ODENWALD-TILL: Geschichten aus dem Odenwald
Heute schreibt Odenwald-Till in seinem Satire-Beitrag über den sagenumwobenen Odenwald, der sich aktuell anschickt einer grünen Fürstin mehrere Hundert windige Denkmäler an geschichtsträchtiger Stätte errichten zu lassenODENWALD. - Kennen Sie den Odenwald, das lauschige Plätzchen, wo die Rehlein sich gute Nacht sagen, die Vöglein singen, die Käferlein krabbeln, die Menschen Odenwälder Platt reden?
Diesen geschichtsträchtigen Ort, den Wald des Odin, den Kahlberg mit seinen Quellen, in dessen Nähe vermutlich Siegfried, der strahlende Held der Nibelungen gemeuchelt wurde? Und der in grauer Vorzeit den Kelten, die dort lebten, heilig war. Kennen Sie nicht?
Dann sollten Sie sich beeilen, wenn Sie ihn noch so kennenlernen wollen. Denn – der Rautenkönigin im fernen, fernen Anderswo wurde vor einigen Jahren das Wort „Energiewende“ ins offene Ohr neben vielen anderen eingeflüstert. Es hat noch ein paar Jahre gedauert, bis die Auswirkungen im verschlafenen Odenwald angekommen sind.
Aber es gibt seit geraumer Zeit eine Fürstin im weniger fernen Darmstadt mit einem grünschillernden Eisenpanzer und einem Hofstaat, der ihr zu Füßen liegt, die will sich mehrere Hundert Denkmäler im Odenwald errichten lassen. Und zwar welche, die muss man allerorts sehen können und die drehen sich lustig – oder auch nicht.
Solches geschieht gerade an besagtem Kahlberg, wo munter Löcher in den Wald geschlagen werden in Fußballplatzgröße, wo gebaggert und gegraben wird, dass der Boden in näherer Umgebung bebt und die Luft von Zement geschwängert ist. Dort fand ein aufmerksamer, gebildeter Zeitgenosse behauene Sandsteine, die Artefakte aus längst vergangener Zeit sein könnten, sogar bis zu den Kelten hin.
Also kam es zu einem Baustopp an zwei der fünf Baustellen. Der dauerte aber nicht lange. Der Hofstaat mit seinen Hofschranzen hob diesen Baustopp flugs auf - was nicht sein darf, kann nicht sein - die Steine wurden durch die Bagger mehr oder weniger geschreddert und schwupps, war das Problem gelöst. So läuft das hier im Odenwald.
Fortsetzung folgt.