stadt Heidelberg (von links nach rechts).

Machbarkeitsstudie gibt grünes Licht für Bergsträßer Radautobahn

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Wenn im Berufsverkehr nichts mehr geht, kommt schnell der Gedanke: Mit dem Fahrrad wär‘ ich schneller gewesen! Dieser Traum soll nun für die Menschen an der Bergstraße Wirklichkeit werden.

2016 hatte der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt die Idee vorgebracht, mit einer Radschnellverbindung – umgangssprachlich auch Radautobahn genannt – durch den Kreis Bergstraße die beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar miteinander zu verbinden.

„Angesichts der günstigen Topographie wäre das Fahrrad für viele tausend Pendler eine echte Alternative zum Auto“, begründete Landrat Engelhardt seinen Vorstoß.

Der Vorschlag wurde beim Verband der Metropolregion sowie den beteiligten Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg positiv aufgenommen. In dieser Woche konnte schließlich die über 500 Seiten starke und von beiden Ländern geförderte Machbarkeitsstudie zu dem Projekt vorgestellt werden.

Rund 70 Kilometer Radschnellweg sollen künftig Darmstadt, Heidelberg und Mannheim miteinander verbinden. Die Strecke führt dabei von Darmstadt über Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim nach Weinheim, wo sich die Strecke gabelt einmal nach Heidelberg sowie – über Viernheim – nach Mannheim.

Die genaue Trasse steht derzeit noch nicht fest, diese wird erst in der späteren Planung auf Basis der Machbarkeitsstudie in der Planung ausgearbeitet werden.

Eine Radschnellverbindung charakterisiert sich dadurch, dass die Wege gut ausgebaut sind und es nur möglichst wenige Punkte gibt, an denen man anhalten muss.

Dies ermöglicht eine wesentlich höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als auf einem normalen Radweg und macht das Fahrrad auch für mittlere Wegstrecken für Pendler attraktiv.

Die Planer rechnen bei der Bergsträßer Radautobahn mit bis zu 2.000 Radfahrten pro Tag auf den einzelnen Streckenabschnitten. Damit überwiegt der Nutzen klar die Kosten für das Projekt, wie die Planer feststellten.

Die Gesamtkosten für die Radschnellverbindung werden derzeit auf rund 46,5 Mio. Euro beziffert und sind von den Kommunen aufzubringen. Für die hessischen Kommunen wird das Land Hessen die Kosten mit rund 80 bis 90 Prozent fördern.

„Mit der Präsentation der Ergebnisse in Heppenheim haben wir die besten Voraussetzungen geschaffen, im Übergangsbereich zwischen zwei Metropolregionen ein zukunftsweisendes Verkehrsprojekt zu starten. Nun sind die Kommunen gefragt, den Ball aufzugreifen und die aktuell verfügbaren Fördergelder auf Landes- und Bundesebene abzurufen“, so Ralph Schlusche, Direktor des Verbands Region Rhein-Neckar.

Dr. Klaus Dapp vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen freute sich, dass Landrat Christian Engelhardt umgehend seine Bereitschaft erklärt hatte, mit dem Kreis Bergstraße als Projektträger für die Kommunen tätig zu werden und die Förderanträge einzureichen.

Engelhardt selbst sieht die Bergsträßer Radautobahn zudem als einen Meilenstein für die Mobilität der Zukunft, wie diese auch im Rahmen von Vision Bergstraße von den Bürgerinnen und Bürgern thematisiert worden war: „Radfahren an der Bergstraße! Was für viele ein Freizeit- und Urlaubsvergnügen ist, kann jetzt auch für Berufstätige Realität werden.

Die Machbarkeitsstudie ebnet den Weg dahin und ich bin zuversichtlich, dass der Radschnellweg zwischen zwei Metropolregionen bald das Erscheinungsbild der Bergstraße prägen wird. Dafür mache ich mich als Landrat gerne zur Triebfeder der Umsetzung.“