Matthias Martiné ist neuer PrÀsident der IHK Darmstadt
IHK-Vollversammlung wĂ€hlte PrĂ€sidenten und das sechsköpfige PrĂ€sidium: Der Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt-SĂŒdhessen eG wurde einstimmig an die Spitze der Vollversammlung der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar gewĂ€hltDARMSTADT. - In ihrer konstituierenden Sitzung am gestrigen Dienstag, 14. Mai, hat die neue Vollversammlung Matthias MartinĂ© (56) zum PrĂ€sidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar gewĂ€hlt.
Von den 60 anwesenden Mitgliedern gaben alle ihre Stimme dem Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt-SĂŒdhessen eG. âIch bin ĂŒberwĂ€ltig von diesem Ergebnis und dem Vertrauen, das mir damit entgegengebracht wirdâ, sagte MartinĂ©, als er die Wahl annahm.
âIn den vergangenen vier Monaten konnte ich als Vertreter von Prof. Dr. Kristina Sinemus schon einmal in das PrĂ€sidentenamt âhineinschnuppernâ. Ich freue mich jetzt als gewĂ€hlter PrĂ€sident gemeinsam mit Ihnen die Herausforderungen der kommenden Jahre anzugehen.â
Sechsköpfiges PrÀsidium
Neben dem neuen PrĂ€sidenten wĂ€hlte die Vollversammlung aus ihrer Mitte sechs VizeprĂ€sidentinnen und VizeprĂ€sidenten: Matthias BĂŒrk (Merck Performance Materials Holding GmbH, Darmstadt), Barbara Eichelmann-Klebl (SchokofrĂŒchte-Handel, Darmstadt), Rainer Fischer (Suckow & Fischer Systeme GmbH & Co. KG, Biebesheim), Christian Jöst (JĂST GmbH, Wald-Michelbach), Tatjana Steinbrenner (Kaufhaus Ernst Ganz GmbH, Bensheim) und Dr. Marie-Luise Wolff (ENTEGA AG, Darmstadt). Steinbrenner und Wolff waren bislang bereits als VizeprĂ€sidentinnen engagiert.
In den kommenden Wochen werden das PrĂ€sidium und die Vollversammlung intensiv ĂŒber die Themen und Projekte der nĂ€chsten fĂŒnf Jahre beraten. In der Vollversammlungssitzung im September wird nach derzeitigem Plan die Strategie fĂŒr die Jahre 2019 bis 2024 verabschiedet.
Martiné seit 2009 in der Vollversammlung aktiv
Der frisch gewĂ€hlte IHK-PrĂ€sident Matthias MartinĂ© ist seit 2009 in der Vollversammlung aktiv und stark in der Region verwurzelt. In GroĂ-Gerau geboren hatte er schon frĂŒh Bezug zum Unternehmertum: Seine Eltern waren Inhaber eines SchuhgeschĂ€fts mit OrthopĂ€die-Schuhmacherwerkstatt.
Bereits als Jugendlicher hatte er im elterlichen Betrieb mitgearbeitet. Beim Studium der Betriebswirtschaftslehre an den UniversitĂ€ten Marburg und Köln fehlte ihm der Praxisbezug, weshalb MartinĂ© sich schlieĂlich fĂŒr einen Karriereweg ĂŒber die duale Ausbildung entschied.
Der gelernte Bankkaufmann ist mittlerweile seit ĂŒber 30 Jahren fĂŒr die Volksbank Darmstadt-SĂŒdhessen eG tĂ€tig und seit rund 18 Jahren im Vorstand fĂŒr das FirmenkundengeschĂ€ft verantwortlich.
âDurch meinen nahezu tĂ€glichen direkten Kontakt mit Unternehmerinnen und Unternehmern, speziell aus Darmstadt und den Landkreisen BergstraĂe und GroĂ-Gerau, kenne ich die Herausforderungen, mit denen sich die Wirtschaft in SĂŒdhessen konfrontiert sieht. Dieses Wissen werde ich in meine IHK-Arbeit einflieĂen lassenâ, so MartinĂ©.
Kurs der vergangenen Jahre fortsetzen
Seit 2014 war er Vorsitzender des Etatausschusses und VizeprĂ€sident. In den vergangenen vier Monaten hatte er kommissarisch das PrĂ€sidentenamt in Vertretung fĂŒr Prof. Dr. Kristina Sinemus wahrgenommen, die zur hessischen Staatsministerin fĂŒr Digitale Strategie und Entwicklung berufen worden war.
Den grundsĂ€tzlichen Kurs will der IHK-PrĂ€sident beibehalten: âDer Weg, den wir in den vergangenen fĂŒnf Jahren gegangen sind, werden wir fortsetzen.
Das zeichnete sich bereits in einem Workshop im Februar mit Mitgliedern der Vollversammlung und der FachausschĂŒsse ab und gilt insbesondere fĂŒr die konsequente Zuwendung und aktive UnterstĂŒtzung unserer kleineren Mitgliedsunternehmenâ, erklĂ€rt er.
âGanz klar bleiben die berufliche Bildung und die FachkrĂ€ftegewinnung zentrale Themen. Weitere drĂ€ngende Fragen, mit denen wir uns beschĂ€ftigen werden, betreffen die zukĂŒnftige MobilitĂ€t von Menschen und GĂŒtern, die digitale Infrastruktur und die Entwicklung von Wohn- und GewerbeflĂ€chen.
Dabei wird immer deutlicher, dass dies keine lokalen Fragestellungen sind. Lösungen mĂŒssen auf der Ebene der Metropolregionen entwickelt werden â und das LĂ€ndergrenzen ĂŒbergreifend.
Deshalb ist die von meiner VorgĂ€ngerin so intensiv verfolgte bessere Vernetzung innerhalb der Metropolregionen Frankfurt-Rhein-Main und Rhein-Neckar so wichtig.â
Vollversammlung setzt Zeichen fĂŒr ein starkes Europa
Neben den bereits genannten Zukunftsfragen wird sich die Vollversammlung auch mit virulenten Handelsstreitigkeiten und dem Brexit beschĂ€ftigen und sich gemeinsam mit dem Hessischen Industrie- und Handelskammertag (HIHK) sowie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fĂŒr einen weiteren Abbau von Handelsbarrieren stark machen.
âDer europĂ€ische Binnenmarkt gilt als der gröĂte Wirtschaftsraum der Welt. Und unsere Region profitiert mit am meisten davon: Sechs von zehn Euro der sĂŒdhessischen Industrie werden im Export erlöst.
Mit 63 Prozent ist die Eurozone die mit Abstand wichtigste Zielregion sĂŒdhessischer Auslandsinvestitionen. Etwa die HĂ€lfte unserer ArbeitsplĂ€tze hĂ€ngt direkt oder indirekt am Warenaustausch mit der ganzen Weltâ, betont Matthias MartinĂ©.
NatĂŒrlich laufe in der EU nicht immer alles so, wie wir es uns wĂŒnschen. BĂŒrokratie, fehlende grenzĂŒberschreitende Standards und diverse EigenmĂ€chtigkeiten belasten die Unternehmen.
Die Industrie- und Handelskammern haben in ihren âEuropapolitischen Positionen 2019â deshalb aufgezeigt, wie wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlicher Wohlstand gestĂ€rkt werden können.
âNur ein geeintes und handlungsfĂ€higes Europa kann die Herausforderungen angehen, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen. Um kurz vor der anstehenden Europawahl ein Zeichen fĂŒr die Bedeutung des europĂ€ischen Binnenmarkts zu setzen, haben wir deshalb kurz vor der konstituierenden Vollversammlungssitzung gemeinsam EU-Luftballons aufsteigen lassen.â
Die Aktion, erklĂ€rt Matthias MartinĂ©, ist Teil der Aktion #GemeinsamEuropaGestalten: PĂŒnktlich zum anziehenden Europa-Wahlkampf informieren die hessischen Industrie- und Handelskammern auf der Website www.hihk.de/europawahl mit Zahlen, Fakten, Infografiken und Artikeln ĂŒber die Bedeutung Europas fĂŒr den Wirtschaftsstandort Hessen.
âUnternehmen sind eingeladen, die hier bereitgestellten Materialen auf ihren KommunikationskanĂ€len zu nutzen und sie an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben. Denn Europa lebt von unserer Stimme â und Hessens Wirtschaft lebt von Europaâ, so der neue IHK-PrĂ€sident.