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„Wir sind systemrelevant!“

Solidaritätsaktion des DGB Bensheim für die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen und im Gebäudereiniger-Handwerk

BENSHEIM. - „Wir sind systemrelevant“ - unter diesem Motto fordert die Gewerkschaft ver.di bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung für die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) setzt sich für faire Arbeit und die berechtigten Lohnerhöhungen für die über 600.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk ein.

Mit einer Solidaritäts-Foto-Aktion unterstützt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Bensheim die gewerkschaftlichen Forderungen.

An der Solidaritätsaktion nahmen auch der Heppenheimer DGB-Vorsitzende Franz Beiwinkel, der Bildungsbeauftragte des DGB Bergstraße, Nils Burkhoff (Viernheim) und Sebastian Cramer (Bensheim), Mitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und des Sprecher*innenkreises der DGB-Jugend Bergstraße teil.

Der Bensheimer DGB-Vorsitzende Günther Schmidl (IG Metall) und der südhessische DGB Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) machen deutlich: „Die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen und im Gebäudereiniger-Handwerk leisten tagtäglich Großartiges.

Politik und Gesellschaft müssen aus der Corona-Krise lernen und grundlegend umsteuern: Die Reinigungskräfte und die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen haben gute Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Anerkennung verdient.

Längst überfällig sind deutlich verbesserte Einkommen, die dem hohen gesellschaftlichen Stellenwert der Arbeit der dort Beschäftigten gerecht werden. Systemrelevante Arbeit muss endlich auch systemrelevant bezahlt werden.

Die Beschäftigten haben es im wahrsten Sinne des Wortes verdient. Dafür stehen wir als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter solidarisch ein“.

Kurt Manich (ver.di), Stellvertretender Vorsitzender des DGB Bensheim und die DGB-Vorstandsmitglieder Ulrich Grom und Birgit Rinke unterstreichen: „Klatschen alleine genügt nicht. Applaus zahlt keine Miete und nicht die Kosten des Lebensunterhalts.

Deshalb setzen wir uns für eine gute und flächendeckende tarifliche Bezahlung ein, damit die Beschäftigten von ihrer Arbeit und später von ihrer Rente gut leben können. Löhne und Renten müssen in einem reichen Land wie Deutschland für ein gutes Leben reichen“.

Reiner Drewelies (Fehlheim), Kreisvorsitzender der IG BAU im Kreis Bergstraße und Johannes Schader, Gewerkschaftssekretär der IG BAU und Vorstandsmitglied des DGB Bensheim, machen deutlich:

„Das Gebäudereiniger-Handwerk ist geprägt von Befristungen, Minijobs, einem brutalen Arbeits- und Zeitdruck, Überstunden, Unterbesetzung und Leistungsverdichtung.

Wir wissen: Sauberkeit braucht ihre Zeit und Sauberkeit hat ihren Preis. Wir unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen, die endlich auch einen Tarifvertrag wollen.

Wir setzen uns aktiv für Lohnerhöhungen, faire Arbeitsbedingungen, für eine faire Vergabe in der Gebäudereinigung und für Arbeits- und Gesundheitsschutz ein.

Viele Branchen haben Nachwuchssorgen. Im Kampf um Fachkräfte kommt es vor allem auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen an. Das belegen unzählige Studien unter jungen Menschen“.

Sebastian Cramer von der DGB-Jugend Bergstraße macht deutlich: „Das beste Mittel zur Fachkräftesicherung ist die Ausbildung junger Menschen, die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach bestandener Abschlussprüfung sowie eine Ausbildungsvergütung und ein Lohn, der jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Viel zu viele junge Menschen hangeln sich über Jahre hinweg von Befristung zu Befristung und von Praktikum zu Praktikum. Diese Kettenbefristungen gehören abgeschafft!

Dabei geht es nicht nur um Fairness gegenüber den Leistungen unserer jungen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch um Respekt und Wertschätzung.

Für diese Ziele setzen sich die Gewerkschaften aktiv ein. Gerade deshalb ist es für junge Menschen wichtig und wertvoll, Mitglied einer DGB-Gewerkschaft zu werden“.

DGB-Ortsverbandsvorsitzender Günther Schmidl und DGB-Regionssekretär Horst Raupp betonen: „Nur mitgliederstarke Gewerkschaften können gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne durchsetzen. Solidarisch ist man nicht alleine“.