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Mit wechselhafter Geschichte des ehemaligen Marmoritwerks beschÀftigt

Stolleneingang des ehemaligen Marmoritwerkes 1953. Foto: Stadtarchiv Bensheim, Nachlass Dr. Karl Linck, © Heermann

Stadtteildokumentation HochstĂ€dten: Zweite Folge ĂŒber das Bergwerk im Zweiten Weltkrieg geht online

BENSHEIM. - Am 1. Mai ging die erste Folge des Beitrages „SchĂ€tze im Berg – Vom Marmor zum Kreiselinstrument“ von Dr. Veit Held als Gastbeitrag der Stadtteil-Dokumentation HochstĂ€dten auf dem YouTube-Kanal „HochstĂ€dten TV“ online.

Bereits ĂŒber 700 Klicks und zahlreiche positive RĂŒckmeldungen zum Inhalt des Vortrags bestĂ€rkten den Arbeitskreis darin, gemeinsam mit Dr. Veit Held den zweiten Teil zeitnah fertig zu stellen: Die zweite Folge geht am Samstag, 5. Juni, um 15 Uhr auf „TV HochstĂ€dten“ online.

Nachdem sich die erste Folge, die weiterhin online abrufbar ist, intensiv mit dem Stollensystem und der wechselhaften Geschichte des ehemaligen Marmoritwerks beschÀftigt hat, beleuchtet Dr. Held im zweiten Teil das dunkle Kapitel gegen Ende des Zweiten Weltkrieges.

Er geht insbesondere auf die HintergrĂŒnde und die VorgĂ€nge der Stilllegung des Unternehmens Linck und der Beschlagnahmung der Stollen sowie auf die Person Dr. Ing. Hans Heymann ein.

Nach der Bombennacht von Darmstadt am 11. und 12. September 1944 musste die Verlagerung des RĂŒstungsbetriebs Heymann in die unterirdischen Stollen des Marmoritwerkes sehr schnell gehen.

Der DarmstĂ€dter Fabrikant nutzte nun den gerĂ€umigen Hohlraum, den sogenannten „Heymann-Saal“, auf der ersten Sohle zur Fertigung von prĂ€zisen Kreiseln fĂŒr die Flugzeugnavigation, Torpedo- und Raketensteuerung.

So entstand am Standort Bensheim-Auerbach ein Außenlager des KZs Natzweiler-Struthof (Elsaß). Circa 130 verschleppte Griechen aus Athen und durchschnittlich 60 KZ-HĂ€ftlinge mussten in den unterirdischen Stollen und in der Produktion unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten.

Anhand der zur VerfĂŒgung stehenden Akten aus der Kriegs- und Nachkriegszeit konnte Dr. Veit Held sich ein Bild vom Menschen, aber auch GeschĂ€ftsmann und TĂ€ter Hans Georg Heymann machen.