Pakt für den Nachmittag wächst und gedeiht
Zum neuen Schuljahr drei weitere Grundschulen in Heppenheim, Lampertheim und Lautertal-Elmshausen dabeiKREIS BERGSTRASSE. - Aus zehn werden dreizehn – ab kommendem Schuljahr sind auch die Konrad-Adenauer-Schule in Heppenheim, die Goetheschule in Lampertheim und die Grundschule Elmshausen in Lautertal-Elmshausen im Pakt für den Nachmittag dabei.
Zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen lud Landrat und Schuldezernent Christian Engelhardt die Schulleitungen und Träger ins Landratsamt ein.
Damit ist der Landrat seinem Ziel, im gesamten Kreis ein verlässliches und an den Bedürfnissen der Eltern ausgerichtetes Bildungs- und Betreuungsangebot an den Grundschulen zu bieten, ein großes Stück vorangekommen.
„Der Pakt für den Nachmittag bietet dafür die besten Chancen. Aus Gesprächen mit Eltern weiß ich, dass es bei der Nachmittagsbetreuung über den „Familienfreundlichen Kreis“ zu Engpässen kommt und es im Hinblick auf die Berufstätigkeit da und dort klemmt, was aus meiner Sicht kein akzeptabler Zustand ist.
Hinzu kommt, dass der Pakt für den Nachmittag nicht nur reine Betreuung bedeutet, sondern als pädagogisch integriertes Angebot eine enge Zusammenarbeit von Schule und Träger ermöglicht – Schulalltag aus einem Guss.
Eltern wünschen sich solche Nachmittagsangebote, die nicht nur Aufenthalt, sondern einen Gewinn für die Kinder bieten. Insoweit ist der Pakt für den Nachmittag ein echtes Erfolgsmodell und ein Segen für unsere Gesellschaft“, so eingangs Landrat Engelhardt.
Welche Chancen der Pakt für den Nachmittag bietet, haben auch die drei neu hinzukommenden Grundschulen erkannt. Während die Goetheschule in Lampertheim bereits im vierten Jahr die Betreuung selbständig organisiert hatte und nun nach Beitritt zum Pakt einen höheren Lernwert für alle Kinder der Schule erwartet, betritt die Grundschule Elmshausen komplettes Neuland.
Hier bestand bislang kein Betreuungsangebot, den neuen Herausforderungen wird die Schule mit viel Kreativität und Vorfreude begegnen. So wird es auch die Konrad-Adenauer-Schule in Heppenheim halten, die auf dem Weg zur Teilnahme an dem Pakt eine Umfrage zu den Wünschen der Eltern durchgeführt hatte.
Bei den nach Bedarf ausgerichteten Bildungs- und Betreuungsangeboten sind auch die Jugendhilfe und Angebotsträger wichtige Kooperationspartner.
Die Schillerschule Auerbach und die Carl-Orff-Schule Fehlheim sind bereits seit dem Schuljahr 2015/16 als Pilotschulen des Paktes im Kreis Bergstraße dabei. Beide starteten mit ihren Fördervereinen als Trägern.
An der Schillerschule übernimmt nun zum kommenden Schuljahr die Stadt Bensheim die Trägerschaft, wobei die beiden Angebote „Wilde 13“ und der städtisch geführte Hort Jacob-Löhr zusammengeführt werden. Der Pakt hat hier eine Verzahnung aller Beteiligten ermöglicht.
Die Carl-Orff-Schule wird künftig mit dem Arbeiter-Samariter-Bund die Betreuung organisieren. Als Pakt-Schule der ersten Stunde war die Schulleitung mit einer Delegation von Schülerinnen und Schülern angereist, die selbstgebackene Muffins an die Runde verteilten.
Die darin verarbeiteten Johannisbeeren kamen aus dem Schulgarten, dem „Paradies“, der während der Nachmittagsbetreuung aus seinem Dornröschenschlaf erweckt worden war. An dem Fazit: „Der Pakt hat uns im Paradies ankommen lassen“, konnten sich alle erfreuen.
Träger an mehreren Schulen ist der in Fürth-Kröckelbach ansässige Verein KuBuS, der sein Verständnis als Kooperationspartner anhand zweier Würfel anschaulich machte: Ein Zauberwürfel, dessen Seiten alle Akteure versinnbildlichen und ein Würfel mit runden Ecken. Enge und vielschichtige Kooperation, bei der sich Ecken und Kanten noch abschleifen dürfen.
Bei Zeichnung der Kooperationsvereinbarung vermittelte Landrat Engelhardt seine Eindrücke, die er im Austausch mit den Schulen und Trägern erneut gewonnen hat: „Wir haben eine kunterbunte Schullandschaft mit aktiven und phantasievollen Akteuren. Gerade dies macht den Reiz des Bildungsangebotes im Kreis Bergstraße aus. Gerne werbe ich mit vollem Einsatz für den Pakt für den Nachmittag weiter.
Als Schulträger wird der Kreis unser gemeinsames Erfolgsmodell unterstützen und auch die räumlichen Voraussetzungen für dieses Bildungs- und Betreuungsangebot an den Schulen schaffen“, so der Landrat.
Hintergrund: Der Pakt für den Nachmittag ist der nächste Schritt hin zur Entwicklung von Ganztagsschulen. Land und Schulträger übernehmen gemeinsam Verantwortung für ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot.
Beim Pakt für den Nachmittag ist die Anzahl der Gruppen im Gegensatz zum „Familienfreundlichen Kreis“ nicht begrenzt. Darüber hinaus ist der Pakt ein pädagogisch integriertes Angebot. Durch die enge Zusammenarbeit von Schule und Träger kommt die Gestaltung des Schulalltags aus einem Guss und spielt sich nur in den Räumlichkeiten der Schule ab.
Der Pakt bietet nicht nur Betreuung bis 17 Uhr an, sondern auch während den Ferientagen bis zu mindestens 30 Tagen. Für den PfdN können sich alle Grundschulen im Kreis Bergstraße bewerben.
Neben der finanziellen Unterstützung ist der Kreis als Schulträger verantwortlich die Voraussetzungen für eine Nachmittagsbetreuung zu schaffen. So werden an allen teilnehmenden Schulen Mensen und Aufenthaltsräume geschaffen, um den reibungslosen und den Anforderungen einer ganztags arbeitenden Schule gerecht zu werden.