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Mühl- und Mittelgraben: Rückzugsort für Tierwelt geschaffen

Kompensationsmaßnahme zum Ausbau der K67 zwischen den Bensheimer Stadtteilen Fehlheim und Schwanheim abgeschlossen

BENSHEIM. - Die erste Phase der Renaturierung und Aufweitung des Mühl- und Mittelgrabens zwischen den Bensheimer Stadtteilen Fehlheim und Schwanheim an der K67 ist abgeschlossen. In dem Gebiet, in dem vor etwa 10.000 Jahren der Neckar verlief, hat der Gewässerverband jetzt einen kleinen Teilabschnitt von etwa 60 Metern als Lebens- und Rückzugsraum für viele Fisch- und Vogelarten erweitert.

Neben der Aufweitung hat der Mühl- und Mittelgraben ein zusätzliches Nebengerinne bekommen. „Der Gewässerverband schafft hier ein für die Tier- und Pflanzenwelt sehr wertvolles Gebiet“, dankte Erster Stadtrat Helmut Sachwitz dem Geschäftsführer des Gewässerverbands Ulrich Androsch und der projektleitenden Mitarbeiterin Svenja Seierl. Sachwitz betont, dass in der Vergangenheit bereits zahlreiche Renaturierungen vom Gewässerverband in Abstimmung mit der Stadt Bensheim erfolgreich abgeschlossen wurden.

Das Ziel, das hinter dem aktuellen Projekt steht, ist die Verlagerung der Ökologie auf die Seite des Grabens, um den Hauptgraben besser bewirtschaften zu können. Dadurch bleibt die Tierwelt beispielsweise von Mäharbeiten am Hauptgraben unbeeinträchtigt, da der Seitenbereich davon verschont bleibt. Eine extra abgestochene Steilwand soll dem Eisvogel Brutmöglichkeiten bieten.

Das Projekt ist eine Kompensationsmaßnahme zum Ausbau der K67 von Hessen Mobil, das auch die Kosten übernommen hat. Insgesamt soll der Graben auf einer Länge von 800 Metern erweitert werden. Möglich macht die gesamte Maßnahme der Flächentausch einer städtischen Fläche mit Flächen angrenzender Landwirte.

Die Stadt übernimmt dabei einen Streifen in gleicher Größe entlang des Gewässers mit dem Vorteil, dass die landwirtschaftlich nutzbaren Bereiche zukünftig weiter weg vom Gewässer liegen.