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Bahn-Neubaustrecke Rhein-Main-Neckar nur mit ausreichendem Lärmschutz

Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik der IHK, Klaus Peter Schellhaas, Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg, Frank Matiaske, Landrat des Odenwaldkreises, Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße, Jochen Partsch, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Thomas Will, Landrat des Kreises Groß-Gerau (von links nach rechts).

ICE-Regionalforum Südhessen traf sich zur 2. Sitzung in Heppenheim: „Das geht nur zu unseren Bedingungen“

KREIS BERGSTRASSE. - In Heppenheim stellte heute Landrat Christian Engelhardt gemeinsam mit den südhessischen Landräten, dem Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt und einem Vertreter der IHK Darmstadt im Rahmen der 2. Sitzung des ICE-Regionalforums Südhessen ein gemeinsames Positionspapier zur Eisenbahn-Neubaustrecke vor.

Die Regionalvertreter hatten sich mit der geplanten Trasse wie auch den zukünftigen Mobilitätserfordernissen der Region auseinandergesetzt.

Unterzeichner des Positionspapiers sind die Landräte der südhessischen Landkreise, Christian Engelhardt, Frank Matiaske, Klaus Peter Schellhaas und Thomas Will, der Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, Jochen Partsch, sowie die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt, Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Die Neubaustrecke zwischen den beiden Metropolregionen soll die bestehenden Strecken entlasten und außerdem die erforderlichen Kapazitäten für die erwarteten zunehmenden Zugzahlen schaffen.

„Das geht aber nur zu unseren Bedingungen“, betonte der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt vor zahlreichen Vertretern der vom Streckenbau betroffenen Kreise, Städte und Gemeinden aus dem südhessischen Raum.

Zu den zentralen Forderungen des gemeinsamen Papiers an die Deutsche Bahn gehört, dass die Frage des Lärmschutzes zufriedenstellend gelöst wird. Zum einen sollen die Anwohner an den Bestandsstrecken vom Lärm entlastet werden, indem der Verkehr teilweise auf andere Strecken verlagert und zusätzlich eine Lärmsanierung vorgenommen wird.

Zum anderen soll auch die Neubaustrecke über guten Lärmschutz verfügen. Unter den Vertretern der Kreise, Städte und Gemeinden bestand Konsens, dass der Lärmschutz deshalb unbedingt in den weiteren Planungen besser berücksichtigt werden müsse.

Für den Raum Bergstraße besteht deshalb die Forderung, die Trasse teilweise unterirdisch durch einen bergmännischen Tunnel zu legen. Auf diese Weise würde nicht nur der Lärmschutz garantiert, auch die Beeinträchtigungen für die Tierwelt seien geringer.

Als ebenso wichtig wird erachtet, dass die Kreise, Städte und Gemeinden in das weitere Verfahren eng eingebunden werden. Dies soll über einen Projektbeirat gelingen, dessen Installation damit ebenfalls eine zentrale Forderung im Positionspapier darstellt.

Eine weitere Forderung ist, dass freiwerdende Kapazitäten auf den bereits bestehenden Eisenbahnstrecken genutzt werden, um den Regional- und Nahverkehr in der Region zu verbessern. „Damit kann gerade die Situation der Pendler in der Region deutlich verbessert werden“, so Landrat Engelhardt.

Nicht zuletzt fordern die Regionalvertreter die Untersuchung einer vier-gleisigen Variante für den geplanten Streckenbau. „Wir wissen, dass der Bundesverkehrswegeplan nur den zweispurigen Ausbau vorsieht“, sagte Engelhardt zu dieser Forderung, „aber dieser Ansatz greift unserer Meinung nach zu kurz, denn er berücksichtigt nicht ausreichend den vor allem in den letzten Jahren gestiegenen sowie den erwarteten zukünftigen Bedarf.“

Es wäre, so der Bergsträßer Landrat weiter, schade, wenn Bahn und Bund trotzdem an der bisherigen Planung festhalten würden, auch wenn die Realität inzwischen etwas Anderes zeige.