LESERBRIEF: Bensheimer Baustellen
Das Thema „Bebauung/Nichtbebauung Marktplatz“ hat durch die bemerkenswerte Aktivität einer Bürgerinitiative eine positive Entwicklung erfahren: Offener Wettbewerb für eine Marktplatz-Gestaltung und erst mal schnell weg mit dem Bauschutt.
Die Politik hätte durchaus schnell und unrechthaberisch dem Bürgerwillen folgen können. Das „Bürgernetzwerk“ war und ist eine Farce.
Allen Bürgern sollte bewusst sein, dass die Stadt mit Gewalt - noch immer - für eine Investsumme von 7 Millionen Euro ein Café-Bauwerk schaffen will für einen Fremd-Konzern,. Die Mietvertragszeit soll 10 Jahre betragen. Was kommt ggf. danach?
Auch das Thema „Sparkasse“ gibt einiges her. „SPD-Mann Krug (Kreis-Finanzdezernent) findet eine Sparkassenfusion sinnvoll“, hieß es kürzlich in einem Pressebericht.
Man muss dem Mann wohl grundsätzlich recht geben. Eine Stärkung der Sparkassen-Struktur in der Region kann nicht so falsch sein. Erst recht, wenn man die Abriss- und Neubaupläne für Bensheim serviert bekommt – noch dazu als Sparkassenkunde.
Wie wäre es, wenn Herr Krug sich in der Kreisverwaltung handfest mit Sinn und Unsinn des Denkmalschutzes befassen würde? Allein der „Erhalt des Hauses Mohr&Fasser“ wird mit einer Summe von 4 Mio. Euro benannt.
Dieses Geld könnte man sich zum Wohle der Sparkasse und ihrer Kunden sparen. Welche großartigen Leistungen der Denkmalschutz in jüngster Zeit gebracht hat, konnte man am Beispiel „Ur-Haus am Markt“ studieren.
Also , weg mit dem „Haus Mohr&Fasser“. Es ist keine Augenweide, eine „Verschönerung“ hat nun der Neubau eines Trafohauses in unmittelbarer Nähe gebracht – Denkmalschutz. möglicherweise Ensemble-Schutz, Fehlanzeige.
Wie steht es um die „Euler-Klagemauer“? Wer bezahlt diese Entscheidungen? Wenn der Kreis es so will, soll er doch bezahlen!
Zum Fall „Bürgerhaus“ sollte man nun schnell eine Bauvorschlag erwarten, wie man in das Gebäude hineinkommt. Eine stolze Planung!
Die BfB-Partei schlägt nun eine Bepflanzung (Blumen und Blühstreifen) an der „gelungenen“ Renaturierung der Lauter vor. Das Geld könnte man direkt „in den Bach werfen“.
Man sollte sich klar darüber sein, dass das nächste Hochwasser die Blümchen mitnimmt. Gewässer haben nun mal diese unangenehme Eigenschaft. Es gibt in dieser Sache ein anderes, gewaltiges Problem.
Das sind die großen Öffnungen am Rinnentor, dort wo die Lauter (oder Winkelbach) unterirdisch weiter geleitet wird. Ohne Schutzgitter stellen diese Öffnungen schlicht eine „Gefährdung der körperlichen Sicherheit“ dar.
Hier liegt doch eine Verletzung der „Verkehrssicherheitspflicht“ gemäß BGB vor. Diese Gefahr potenziert sich, wenn die Lauter 50 m bachaufwärts als Kinderspielplatz gestaltet werden soll.
Bei entsprechender Wasserführung wird man gar nicht schnell genug gucken können, wenn ein Mensch, klein oder groß, mitgerissen wird. Diese Situation ist handgreiflich.
Vor Jahrzehnten soll es einen beklagenswerten Unfall gegeben haben. Muss man als Bürger erst die Staatsanwaltschaft per Anzeige bemühen? Ein Urteil gegen einen Bürgermeister in einer ähnlichen Sachlage sollte zum Denken anregen.
Eberhard Wagner
64625 Bensheim