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Nie wieder Faschismus!

„Nie wieder Faschismus! Gegen jeden Antisemitismus!“ - Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Südhessen während eines Tagesseminars in der KZ-Gedenkstätte Osthofen. Foto: Pressedienst DGB

Gewerkschafter*innen aus Südhessen besuchten die KZ-Gedenkstätte Osthofen

OSTHOFEN / BERGSTRASSE. - Auf Einladung von „Arbeit und Leben Hessen“ in Kooperation mit dem DGB Lampertheim-Bürstadt und dem DGB Bergstraße besuchten 20 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter die KZ-Gedenkstätte in Osthofen.

Das Tagesseminar umfasste eine Führung durch die Gedenkstätte, den Besuch der Ausstellung „Verfolgung und Widerstand“ und einen Austausch über Rechtsextremismus und Neofaschismus heute.

Die Initiative zu dem Besuch ging vom DGB Lampertheim-Bürstadt aus. Vorsitzender Marius Gunkel (ver.di) und der Stellvertretende DGB-Ortsverbandsvorsitzende Norbert Fuchs (IG Metall) machten deutlich:

„Demokratie bracht eine stabile Brandmauer gegen rechts, die breit verteidigt werden muss. Aus der Geschichte lernen heißt: Nie wieder Faschismus! Dafür setzen wir uns als Gewerkschafter aktiv ein.“

Nils Burkhoff (Viernheim), Bildungsbeauftragter des DGB Bergstraße, der das Seminar organisiert hatte, unterstrich: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Die Bekämpfung von Neofaschismus und Antisemitismus ist und bleibt eine gewerkschaftliche Kernaufgabe“.

1933 wurde in Osthofen das erste Konzentrationslager im damaligen Volksstaat Hessen errichtet. Das KZ Osthofen steht für Unmenschlichkeit und Barbarei. Gegner der verbrecherischen Nazi-Diktatur, darunter viele Gewerkschafter aus der Region Südhessen, wurden hier in „Schutzhaft“ genommen.

Die Gefangenen wurden entwürdigt, misshandelt und gequält. Für viele stand das KZ Osthofen am Anfang eines langen und grauenvollen Weges in andere Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald oder Auschwitz.

Bei der Diskussion über Rechtsextremismus und Neofaschismus in Deutschland und in Europa machte der südhessische DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) deutlich: „Der deutsche Faschismus begann nicht mit Osthofen oder Auschwitz.

Menschenverachtenden Hassparolen und brauner Hetze muss klar und deutlich widersprochen werden. Hier ist jede und jeder von uns aufgefordert, Zivilcourage zu zeigen und klar und eindeutig Position zu beziehen. Demokratie erfordert Haltung.

Überall dort, wo der Faschismus zur Macht kam, wurde die Demokratie abgeschafft, die Gewerkschaften verboten, Gewerkschafter*innen und politische Gegner des Faschismus verfolgt, verhaftet, gefoltert und ermordet. Ein soziales Europa kann niemals ein rechtes Europa sein. Ein soziales Europa kann nur ein antifaschistisches Europa sein.“