NEWS

GRÜNE: „Atomausstieg unumkehrbar“

Die Bergsträßer GRÜNEN erteilen einer „Renaissance“ der Atompolitik“ eine klare Absage

BERGSTSRASSE. - Mit der Grundsatzaussage, dass der Atomausstieg unumkehrbar sei, widersprechen die GRÜNEN im Kreis Bergstraße den Forderungen der Bergsträßer „Jungen Liberalen“ nach einer Renaissance der Atomkraft.

Die Jungliberalen hatten sich im Rahmen einer Demonstration vor den abgebrannten Bibliser Brennstäben für eine Weiterführung der Atomkraftwerke eingesetzt.

„Für die Sicherung der Energieversorgung auf die Hochrisikotechnologie Atomkraft zu setzen, war falsch und ist falsch. Forderungen die Atomkraftwerkslaufzeiten dauerhaft zu verlängern oder gar neue Atomkraftwerke zu bauen, werden von uns konsequent abgelehnt“, stellt GRÜNEN-Kreisvorstandssprecher Matthias Schimpf klar.

Selbstverständlich teilen die Bergsträßer GRÜNEN die Sorge um die zukünftige Energiesicherheit. Aber, so der grüne Kreisvorstand, wir brauchen sowohl eine ökologische als auch eine wirtschaftlich sichere Versorgung.

„Ein Blick nach Frankreich, dem >Atomland< schlechthin, zeigt die Unzuverlässigkeit dieser Energiequelle. Mehr als die Hälfte der französischen Atomkraftwerke sind momentan aus technischen Gründen außer Betrieb, weitere werden aufgrund des Niedrigwassers der französischen Flüsse folgen.“

Seit Jahren sei Frankreich auf deutsche Windkraft angewiesen. „Wir müssen schnellstmöglich regenerative Energiequellen wie Windkraft und Photovoltaik ausbauen.

Es war ein großer Fehler im Teilplan erneuerbarer Energien (TPEE) des Regionalplans Südhessen die Heppenheimer und Bensheimer Flächen Kesselberg und Heiligenberg als Vorrangflächen für Windkraft abzulehnen“, so Franz Beiwinkel, Mitglied im GRÜNEN Kreisvorstand.

Und die Sprecherin der GRÜNEN-Jugend Bergstraße, Lea May ergänzt, „dass vor allem dieser Generation die Folgen der Nutzung von Atomkraft und das damit einhergehende Risiko bewusst sein müsste, um auf die Nutzung dieser Form der Energieerzeugung zu verzichten.“

Grundsätzlich weisen die Bergsträßer GRÜNEN darauf hin, dass die Jungliberalen offenbar daran erinnert werden müssten, mit welcher Vehemenz die Hessische, insbesondere aber die Bergsträßer FDP Windvorrangflächen in der Region abgelehnt habe.

„Die Atomkatastrophen von Tschernobyl Fukushima mahnen uns, dass Atomkraft nie risikofrei betrieben werden kann und überdies die noch immer nicht geklärte Endlagerfrage sollte uns im Hinblick auf künftige Generationen verantwortungsvoll handeln lassen.

Die Demonstration der Jungliberalen vor dem ehemaligen Atomkraftwerk Biblis und den dort eingelagerten Brennelementen entbehrt so gesehen nicht einer unbeabsichtigten Groteske, da mit dem Beschuss eines Atomkraftwerkes in der Ukraine in der letzten Woche nochmals deutlich wurde, dass ein Schaden an einer Atomanlage zu einem unkalkulierbaren Risiko und jahrzehntelangen Folgen für Mensch und Natur führen kann.

Allerdings sehen wir durchaus die Problematik einer mangelnden Stromversorgung in den bevorstehenden Wintermonaten. Insoweit würden wir deshalb eine Laufzeitverlängerung von wenigen Monaten nicht ablehnen, sofern der aktuell durchgeführte Stresstest eine solche als erforderlich ausweisen würde“, so Schimpf und Beiwinkel.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien müsse mit aller Kraft vorangetrieben werden, „denn nur damit machen wir unsere Energieversorgung unabhängig, sauber, sicher und bezahlbar“, so die Bergsträßer GRÜNEN abschließend.